#81 - Interview: Felix Ruckert
Stimmung herstellen ist sein Lebenswerk
27.04.2025 90 min
Zusammenfassung & Show Notes
Stimmung herstellen ist sein Lebenswerk
In dieser Folge spricht Sonja mit dem Tänzer, Choreografen und Künstler Felix Ruckert. Felix ist bekannt für seine Arbeit, die Tanz, Performance, Interaktion und oft auch Elemente aus BDSM und Sexualität verbindet. Er ist Gründer des IKSK (Institut für Kunst und Körperkultur) und der früheren Schwelle 7 in Berlin.
In dieser Folge spricht Sonja mit dem Tänzer, Choreografen und Künstler Felix Ruckert. Felix ist bekannt für seine Arbeit, die Tanz, Performance, Interaktion und oft auch Elemente aus BDSM und Sexualität verbindet. Er ist Gründer des IKSK (Institut für Kunst und Körperkultur) und der früheren Schwelle 7 in Berlin.
Wir tauchen tief ein in Felix' Werdegang, von seinen Anfängen als Tänzer und Choreograf bis hin zur Integration von BDSM und intimer Interaktion in seine Kunst.
Themen dieser Folge:
Themen dieser Folge:
- Felix Ruckerts Weg von Tanz und Choreografie zu BDSM und Körperkunst.
- Die Entstehung interaktiver Performance-Formate wie "Hautnah" (1995) und die Reaktionen darauf.
- Die Untersuchung von Intimität, Körpersprache und Öffentlichkeit im Stück "Ring" (1999).
- BDSM als bewusste Inszenierung von Emotionen und die Arbeit mit "negativen" Gefühlen im Projekt "Secret Service".
- Die "Mechanik der Emotionen": Wie Raum, Zeit, Nähe und Komposition Gefühle erzeugen.
- Das Schaffen von sexpositiven Räumen (Creating Sex-Positive Spaces).
- Die Geschichte der Schwelle 7 und des IKSK in Berlin.
- Felix' aktuelle Projekte und Gedanken zu Zukunft, Natur, Diversität und Systemkritik.
- Die Beziehung zwischen BDSM und "normativer" Sexualität – Ist BDSM nur ein Teil oder vielleicht die umfassendere kreative Sexualität?
- Warum BDSM ein Entdeckungsfeld für alle sein kann, unabhängig von spezifischen Vorlieben für Schmerz oder Macht.
- Felix' aktueller Wunsch: Ein Ort auf dem Land für Seminare und experimentelle Gärten.
- Ein abschließender Appell für mehr Stille und Zuhören – sich selbst und anderen gegenüber.
Personen, Projekte und Orte:
- Felix Ruckert
- IKSK Berlin (Institut für Kunst und Körperkultur)
- Schwelle 7
- Performance "Hautnah" (1995)
- Performance "Ring" (1999)
- Performance "Secret Service" (2002)
- Lecture "Creating Sex Positive Spaces"
- Death Fest Berlin (31.1.-2.2.2025)
- Happy End - Die Liebe im Postfeminismus - Jana Scherle (Thalia | Amazon)
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Zu Sonjas Beziehungs-Coaching und Blog-Beiträgen: https://sonjajuengling.de/
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Transkript
Hallo und herzlich willkommen bei Monogamie, Polyamorie und Co., dem Wissens-Podcast zum
Thema Beziehungen in allen Formen.
Üblicherweise findest du hier frei zugänglich, sehr kondensiert und gut recherchiert Wissen,
Handlungsmöglichkeiten und die Antwort auf übliche Fragen zu Beziehungen in aller Art.
Wir, das ist ein Team aus Menschen, die sich mit den Fragen rund um die Themen Beziehungsqualität
und Beziehungsformen beruflich und ehrenamtlich beschäftigen und dabei Wissenschaft, Szeneinsights
und persönliche Erfahrungen mit einbeziehen. Mein Name ist Sonja Jüngling, hauptberufliche
Paarberaterin und Wissensvermittlerin für Menschen, die über ihre Beziehungsform nachdenken. Uns ist
es wichtig, unterschiedliche Lebensentwürfe und Sichtweisen zu zeigen sowie ExpertInnen zu Wort
kommen zu lassen. Deshalb gibt es neben den Wissensfolgen und den Folgen aus der Praxis
immer mal wieder eine Interview-Folge.
