#82 - T wie Trennung
Kein Kontaktabbruch bei Herzensmenschen
04.05.2025 36 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge von MoPoCo dreht sich alles um das Ende von Beziehungen – und warum das nicht gleichbedeutend mit Scheitern sein muss. Sonja gibt einen tiefgehenden Überblick über klassische Trennungen, Kontaktabbrüche und die alternative Möglichkeit einer Deeskalation, bei der Beziehungen bewusst transformiert statt abgebrochen werden.
💬 Diese Folge ist für dich, wenn du:
- gerade über eine Trennung nachdenkst oder mitten drin steckst,
- dich fragst, ob ein kompletter Kontaktabbruch wirklich nötig ist,
- wissen willst, wie eine bewusste Neugestaltung von Beziehungen aussehen kann,
- oder dir wünschst, in Zukunft besser vorbereitet zu sein.
🧭 Was dich erwartet:
- Was es bedeutet, eine Beziehung klassisch zu beenden – mit Kontaktabbruch und allen Konsequenzen.
- Was Deeskalation heißen kann – von Freundschaft bis Co-Parenting – und was es dafür braucht.
- Warum Abstand manchmal heilsam ist – und wann er nötig wird.
- Ein Blick auf den oft vergessenen Trauerprozess nach Beziehungsenden – und warum dieser Raum braucht.
- Wie gemeinsames Reflektieren, ehrliche Kommunikation und gegenseitiger Respekt helfen können, in Frieden loszulassen (oder neu zu gestalten).
💡 Fazit: Trennung oder Deeskalation – beides hat Vor- und Nachteile. Wichtig ist ein gemeinsamer Entscheidungsprozess, ehrliche Selbstreflexion und die Offenheit, dass nicht alles planbar ist – aber vieles gestaltbar.
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In dieser Folge von MoPoCo dreht sich alles um das Ende von Beziehungen – und warum das nicht gleichbedeutend mit Scheitern sein muss. Sonja gibt einen tiefgehenden Überblick über klassische Trennungen, Kontaktabbrüche und die alternative Möglichkeit einer Deeskalation, bei der Beziehungen bewusst transformiert statt abgebrochen werden.
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Credits:
Die Musik wurde für uns von NeoKorTechs zusammen gemischt und zur Verfügung gestellt (insta: @neokortechs, Homepage: http://www.christian-janz.de). Vielen lieben Dank!
🎧 Danke fürs Zuhören – lass uns gemeinsam die Welt liebevoller und verständnisvoller machen - für dich, für deine Beziehung, für alle! ❤️
Zu Sonjas Beziehungs-Coaching und Blog-Beiträgen: https://sonjajuengling.de/
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Transkript
Sowohl die Trennung als auch die Deeskalation haben Vor- und Nachteile und brauchen Aufmerksamkeit und einen Entscheidungsprozess.
Also in welche Richtung soll es gehen? Und zwar am besten einen gemeinsamen Entscheidungsprozess.
Überlegt dir gut, überlegt euch gut, was du willst, ihr wollt und prüft realistisch, was möglich ist und was vermutlich für euch beide, wenn ihr unterm Strich alles anguckt, das Beste ist.
Hallo, herzlich willkommen bei Monogamie, Polyamorie und Co., dem Podcast für alle Formen von Beziehungen.
Mein Name ist Sonja Jüngling, ich bin Paar- und Sexualberaterin, Workshopleiterin, Aufklärerin, Mutter, Naturliebhaberin, Musikerin, Dresseurin, Grenzgängerin und Gegensatzaushalterin.
Zusammen mit meinem wunderbaren Helferlein Luna möchte ich Wissen und Verständnis weitergeben für alle Formen von und Wünsche in Beziehungen.
Unter anderem wirst du in jeder Folge unseres Podcasts finden: Unterstützung für ganz individuelle Lösungen in Beziehungsformen, nicht nur, aber auch abseits unserer westlich gelebten Norm.
Wissen, Impulse, Tipps und Tricks für höhere Beziehungsqualität und ganz viel Infos rund um das Thema gute Beziehungen und Selbstfürsorge.
Ganz wichtig ist uns noch zu sagen, dass das Hören dieses Podcasts dir viel geben kann,
gleichzeitig allerdings keine Paarberatung oder Therapie ersetzen kann und, dass es unheimlich
sinnvoll sein kann, sich früh eventuell sogar gemeinsame Unterstützung in welcher Form auch
immer zu suchen. Schaff Raum für das, was dich bewegt. Und nun viel Spaß mit der heutigen Folge.
Hey ho, herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Mono, Poly & Co.
Heute geht es um das Ende von Beziehungen, das zu einer Beziehung ja auf jeden Fall mit dazugehört und nicht zwangsweise bedeutet, dass die Beziehung gescheitert ist.
Nur, dass sich beide dafür entschieden haben, die Beziehung zu beenden, weil es für beide besser ist.
Diese Folge ist für Menschen, für die das gerade Thema ist, also Trennung an sich.
Aber es ist auch sinnvoll, sich das mal anzuhören, einfach so insgesamt als beziehungshabende Person,
weil eben die Trennung dazu gehört und da darf ich mir Gedanken dazu machen, wie ich das gern hätte.
Und die Folge ist für Menschen gut geeignet, die sich wundern, warum im Leben ihrer nahen Herzensmenschen eine Ex oder ein Ex rumläuft.
Also wenn du eine neue Beziehung hast und stellst fest, auf der geplanten Hochzeit ist die Ex auch eingeladen oder der Ex und du dich vielleicht wunderst, dann könnte dir der Blick darauf, wie Beziehungsenden auch gehen können, helfen zu verstehen, warum das kein Problem ist.
Aber das kann natürlich ein Problem sein, das hängt von der Beziehung ab.
Okay, ich gebe erstmal einen Ausblick. Heute geht es darum, dass es die Option gibt, keinen Kontaktabbruch bei Herzensmenschen zu haben und dass es eben begleitet mit der Frage, welche Optionen es gibt, wenn ich meinen Partny nicht verlieren will. Obwohl die romantische Beziehung oder die Beziehung, die wir bisher haben, ein Ende gefunden hat.
Ich gehe erst so ein bisschen generell drauf ein, was gibt es zu wissen über eine Trennung, was gibt es so ein bisschen zu beachten und Sammelsurium. Dann gehe ich auf die klassische Trennung ein, die üblicherweise ja zum Kontaktabbruch führt. Dann gehe ich auf die Deeskalation ein, also auf die Möglichkeit, keinen Kontaktabbruch zu machen und darauf, welche Formen es gibt.
Dann rede ich über Abstand und wann der sinnvoll sein kann. Dann rede ich über den Trauerprozess insgesamt und warum das so groß manchmal ist, sich zu trennen bzw. in einer Trennung dabei zu sein und was man dabei beachten kann. Und natürlich gibt es am Ende auch ein Fazit.
Okay, dann starten wir mal. Was ist good to know? Was ist eine Trennung? Eine Trennung ist per Definition das Ende einer romantischen Beziehung oder das Ende einer Partnerschaft oder das Ende einer Lebensgemeinschaft oder das Ende einer beruflichen Partnerschaft.
Und mir ist es einfach wichtig zu sagen, dass Trennung immer eine Option ist, wenn das heißt, dass es beiden Beteiligten damit besser geht. Und deswegen ist es sinnvoll, die Trennung einfach immer mitzudenken. Also dann wird dem Ganzen auch der Schrecken genommen.
Und nur als kleiner Hinweis, warum rede ich die ganze Zeit über zwei Menschen? Also ich bin ja Paar- und Sexualberaterin und ich arbeite entweder mit Menschen alleine oder mit zwei Menschen. Ich arbeite ganz selten im Polykül und ich arbeite ganz selten mit Triaden oder Quadrupeln, weil meistens die Problematik, die Trennung, die Veränderung zwischen zwei Menschen vorherrschend ist. Und dann schaue ich mir natürlich auch nur die Beziehung an, die problematisch ist und nicht die anderen Beziehungen, die meistens ganz gut damit laufen.
Eine Trennung ist ein Prozess, der genau wie eine Beziehung nicht am Reißbrett geplant werden kann.
Ich kann da Vorstellungen zu haben und es ist auch schön, wenn ich da offen bin und aber eine Idee habe, was gut zu mir passt und was ich mir wünsche und aber insgesamt da einfach eine Offenheit für habe.
Denn, also ich kann mir noch so viel wünschen und vorstellen, am Ende wird es doch oft anders, als ich mir das gewünscht oder vorgestellt habe.
und das ist einfach wichtig im Kopf zu behalten.
Das ist ein Prozess, der nicht geplant werden kann
und der manchmal einfach länger dauert, als man meint.
Also eine Trennung ist nicht eine Ein-Tages-Geschichte.
Je länger die Beziehung ist, desto mehr gibt es zu bedenken
und ich erlebe es ganz oft, dass es so On-Off-Phasen gibt
oder Phasen großer Unsicherheit,
weil selbst wenn eine Person sehr klar hat,
dass sie sich trennen möchte und das dann alleine entscheidet
und ausspricht und nicht auf die andere Person angewiesen ist
in der Entscheidungsfindung,
Selbst da gibt es ja Zweifel und Unsicherheiten zurecht.
Denn wenn ich irgendwie eine 20-jährige Beziehung beende, dann will das ja gut überlegt sein.
Also es dauert so lange, wie es dauert.
Und lange ist auch unklar, wird es jetzt getrennt und was heißt das genau?
Wer zieht aus? Zieht überhaupt irgendjemand aus?
Und diese Unklarheit ist natürlich total schwer auszuhalten.
Ich erlebe es aber so, dass je mehr Zeit die Menschen sich für die Veränderung einer Beziehung nehmen,
desto nachhaltiger sind die Entscheidungen, die da getroffen werden.
Und deswegen, ja, nehmt euch da Zeit für.
Und haltet aus, dass in eurem Umfeld die Unsicherheit auch natürlich nicht nur auf Jubel stößt.
Eine Trennung kostet Kraft und ist für viele Menschen existenziell.
Denn, naja, wir sind ja programmiert dafür, mit anderen Menschen zusammen zu leben
und zusammen unser Leben zu gestalten.
Und es ist, würde ich meinen, in unserer Genetik programmiert, dass wir in Panik geraten, wenn diese Beziehungen nicht mehr halten, wenn ich nicht mehr zur Gruppe dazugehöre.
Und bei einer Trennung, da steht eben mein sozialer Status, meine soziale Zugehörigkeit, meine finanzielle Zugehörigkeit, all das wird plötzlich einfach umgeplant und man weiß nicht, wo es hingeht.
Und das ist einfach total groß.
Und deswegen, wenn Trennungsgedanken, echte konkrete Trennungsgedanken da sind oder die Trennung gerade im Raum steht,
das ist einfach total bedrohlich existenziell und da darf ich mir Raum für nehmen.