Solltest du jemanden kennen,
dessen Wortbeitrag du hier wertvoll findest,
lass es uns gern wissen,
auch wenn es dich selbst betrifft.
Wir freuen uns, wenn du dich zeigen magst
mit deiner Beziehung, deinen Sorgen und Nöten,
aber natürlich auch mit all deinen Erfolgen
und Gedanken aus deiner ganz individuellen Beziehungswelt.
Und nun viel Spaß mit der heutigen Folge von MoPoCo,
dem Wissens-Podcast zum Thema Beziehungsvielfalt.
Hey, heute habe ich ein sehr spannendes Interview für euch.
Ich habe mit Felix Ruckert gesprochen und wir haben über so viel gesprochen, was ich relevant finde im Bezug auf Sexualität.
Der Folgentitel sagt es ja schon, es geht hier um Stimmungen herstellen und Felix Ruckert ist einfach Experte zu.
Wir reden auch viel über BDSM. BDSM ist Bondage, Dominanz, Submission, Sadomasochismus.
Also alles, was mit Macht oder Schmerzen oder Fetisch zu tun hat.
Wenn du ansonsten ein Wort findest, was du nicht verstehst, sag mir gerne Bescheid, dann ergänze ich es in den Shownotes.
Jetzt wünsche ich dir ganz viel Spaß mit Felix, von dem man noch echt viel lernen kann. Bis dann.
Willkommen zu einer neuen Folge von Mono, Poly & Co.
Heute gibt es mal wieder eine Interview-Folge, für mich eine ganz besondere Folge.
Ich sitze nämlich hier in Berlin vor Felix Ruckert. Hallo Felix.
Hallo.
Ich könnte jetzt erzählen, wer Felix ist und dann bräuchte ich aber ungefähr zwei Stunden dafür,
weil Felix ist nämlich Baujahr 59 und hat schon ganz schön viel bewegt in dieser Welt,
ganz schön viele Veranstaltungen gemacht.
Ich kenne Felix aus der BDSM-Szene.
Ich verbinde dich mit Seilen und mit Kunst und Tanz und Stimmung setzen im Raum,
mit Hedonismus und Lebensfreude.
Und vor allen Dingen mit Veranstaltungen der Schwelle 7 und dem IKSK,
dem Institut für Kunst und Körperkultur in Berlin,
wo ich auch ab und zu auf Veranstaltungen war und gestern einen Workshop gehalten habe.
Das ist das, was ich zu dir zu sagen habe, aber es gibt ja so viel mehr.
Magst du dich ein bisschen vorstellen?
Also das ist schon sehr gut umfasst.
Es gibt halt, also was für mich immer wichtig ist, meine ganze Vergangenheit als Tänzer und Choreograf, weil das war so meine erste Leidenschaft und ich habe eben auch lange professionell getanzt.
Auch richtig groß, du warst in New York.
Ja, also mit wichtigen
Kompanien, also in der Zeit zumindest. Und dann habe ich eben sehr lange Choreografie gemacht, ja, über auch 15, 20 Jahre mit einer Kompanie hier in Berlin.
In der Zeit habe ich um die 40 abendfüllende Stücke auch gemacht, die auch international getourt haben.
Und
dann diese ganze Beschäftigung mit Sexualität und speziell BDSM, das kam so später dazu, eigentlich durch die Arbeit am Tanz oder an der Choreografie.
Und es hat sich dann so zu einem wichtigen Bereich entwickelt in meiner Arbeit.
Einfach weil es so populär war wahrscheinlich auch.
Also es wurde plötzlich so ein ganz neues Publikum hat sich da aufgetan,
was auch ein bisschen viel größer aufgestellt war als so die Tanzszene,
in der ich mich davor bewegt habe, die ja sehr irgendwie schon ein bisschen elitär auch ist und so.