Und es ist hoffentlich nur ein Ausnahmezustand, der aber durchaus eine ganze Weile dauern kann.
Also das kostet Kraft und dafür sich Raum zu nehmen und gut in die Selbstfürsorge zu gehen und sich auch Hilfe zu holen, ist total wichtig.
Mir ist außerdem wichtig zu sagen, dass Trennungen auch immer schwierig für beide sind.
Also sowohl für die Verlassene als auch für die verlassende Person. Das hat unterschiedliche Qualitäten natürlich, aber so richtig glücklich ist auch die sich trennende Person üblicherweise nicht.
Am besten, also es gibt in der Paarberatung einen Begriff, der nennt sich Reifetrennung. Das ist, wenn beide Menschen sehr aktiv an diesem Prozess beteiligt sind und sich auch einig darüber sind, dass das jetzt die beste Lösung ist und die auch wirklich viel bedacht und besprochen haben, sodass sie beide gemeinsam konsensuell auf die Idee der Trennung kommen und sie auch gemeinsam einvernehmlich und im Frieden miteinander durchführen.
Und das macht es einfacher für beide eigentlich, aber natürlich brauche ich da auch, also je nachdem, was der Grund für die Trennung ist oder wie es ausgesprochen wurde, ist das natürlich nicht möglich. Das ist ohne Frage so und manchmal kann Wut und Abstand durchaus, auch da komme ich später zu, durchaus hilfreich sein.
Genau, aber wenn es den Paaren gelingt, eine reife Trennung, also eine gemeinsame Entscheidung zu treffen, dann ist es meistens für die beiden ganz hilfreich. Die können dadurch viel lernen und viel Positives mitnehmen. Und die Art der Trennung wird insgesamt besser, wenn sie einvernehmlich ist und eben kein Rosenkrieg und keine Racheakte eine Rolle spielen.
Und die Art der Trennung entscheidet tatsächlich eklatant darüber, wie die beiden Menschen in Zukunft miteinander umgehen. Und das kann natürlich unter Umständen sehr wichtig sein. Also wenn die irgendwie ein halbes Jahr zusammen waren und nichts gemeinsam hatten, keine gemeinsam gekaufte CD, kein Kind, kein Haus, kein gar nichts, dann spielt es natürlich nicht so eine große Rolle.
Aber wenn ich eine Lebensgemeinschaft eigentlich angepeilt hatte und dann alles trennen muss und es noch Kinder gibt und ein Haus und so, dann ist es essentiell, dass die beiden Menschen auch weiterhin gut in Kontakt sein und verhandeln können.
Genau, das war das Good to Know. Ich gehe heute nicht darauf ein, wie das Trennungsgespräch laufen kann, was im Vorfeld zur Trennung passiert. Ich kann dich da ganz herzlich zu einladen, im Internet mal danach zu schauen. Da gibt es ganz viele tolle Tipps.
Alex hat ein Dokument erstellt, also unser Alex hat ein Dokument erstellt mit Hilfe von KI, das über Trennung spricht und die ganzen Aspekte, die es dabei zu bedenken gibt und auch ganz viele Tipps sind dabei rumgekommen, was bei einer Trennung beachtet werden darf und so.
Und es waren aber insgesamt 24 Seiten inklusive Quellen, die wir nicht veröffentlichen werden, weil wir nicht alles prüfen können, was da drin ist und die KI denkt sich auch ganz gerne mal was aus. Aber da sind wirklich schöne Sachen drin und wenn du wissen willst, wie das gehen könnte, dann lohnt es sich durchaus im Internet zu gucken, sich Bücher anzugucken, Quellenangaben zu wälzen, weil da wirklich tolle Hinweise auch sind.
Das decken wir aber eben alles hier nicht ab, sondern wir beschäftigen uns ausschließlich mit den Punkten, die ich gerade genannt habe.
So, also welche Optionen habe ich denn dann für ein Beziehungsende?
Eine ist die klassische Trennung, also die Lebensgemeinschaft, die aufgebaut oder angestrebt wurde, wird beendet und aufgelöst.
Und das führt tatsächlich in ziemlich vielen Fällen in der überwiegenden Mehrheit zu Kontaktabbruch, sodass eben die Person keine Rolle mehr in meinem Alltag spielt.
Ich finde das Schwierige daran, dass ich dadurch reihenweise, wenn es schlimm läuft, tolle Menschen verliere.
Lebenspersonen, Alltagsbuddies sind einfach weg.
Menschen, die lange Zeit meine Nummer eins waren, wo ich lange Zeit den Impuls hatte, denen als allererstes zu erzählen, was mir Positives und Negatives passiert, welche Gedanken ich hatte, sind einfach weg von einem auf den anderen Tag.
Mehr oder weniger.
Und das finde ich total schwierig.
Zumal nicht nur diese Menschen weg sind und die Liebe sich nicht einfach auflöst, sondern es ja auch total schwierig ist, neue passende Menschen zu finden, denn die gibt es nicht wie Sand am Meer.
Ich finde außerdem das Schwierige einer klassischen Trennung, dass es logistisch voll anstrengend ist,
weil ich muss ja dann eine neue Wohnung suchen im Zweifelsfall, die Finanzen auflösen, Gütertrennung machen und all diese Dinge.
Und ich komme zum Trauerprozess noch später, aber der kostet auf jeden Fall richtig krass Energie und Zeit und Trennen und es ist einfach richtig groß.
Und sich dann noch parallel dazu mit so logistischen Sachen zu beschäftigen, also das kann mir helfen, indem ich mich dann ablenke, was zu tun habe und mich nicht darin verliere. Aber es ist halt auch sau anstrengend, mich dann darauf zu konzentrieren.
Eine Trennung mit Kontaktabbruch ist auch für das Umfeld total schwierig, weil vielfach erwartet wird, dass sich die Menschen dann entscheiden, mit welcher Person weiterhin Kontakt gepflegt wird und je nachdem, wie lang die Beziehung ist und wie verwoben der Freundeskreis, kann das wirklich herausfordernd sein.
Diese klassische Trennung, Kontaktabbruch, die ist sehr binär. Es gibt halt die Annahme, dass ich entweder zusammen bin oder nicht und dann habe ich halt keinen Kontakt und ist halt im klassischen Monospektrum sehr häufig verbreitet, weil ja sehr häufig in der klassischen toxischen Monoamorie nicht an Eifersucht oder ähnlichem gearbeitet wird.
Das heißt, wenn ich eifersüchtig bin, weil mein Freund oder meine Freundin noch Kontakt zur Ex hat, dann wird erwartet, dass der Kontakt abgebrochen wird. Also das Problem wird ausgelagert und dadurch ist einfach manchmal auch die Notwendigkeit da, den Kontakt abzubrechen, weil eben erwartet wird, dass das Außen das Problem löst.
Und es gibt eben Alternativen dazu. Die sogenannte Deeskalation. Das heißt, eine Beziehung, bei der beide Partnerpersonen meinen, dass das so nicht mehr gut weiter funktioniert, wird angeschaut und es wird gemeinsam beschlossen, auf welche Ebene das Ganze deeskaliert wird.
Also ob ich von einer romantischen Beziehung auf eine Freundschaft gehe oder eine Freundschaft plus oder ob wir Bekannte sind oder nur Co-Parents, ausschließlich Co-Parents. Ich finde den Begriff, also der ist relativ stark geprägt und bekannt.
Das, was ich ein bisschen schade finde daran, ist, dass er die hierarchische Sicht auf Beziehungen weiter aufrechterhält, denn deeskalieren heißt ja, dass ich etwas, also eskalieren geht ja üblicherweise nach oben und deeskalieren nach unten und das impliziert so ein bisschen, dass eine Partnerschaft mehr wert ist oder einen höheren Status oder Stellenwert hat als eine Freundschaft oder eine Bekanntschaft.
Und ich mag das nicht so gern und es stimmt manchmal auch nicht.
Also wenn ich mir so eine langjährige Freundschaft angucke und dann vielleicht so eine Zweimonatsbeziehung,
ich möchte meinen, dass dann die langjährige, enge Freundschaft sehr viel mehr Einfluss auf mein Wohlbefinden hat als die Zweimonatsbeziehung.
Das stimmt natürlich nicht immer, aber ja.
Also das ist das, was mir an dem Begriff der Deeskalation nicht gefällt.
Aber man kann, also der Ursprungsgedanke ist eben etwas zu deeskalieren.
Also wogen zu glätten und das passiert dadurch natürlich auf jeden Fall, weil das problematische Feld, der problematische Beziehungsaspekt ausgeklammert wird, also nicht mehr weitergelebt wird.
Und insofern passt das schon ganz gut, finde ich.
Die Definition von Deeskalation ist also, dass ich die Beziehung zwar verändere, aber den Kontakt zu der Person beibehalte, beziehungsweise so verändere, dass es sich für beide gut anfühlt.
Das Tolle daran ist, im Idealfall bleibt eine gute und hilfreiche Beziehung bestehen.
Denn wenn ich vorher meinem Herzen des Menschen vertraut habe und ihn oder sie zur Unterstützung herbeigerufen habe,
dann kann ich das jetzt weiterhin tun.
Der Vorteil ist außerdem, dass Kinder, Häuser, gemeinsam gemietete Gärten, Autos,
dass Gemeinschaftsprojekte bleiben können, wenn die beiden sich darauf einigen, dass das so ist.
Und es gibt natürlich noch viele weitere Vorteile, dass es insgesamt für das Umfeld nicht so anstrengend ist,
dass einfach diese ganzen logistischen Sachen nicht gemacht werden müssen, aber das erklärt sich von selbst.
Ein bisschen ätzend daran, ätzender an der Deeskalation ist es genauso wie klassische Trennungen und Beziehungen,
ich das nicht am Reisbrett planen kann.
Also es muss organisch wachsen und immer wieder abgefragt werden, wie sich das für wen anfühlt und was möglich ist und was nicht.
Es gibt natürlich immer wieder Momente, wo No-Gos auftauchen, die dafür sorgen, dass das eben dann doch nicht funktioniert.
Und es gibt unterschiedliche Formen von Deeskalation.
Also ich kann da an der Stelle nochmal sehr das Smorgas Board empfehlen, das einem helfen kann, zu definieren, was diese Beziehung bisher hatte und was sie in Zukunft haben soll.
Man könnte die problematischen Aspekte ausklammern und gucken, ob die anderen Aspekte tragen und ob einem das reicht.
Und dafür ist das Smorgasboard tatsächlich ein total gutes Tool.
Und das schreiben wir natürlich wie immer in die Shownotes.
Genau, und was die Formen angeht, ist ein Mensch dann eigentlich ziemlich frei.