Und das mochte ich, muss ich sagen.
Ja, anscheinend Sexualität ist was, was noch viel mehr Leute angeht oder interessiert als Distanz und Körperausdruck.
Und wenn du von das redest, redest du von Sexualität oder redest du von BDSM?
Naja, für mich ist BDSM ein Teilbereich von
Sexualität
oder vielleicht Sexualität ein Teilbereich von BDSM.
Das ist so eine interessante Frage, die ich immer stelle.
Was ist ein Teil von was?
Genau. Also mir ist es insofern wichtig, weil dieser Blick auf meine Arbeit, den ich habe, ist immer noch ein
choreografischer.
Im Sinne, dass ich so Körperbilder, Körpersituationen schaffe. Und das mache ich halt jetzt noch viel mehr einfach über Räume und dann Menschen einladen, Menschen ein paar Handwerkszeuge in die Hand geben, wie sie sich verhalten in den Räumen.
und dann passiert da spezifische Aktionen.
Und das ist in meinem erweiterten Choreografiebegriff
immer noch Choreografie.
Und wird eben auch zum Teil so wahrgenommen, klar.
Jedenfalls von Leuten, die den Künstlerinnen-Aspekt auch immer
sehen.
Und
das ist mir halt so wichtig,
weil ich bin halt nicht in erster Linie, würde ich sagen,
ein Erzieher oder ein Coach.
Also ich habe Therapie im weitesten Sinne nie was zu tun gehabt.
Also ich habe da auch gerne alle Ausbildungen oder sowas.
Und deswegen bin ich da immer ein bisschen vorsichtig,
also wenn halt meine Arbeit so als heilsam oder therapeutisch beschrieben wird,
weil das ist nicht in meiner Absicht.
Das kann ruhig sein.
Und ich denke auch, Kunst hat immer auch einen therapeutischen Aspekt,
zumindest für den Künstler selbst.
Ja, ganz bestimmt.
Aber das ist halt so mein Feld.
Der Ausdruck und so eine Beschäftigkeit mit Lebendigkeit, nenne ich das,
um es noch größer zu machen als Sexualität.
Weil Sexualität ist auch noch ein Aspekt von Lebendigkeit, von Körper.
Und das ist, was mich interessiert.
Was dich ja, würde ich sagen, beruhigt gemacht hast und ausgezeichnet hat,
ist eben, dass du dieses Sexualität, BDSM, was auch immer,
diese Lebendigkeit in deine Stücke mit eingebaut hast.
Und zwar auf eine ganz besondere Weise, weil du hast das Publikum mit einbezogen.
Das steht zumindest auf Wikipedia.
Ich bin eine totale Kunstbanause und ich habe noch nie ein Theaterstück gesehen, glaube ich,
der sich mit Tanz beschäftigt.
Und das, was ich daran so spannend finde, ist, wenn du einen Raum kreierst,
also Menschen ansprichst, einlädst, Dinge zu tun.
Und ich vermute auch, wenn du Choreografien machst,
dann gehst du ja in Beziehung mit diesen Menschen.
Also das, was du da machst, ist ja, das ist nicht mehr diese Masse von Publikum,
sondern du baust mit denen eine Beziehung auf.
So wie ich das verstanden habe, ist das unabsichtlich passiert,
sondern bist einfach du gewesen?
Machst du das inzwischen bewusst?
Ist das was, was dir, ja, wenn ich das jetzt so sage,
ist das so, ja klar mache ich das oder ist das so, aha, ja, interessanter Blick?
Also da ist bestimmt viel Zufall dabei,
aber ich finde halt in einem künstlerischen Prozess
ist natürlich der Zufall immer gewünscht und einkalkuliert.
Das war tatsächlich so, dass ich auch sehr bekannt geworden bin, also in dieser Tänzerzeit, in dieser Choreografenzeit, durch diese interaktieren Stücke, die ich gemacht habe. Und da bin ich auch so ein bisschen fast zufällig drüber gestolpert, muss ich sagen.