Man könnte zum Beispiel die Deeskalation so vornehmen, dass alles ist wie bisher außer der romantischen Ebene oder außer der körperlichen Ebene, wenn man das nicht so gut trennen kann.
Das ist ja auch schwierig zu definieren.
Die Veränderung kann aber auch so sein, dass sich im Außen alles verändert.
Also dass es keine Körperlichkeit mehr gibt, zum Beispiel, dass finanziell getrennt wird, dass ich mich wohnlich trenne und trotzdem es eine enge Verbindung gibt mit vielen Treffen und so weiter.
Also wie das gestaltet werden kann, das ist total individuell und da ist wirklich alles möglich von einer Freundschaft plus über Geschäftspartneys oder Co-Elternschaft oder so.
An dieser Stelle sei auch nochmal das Buch von Jana Scherle empfohlen, Liebe im Postfeminismus,
die einfach ein sehr schönes Bild aufgemacht hat, welche Aspekte von Beziehungen es gibt
und dass es eben Aspekte gibt, die ich nicht auflösen kann, wie zum Beispiel die Elternschaft.
Eltern bleibe ich, also ob mir das gefällt oder nicht und das kann ich auch nicht abschalten.
So, ich bin also völlig frei in meiner, ich sag jetzt mal Posttrennungs- oder Postdeeskalationsgestaltung
und genau diese Freiheit ist aber natürlich auch eine große Gefahr.
Wer schon mal vor einer Eisauswahl gestanden hat, die 40 Sorten beinhaltet, weiß, das dauert länger, als wenn ich nur drei Sorten habe.
Und deswegen, also das braucht Raum und Zeit und Wille zur Veränderung und Reflexion und viel Arbeit.
Es braucht viel Verständnis vom Umfeld, aber auch im Umfeld passt.
viel Verständnis vom Umfeld, von den Kindern, von Eltern und so weiter.
Es braucht eine gute, gute, gute Selbstregulationsfähigkeit,
denn egal, ob die Trennung gewollt ist oder nicht, die ist groß.
Also ich komme nachher nochmal auf den Trauerprozess,
aber es ist einfach groß und es nimmt Raum ein und es macht große Gefühle.
Und deswegen braucht es eine gute Selbstregulationsfähigkeit,
damit ich die großen Gefühle auch mit der Weiterführung der Beziehung übereinbringen kann,
sodass sie nicht stören, also nicht allzu sehr stören.
Und es braucht eine gute kommunikative Basis.
Wenn die Beziehungsmenschen nicht gut miteinander kommunizieren können, aus welchen Gründen auch immer,
oft ist es ja gar nicht die Fähigkeit, sondern dass einfach viele Triggermomente dabei sind
oder dass die Vergangenheit einfach zu schwer wiegt, dann geht es halt nicht.
Also das muss organisiert wachsen und ist sicherlich nicht überall nötig.
Es gibt noch eine Möglichkeit, die so ein bisschen zwischen den beiden ist,
dass nämlich das Ende der Beziehung, der romantischen Partnerschaft ausgerufen wird
und dann ganz allmählich erst die Trennung durchgeführt wird.
Also dass die Menschen erstmal weiterhin zusammen wohnen bleiben
und einfach ganz ergebnisoffen mit der Situation umgehen
und dass dann aber über die Zeit, weil das Ganze ja eben organisch wachsen muss,
der Abstand immer größer wird.
Und das dann am Ende doch zu einer völligen Trennung und vielleicht sogar einer Trennung der beiden Leben führt, wenn eben das nicht möglich ist.
Aber diese alternative, langsame Entfernungszunahme, die kann für beide total gewinnbringend sein und den Schmerz etwas reduzieren.
Bei anderen Menschen kann es den Schmerz auch erhöhen. Das kommt ganz individuell darauf an, wie die Leute so drauf sind.
Genau, Abstand ist hier ein ganz, ganz wesentlicher Punkt, denn nicht jeder kann die Ex nah ertragen oder den Ex nah ertragen.
Da ist es ganz wichtig, darüber ehrlich zu reden, was wer braucht.
Das ist natürlich in so einer Situation manchmal ganz schön schwierig.
Also ich kann dann nur zu einer sehr, sehr freundlichen Ehrlichkeit und sehr wertschätzenden Ehrlichkeit raten, damit eben geschaut wird, wer kann eigentlich was.
Weil People Pleasing sorgt meistens nicht dafür, gerade in so einer Situation, dass ich am Ende mich gut fühle.
Und vielleicht wünsche ich mir sogar eine Deeskalation statt einer Trennung und stelle aber fest, ich schaffe das einfach nicht und ich brauche jetzt diesen Abstand.
Das ist einfach ganz wichtig, dass da drauf geschaut wird, dass das eben immer eine Option ist.
Also ich will hier auf keinen Fall sagen, dass ich die klassische Trennung und den Kontaktabbruch verteufle.
Ich mag das nicht. Ich habe gerne noch Kontakt zu meinen Ex-Menschen.
Das muss ja nicht viel sein, aber es gibt auch Menschen, da ist es viel.
Aber es kann natürlich trotzdem sein, dass es Menschen gibt, bei denen das einfach nicht geht.
Und da gibt es tatsächlich in meinem Leben auch ein paar, weiß ich nicht.
Es gibt Situationen oder Menschen, denen ich nicht mehr gerne begegne,
weil einfach die Gefühle noch zu stark sind oder die Hoffnung dann wieder aufkommt oder keine Ahnung.
Also in welcher Situation macht Abstand Sinn? Wenn es starke Verletzungen gibt
und die Heilung besser ohne die Partnerperson stattfindet.
So oder so macht es Sinn, wenn die Verletzungen einer Beziehung und oder einer Trennung
beziehungsweise Deeskalation geheilt werden müssen, kann es durchaus sinnvoll sein,
sich damit an Menschen, an Unbeteiligte zu wenden.
Es gibt ja durchaus KollegInnen, die sich darauf spezialisiert haben.
Es sollten auf keinen Fall gemeinsame Freundies genutzt werden oder nur sehr wenig.
Vor allen Dingen, wenn die Ebenen sich gleichen.
Also wenn es meine beste Freundin ist und mein Partner kennt sie nur eher und ist eher abständig,
dann ist das sicherlich eher möglich, als wenn es ein gemeinsamer Freund ist,
mit dem beide jeden Tag sehr viel synchron reden.
Weil dann besteht natürlich immer die Gefahr, dass die Person zwischen die Fronten gerät
und sich entscheiden muss und solche Geschichten. Das ist einfach nicht schön.
Genau, also die Heilungsgespräche sollten gerne ausgelagert werden
Und ein großer Bedarf an Heilungen, starke Verletzungen ist sicherlich ein Punkt, wo Abstand Sinn macht und eben keine Deeskalation, sondern eine klassische Trennung gemacht werden könnte. Ständiges Drama, also die Deeskalation funktioniert einfach nicht. Die Partnys bekommen sich immer wieder an die Haare. Das ist sicherlich auch eine Kontraindikation, also auch ein Punkt, weswegen das nicht gut funktionieren kann.
Es kann auch sein, dass ich ein Mensch bin, der einfach wenig soziale Kontakte haben will. Dann macht es keinen Sinn, Menschen, von denen ich sicher bin, dass das für mich eine schwierige Verbindung ist, in meinem Leben zu behalten. Also wenn ich davon ausgehe, dass mein Idealbild von meinen Beziehungen so ist, dass ich einen Beziehungsmenschen habe und eine beste Freundin, dann passt es nicht da rein, da noch eine Ex oder sowas dazu zu haben.
Das ist einfach wichtig, sich klar zu machen.
Oder ein weiterer Grund für Abstand könnte auch sein, dass die Ex-Person einem einfach fürchterlich auf die Nerven geht.
Sowas kann ja mal passieren, dass da im Inneren irgendwie ein Schalter umschlägt und man kann die Person einfach nicht mehr ertragen.
Dann macht es natürlich auch keinen Sinn, eine Deeskalation anzustreben, sondern dann ist Abstand wichtig.
Aber der kann natürlich auch auf Zeit sein.
Also ich habe durchaus Menschen in meiner Beratung begleitet.
Ich kenne Menschen aus meinem sogar monogamen Umfeld und auch natürlich aus dem polyamoren- bzw. beziehungsanarchistischen Umfeld,
wo eigentlich eine klassische Trennung vereinbart wurde oder gar nicht anders möglich war, weil die Verletzungen so groß waren
und sich dann nach ein, zwei, drei Jahren nochmal eine Annäherung ergeben hat und die Leute sind dann tatsächlich nochmal beste Freunde geworden oder sowas in der Richtung.
Das kann also durchaus bei der Gestaltung einer neuen Beziehung helfen, wenn es zeitlich Abstand gibt, weil eben beide gut auf sich aufpassen und gucken, wie können wir das machen.
Und das kann dann der neuen Ebene durchaus helfen, die dann eventuell entsteht.
Wichtig ist dabei, sich nicht zu schnell und zu viel Hoffnung zu machen.
Also beide können sich das ja gerne wünschen, dass die Beziehung irgendwann wieder friedlich und schön wird und dass die Menschen nicht aus dem Leben verschwinden.
Aber wenn dann eine Person dabei ist, die eigentlich alles macht, um den Übergang irgendwie hinter sich zu bringen, weil die ganze Zeit im Kopf ist, ich will eigentlich wieder mit dieser Person zusammen sein und dann gar nicht das Leben weiter gestaltet wird, sondern die ganze Zeit eine Warteposition ist, das ist halt schwierig.
und führt meistens nicht dazu, dass die Menschen hinterher glücklicher sind.
Und der zweite Punkt, wo ein Mensch ein bisschen vorsichtig sein darf, ist der Punkt Gewohnheiten.
Wenn sich eine sehr lange Beziehung verändert, dann hängt man an manchen Stellen manchmal noch in den Gewohnheiten drin
und macht einfach Sachen nicht, weil ein Mensch sie sich wünscht, sondern weil sie eben Gewohnheit sind.
Und da einen Blick drauf zu haben, kann total sinnvoll sein.
So, jetzt möchte ich zum Schluss noch ein bisschen auf den Trauerprozess eingehen, weil ich der Ansicht bin, dass wir in unserer Gesellschaft viel zu wenig uns mit Trauer beschäftigen.
Erstmal ist mir wichtig zu sagen, der Trauerprozess einer jeden Trennung, egal wie groß oder klein sie ist, egal wie lang, kurz, wichtig oder unwichtig die Beziehung war.
Ich verabschiede mich ja nicht nur von dieser Beziehung oder von dem Aspekt dieser Beziehung, sondern ich verabschiede mich auch von einer möglichen Zukunft, die wir geplant haben.
Gerade wenn es Nesting-Partnerschaften oder Lebensgemeinschaften sind. Ich verabschiede mich von einem Menschen, den ich fürchterlich vermissen werde. Ich verabschiede mich von einer Form von Intimität, die ich nie wieder erhalten werde, weil jede Form von Intimität ist höchst individuell.