Also da, ich spreche jetzt so von 1995, da habe ich so ein Stück gemacht und was wie so oft in der Kunst, was ein bisschen aus Zufall entstanden ist, weil hier in Berlin hat mir das Doc11 damals über den Sommer ein Studio zur Verfügung gestellt und hat gesagt, mach doch da eine Produktion.
Und da ich zu der Zeit keinerlei Subventionen hatte, habe ich einfach Tänzer eingeladen, weil meine erste Idee war so, ich mache einen Abend mit lauter Solos.
Weil bis dahin habe ich hauptsächlich Gruppenstücke gemacht und so mit so großen Gruppen auch gerne gearbeitet.
Also mehr so die Masse hat mich interessiert. Also 20, 30 Leute auf der Bühne, wie die interagieren.
Und dann habe ich gedacht, ja, vielleicht ist es mal interessant, sich mit Leuten so Tänzern einzeln zu beschäftigen.
Und es war auch pragmatisch, weil ich habe die Leute nicht bezahlen können für die Produktion.
Deswegen habe ich gesagt, ich probe einfach, wenn ihr Zeit habt und ihr kommt dann immer ins Studio und ich arbeite so mit euch.
Während den Proben dann fand ich das dann plötzlich sehr spannend, die Leute halt so individuell zu begegnen.
Dann kam eben jemand zwei Stunden und wir waren zwei Stunden im Studio und ich habe dann halt Fragen gestellt oder Vorschläge gemacht zur Improvisation, mach dieses, mach jenes.
Die Leute haben das gemacht und so habe ich dann so Material gesammelt, was mich interessiert hat.
Und dann fand ich diese Situation an sich sehr spannend.
Und wenn ich jetzt später drauf gucke, also jetzt mit diesem Blick von SM, dann kann man natürlich sagen, ja klar, ist ja auch schon ein Machtverhältnis.
Ja, ich bin als Choreograf im Studio und der Tänzer, die Tänzerin zeigt man es von sich.
Ich tue das dann, das gefällt mir, das gefällt mir nicht.
Also da ist ein Judgment, eine Wertung drin und so.
Oder ich mache Vorschläge, das gefällt denen.
Also es ist halt so ein kreativer Prozess.
Und dann kam ziemlich bald die Idee, also warum nicht gleich, wenn ich schon eine Serie,
weil ursprünglich war geplant, also diese Solos dann an einem Abend hintereinander ablaufen zu lassen,
also auf einer konventionellen Bühne. Und dann habe ich gedacht, warum nicht also zehn kleine Räume machen
und die sozusagen eins zu eins spielen, also mit immer nur einem Zuschauer oder Zuschauerin.
Also genau diese Situation aus dem Studio halt reproduzieren.
Nicht unbedingt, dass die da jetzt groß choreografieren und dirigieren, aber ich habe gemerkt, diese Zweiersituation, das hat eine große Spannung, es hat so eine Intimität auch, man ist ganz alleine da und kommuniziert halt auch körperlich.
Tanz ist ja eine Sprache, es wird sich bewegt, natürlich wurde da auch gesprochen und mündlicher oder verbaler Ausdruck verwendet.
Aber mir ist dann auch aufgefallen, klar, diese Situation, wo man zu zweit alleine ist, ist ja auch konnotiert oft so mit einer romantischen Beziehung.
Also wenn man zu zweit ist, alleine mit jemandem, da ist immer schwingt mit drin so, okay, liebst du mich, liebst du mich nicht?
Sind wir ein Paar? Was ist hier der Plan?
Also Intimität hat einfach auch mit Öffentlichkeit oder nicht Öffentlichkeit zu tun.
Und das waren alle so Aspekte, die ich interessant fand.
Und deswegen hat sich das so ganz natürlich entwickelt, dass ich gesagt habe,
okay, wir nehmen das Theater auseinander, wir bauen da zehn kleine Räume rein
und alle Solos partizieren gleichzeitig, aber immer nur jeweils für einen Zuschauer.