Und selbst wenn ich, also jeder Mensch braucht körperliche und verbale Intimität oder intellektuelle Intimität, meiner Meinung nach. Und ja, wenn die dann plötzlich weg ist und ich vielleicht auch eben nicht das Glück habe, eine gute Freundin zu haben, mit der ich eine andere Form von Intimität lebe, dann habe ich erstmal gar keine und da kann ich mich ganz schön einsam fühlen.
Und ich darf mich natürlich auch noch verabschieden von meinem Idealbild, wenn es zum Beispiel eine klassische kleine Kernfamilie mit Kindern ist, wo alle Beteiligten gedacht haben, ja, das hält bis ans Lebensende und das ist auch das Idealbild, was ich habe, so muss es laufen im Leben und das klappt dann nicht, dann muss ich mich von diesem Idealbild verabschieden.
Nicht, weil ich nicht noch eine Chance habe auf eine gute ähnliche Beziehung, aber wenn ich irgendwie mich mit 45 mit einem Haufen voll Kinder und einem Eigenheim von einer 25-jährigen Beziehung trenne, also das werde ich nicht wiederholen können.
Klar kann ich nochmal von vorne anfangen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit, also ich meine, es sind halt einfach unterschiedliche Lebensabschnitte und mit 45, 50 noch Kinder kriegen, ist für Frauen schlecht möglich. Es ist möglich, aber es ist schlecht möglich. Und ob es für Männer eine gute Option ist oder für Penis tragende eine gute Option ist, nur weil sie es können, steht denn mal auf einem anderen Blatt.
Also es gibt einfach Abschiede, die da sind, also endgültige Abschiede, die einfach Anerkennung brauchen und Würdigung und Bezeugung und das ist einfach groß. Also ich wiederhole es nochmal, ich verabschiede mich von der Beziehung, von einer möglichen Zukunft, von dem Menschen, von einer bestimmten Form von Intimität oder von jeglicher Intimität vorübergehend und ich verabschiede mich von einem Idealbild, dass ich nicht wieder neu starten kann, weil wenn ich erstmal 45 bin, kann ich nicht nochmal 15 sein.
Und ich habe es ja gerade schon gesagt, ich finde, in unserer Gesellschaft trauern wir total, total, total oft zu wenig. Also wir trauern ja nicht nur um unsere Toten nicht genug, sondern wir trauern auch nicht genug um den verpassten Job. Da wird dann sehr schnell ins Positive gegangen, was ja auch gar nicht schlecht ist.
Zu sagen, naja, die Welt geht nicht unter und du hast ja eine andere Option, das ist sicherlich tröstend, aber das sollte halt erst dann kommen, wenn ich meine Trauer darüber, dass ich diesen Job nicht bekommen habe, wenn ich der auch Raum gegeben habe. Und dadurch, dass wir das zu wenig machen, gibt es in solchen offiziell anerkannten Trauerprozessen, was ja eine Trennung oder Deeskalation ist, da gibt es Verständnis für und das heißt, da kann ich es zulassen und da gibt es dann ganz viele trittbrettfahrende Gefühle.
Ich finde außerdem, dass Trauer tatsächlich auch schön sein kann. Also das ist jetzt ein bisschen, schön ist vielleicht nicht der richtige Begriff, aber ich finde so eine ordentliche Kuschelrock-ähnliche Musik aufzulegen und sich ein bisschen dem Ganzen hinzugeben, das fühlt sich nicht immer schlecht an.
Also mal so eine ordentliche Runde heulen, finde ich, ist auch manchmal ganz schön oder sich mal ein bisschen Melodramatik erlauben oder ein bisschen Drama. Ich finde, das kann auch schön sein, wenn es im Rahmen bleibt und ich mir vielleicht schon bevor ich mich da reingebe, überlege, wie lange ich das zulassen möchte und was ich im Anschluss mache, damit es mir wieder besser geht.
Dann ist mir noch ganz wichtig zu sagen, es wird ganz oft über Trauerprozesse gesprochen und Trauerphasen. Meiner Ansicht nach gibt es diese Phasen, die laufen aber nicht immer in der gleichen Reihenfolge ab, die sind nicht immer so, wie sie beschrieben werden und sie wechseln sich ganz sicher nicht so ab, wie es vorgesehen ist, sondern man springt zwischen den Trauerphasen hin und her, schon ganz oft begleitet und das ist auch okay, manche Phasen hat Mensch überhaupt nicht.
Manchmal ist die Trauer richtig überfallartig und da braucht es auch Ressourcen für, das auszuhalten. Trauer ist außerdem höchst individuell. Manche brauchen eine halbe Stunde, manche brauchen 15 Jahre für das Gleiche. Und das Ziel am Ende ist es eben in eine Akzeptanz zu kommen, also das Ende von was auch immer, in unserem Fall Trennung, wirklich zu akzeptieren und integrieren und damit zu leben und das einfach mitzunehmen als Teil von einem selbst.
Genau, das Letzte, was ich noch sagen möchte, ist, dass es günstig sein kann, wenn ich die Trennung abschließen möchte, dass ich mit der Person, mit der ich die Trennung oder die Eskalation beschlossen habe, eine gemeinsame Formulierung überlege, damit eben sich alle gut repräsentiert fühlen und damit es keine komischen Nachfragen gibt und nicht der eine das hört und der andere das.
Das führt zu Verwirrungen und kann auch gerade in einer etwas heiklen Situation dazu führen, dass Missverständnisse entstehen und dann nochmal negative Gefühle nachschwappen, die völlig unnötig sind. Also da eine gemeinsame Geschichte oder Formulierung zu haben, wäre gut. Dieser Prozess, den zu finden, kann auch nochmal sehr wertschätzend sein und nochmal den Abschied auf eine besondere Weise verarbeiten.
Dann kann es sinnvoll sein, ein bisschen darüber zu reden, mit wem die Menschen über was reden können, dürfen, wollen, sollen. Also wer wen zur psychischen Stabilisierung braucht, welche Freundys da vielleicht rausgenommen werden oder welche Details da rausgenommen werden, kann durchaus sinnvoll sein zu besprechen und hilft dann eben auch in die gemeinsame Zukunft zu gucken, weil ich kann es nicht oft genug sagen, auch Trennung ist ein Gemeinschaftsprojekt.
Und ich habe es zu Eingang gesagt, eine Trennung sollte immer mitgedacht werden, weil es ja eine echte Lösung sein kann, mit der sich beide Menschen, beide beteiligten Menschen besser fühlen. Das heißt, es gibt immer auch positive Aspekte daran und die zu sehen und zu feiern hilft sicherlich das Ganze zu verarbeiten, denn wir sind ja, unser Hirn ist ja darauf programmiert, das Negative ein bisschen schneller zu lernen und zu wissen und sich besser daran zu erinnern als das Positive und dann nochmal ins Positive zu gehen, weil nur das macht uns glücklich.
Das ist sicherlich hilfreich.
So, über was habe ich heute gesprochen?
Ich habe erstmal eine Einleitung gegeben, für wen die Folge ist, nämlich für die Menschen,
die sich mit Trennung beschäftigen wollen und schauen wollen, wie möchte ich das eigentlich
im Idealfall in Zukunft gestalten.
Ich habe ein paar Good-to-Know-Dinge, also zum Beispiel, dass Mensch Trennung nicht am Reißbrett
planen kann, gesagt.
Ich habe darüber gesprochen, was eine klassische Trennung und ein Kontaktabbruch ist und was
die Vor- und Nachteile davon sind.
So, dann habe ich über die Deeskalation gesprochen und welche Formen es gibt und was das Gute daran ist und was es aber auch dafür braucht, denn so ganz einfach ist das ja auch nicht. Ich habe darüber gesprochen, wann Abstand sinnvoll sein kann und dass es da auch eine zeitliche Komponente gibt und ich habe über den Trauerprozess gesprochen und dass es sich durchaus lohnt, den ernst zu nehmen, weil in unserer Gesellschaft viel zu wenig getrauert wird und deswegen das wahrscheinlich nicht nur wegen der existenziellen Komponente,
sondern auch wegen vielen Trittbrettfahrenden Gefühlen Sinn macht, darauf zu schauen.
Was ist jetzt das Fazit? Sowohl die Trennung als auch die Deeskalation haben Vor- und Nachteile und brauchen Aufmerksamkeit und einen Entscheidungsprozess.
Also in welche Richtung soll es gehen? Und zwar am besten einen gemeinsamen Entscheidungsprozess.
Überlegt dir gut, überlegt euch gut, was du willst, ihr wollt und prüft realistisch, was möglich ist und was vermutlich für euch beide,
wenn ihr unterm Strich alles anguckt, das Beste ist.
und macht euch bewusst, es ist alles im Wandel und verhandelbar und nicht am Reißbrett planbar.
Und da ist es eben wichtig, die Erwartungen immer wieder anzupassen und nicht auf Teufel komm raus,
nur auf ein mögliches Szenario zu schauen, sondern zu gucken, welche Lösungen gibt es noch.
Ich brauche es ja wohl nicht erwähnen, dass an der Stelle gute Kommunikationsfähigkeiten
oder Mediationsfähigkeiten von anderen Menschen sehr gut nutzbar sind.
Okay, und jetzt bleibt mir noch, dir einen schönen Tag zu wünschen, dich daran zu erinnern,
dass wir uns für die Jubiläumsfolge im September ein paar Sprachnachrichten wünschen würden oder auch Textnachrichten,
die uns mitteilen, wobei hat dir MoPoCo geholfen, wo hat MoPoCo dein Leben verändert, was gefällt dir daran.
Und da freuen wir uns besonders über ganz praktische Beispiele, wo MoPoCo geholfen hat, deine Beziehung oder deine Beziehungen zu verbessern.
Und jetzt wünsche ich noch einen fantastischen Tag.
Ach so, beim letzten Mal habe ich es vergessen. Diesmal sage ich es dabei. Schickt es gerne an meine Handynummer 0163 1881 251. Wird auch in den Shownotes sein oder per E-Mail an podcast@sonjajuengling.de oder natürlich über unseren Insta-Kanal oder die Telegram-Gruppe oder Mastodon. Also wir sind ja auf vielen Kanälen erreichbar. Wirst du auch alles in den Shownotes finden. Bis dann.
Schön, dass du bei der heutigen Folge dabei warst.
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Und wir freuen uns, wenn du ganz viel Wohlwollen in die Welt und in dein Herz trägst.
Denn jede Person darf fühlen, was sie fühlt und hat gute Gründe für alles, was sie tut.
Also begegne jeder Person mit Wohlwollen, auch ganz besonders dir.
Lass uns die Welt liebevoller und verständnisvoller machen.
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