Und die Leute haben dann genauso diese Möglichkeit, wie ich das bei den Proben hatte,
halt einzelne Tänzer und Tänzerinnen zu besuchen.
Und das war so dieses erste Projekt, wo ich sozusagen dann als interaktiv bezeichnet wurde,
was es erstmal gar nicht war, weil es war trotzdem eine kleine Bühne, halt nur mit einem Zuschauer.
Was dann aber auch passiert ist, ist, dass ich sehr schnell gemerkt habe,
beziehungsweise die Tänzer Feedback gegeben haben, dass die Leute in dieser Situation
sehr schnell auch sich frei fühlen zu interagieren.
Also es gab zum Beispiel in den meisten Räumen einen Stuhl für die Zuschauerinnen und die haben die aber verlassen.
Die haben sich vielleicht dann irgendwo in die Ecke gesetzt oder gelegt oder die haben irgendwie den Raum angefangen mitzugestalten.
Und dann habe ich gesagt, ja, es ist ja auch blöd, das jetzt so zu ignorieren, sondern lass uns damit spielen.
Also dann gab es eine zweite Runde schon, haben wir dann neue Solos gemacht, wo es keinen festen Platz mehr gab.
Und dann gab es auch oft Angebote von den Zuschauern oder Zuschauerinnen eben physisch zu interagieren.
Sie haben physische Angebote gemacht.
Und genauso haben wir gesagt mit dem Tänzer,
ja, ist ja irgendwie blöd,
die sagen, nee, nee, fass mich nicht an.
Aber kann man das also in eine Form bringen?
Kann man da irgendwie sozusagen ein Ritual gestalten,
wo das eben gewünscht ist?
Oder es gab auch so Szenarien,
wo die zum Beispiel die Gäste da,
die Performer sozusagen anhalten konnten in der Bewegung
und dann weiter, weißt du, es gab
so Stop and
Go,
so kleine Spielchen haben wir
dann entwickelt.
Weil man merkt, die Leute haben Lust,
irgendwie da mitzuwirken und das war auch eine schöne Idee.
Genau. Und das war sozusagen diese erste interaktive Performance,
also so in dem Sinne, die da rauskam und die wurde halt extrem schnell sehr, sehr populär.
Also wurde innerhalb von ein paar Jahren auf alle möglichen Festivals eingeladen.
Es gab einen riesen Skandal auch in der Presse natürlich, weil natürlich, also,
natürlich haben die Leute sofort eben auch auf die Intime, beziehungsweise die Presse auf diese intime Situation.
reagiert und haben dann gesagt,
Theater als Bordell.
Weil man halt da
hinkommt, sucht sich einen Tänzer
raus
und
dann gehen wir da so eins zu eins.
Naja gut, wenn dann auch noch BDSM
im Raum steht, dann ist sowieso...
Nein, stand aber
damals noch gar nicht im Raum.
Naja,
das war 1995, da hatte ich mit BDSM
eigentlich noch nichts zu tun.
Ja, also 1995,
30 Jahre her.
Da habe ich privat
ein bisschen angefangen,
damit zu experimentieren.
Aber das war eher im Gegenteil.
Also dieses Beschäftigung mit BDSM, das kam eigentlich aus diesen Projekten auch so ein bisschen raus, ist es
entstanden.
Aber skandalös war es trotzdem, weil es direkt diese...
Skandalös war
es trotzdem. Also irgendjemand kam halt auf irgendeine Bildzeitung oder irgendjemand kam auf die Idee, da macht man eine knackige Schlagzeile draus.
Choreograf vermietet seine Tänzer oder sowas.
Ja genau, das war auch interessant.
Das kam nämlich auch dazu, weil ursprünglich hatte ich so gedacht, also die Zuschauer kommen da, da gab es so eine Art Café dann, wo es für jedes Solo gab es auch so eine Art Plakat und die Leute kommen dann, okay, da gehe ich hin.
Meine Idee war eigentlich so ganz demokratisch oder wie im Theater halt, jedes Solo kostet es gleich.
Dann haben die Tänzer gesagt, ja nee, also mein Solo dauert ja irgendwie 20 Minuten und dann will ich auch mehr Geld dafür.
Und andere haben gesagt, nee, ich will mein Solo, es soll für alle gleich kosten.
Und jemand dritts hat gesagt, nee, für mich hängt das ein bisschen von der Person ab.
Wenn ich da jemand rein habe, der Kohle hat, dann will ich da auch mehr Geld dafür.
Dann habe ich gesagt, okay Leute, dann machen wir es einfach so, jeder entscheidet selber.
Ihr entscheidet selber, wie viel ihr für euer Solo nehmt und wie oft ihr das macht am Abend und ihr seid dann völlig so autonom.
Also ich fand das eigentlich ein Schritt hin zur Autonomität von den Künstlern, weil das ja auch nicht normal ist im Tanzbereich.
Normalerweise, klar, du bist organisiert, kriegst eine Gage, aber der Choreograf entscheidet, ob du dann ein Solo hast und wie lange du auf der Bühne bist.
Das war auch so ein bisschen so dieser Demokratie-Gedanke, fand ich spannend.
Und wir haben das sogar auf den Tourneen dann später beibehalten, obwohl wir dann Einladungen hatten, wo sozusagen schon die Leute also auch einen Grundgehalt gekriegt haben.
Aber wir haben trotzdem dieses Prinzip beibehalten, dass die Gäste dann nochmal, also für jedes Solo nochmal speziell so irgendwie zahlen mussten, beziehungsweise mit den Tänzern verhandeln.
Und das hat natürlich auch ein bisschen was dahin
in diese Richtung
so Intimität für Geld.
Aber wie gesagt, diese Vermischung von Tanz und Prostitution, das ist ja auch uralt.
Das
gab es ja auch schon
seit
200 Jahren.
Es war zum Teil wie im 18. Jahrhundert in der Pariser Oper zum Beispiel, war das institutionalisiert.
Also da konnten wir die Tänzer auch tatsächlich
mieten
und die
haben einen besuchten Logen.
Da gibt es Berichte darüber, weiß man auch nicht genau, was alles stimmt, aber
anscheinend.
Also das ist auch eine Art der Geschichte natürlich.
Und es hat natürlich da auch ein bisschen sich angelehnt.
Ja, und für mich war das natürlich dann aber auch eine große Erkenntnis,
also wie das von außen rezipiert wurde.
Weil in den Solos, was eigentlich die Leute so berührt hat, ist diese Intimität.
Ja, Leute kamen da richtig raus, sehr berührt eigentlich oft, hat gar nichts mit Sex oder sonst was.
Das war wirklich so eine emotionale Geschichte.
Jemand ist ganz für mich da, jemand wendet sich mir zu, jemand zeigt sich in gewisser Weise auch intim, weil die Solos hatten auch viel mit Emotionen natürlich zu tun und Nähe.
Und wir haben damit halt, es war ja für uns auch spannend, so als die Performer und die Tänzer mit wir.
Wir haben ja auch die Solos dann oft untereinander geprobt.
Also die Tänzer haben sich so gegenseitig dann ausgetauscht und was kann man da machen und wie komme ich in so diesen magischen Raum, haben wir das damals schon genannt.
Der da entstehen kann, einfach auch in dieser Anonymität, was ja auch eine riesen Projektionsmöglichkeit ist, so eine Fläche.
Und es kamen wirklich Leute dann, also es kamen Leute, die kamen auch dreimal hintereinander
und wollten alle Solos sehen oder immer wieder das gleiche Solo
fünfmal.
Weißt du, wo die Tänze dann schon irgendwo und gedacht haben, okay, ist das genug, ja?
Weißt du, schon
fünfmal da?
Nee, mach ich nicht.
Weißt du?
Also es hat wirklich was angerührt.
Genau, und das hat mich natürlich auch beschäftigt und dann auch eben überlegen lassen, weiter in die Richtung zu arbeiten, auch choreografisch.
Ja, und das ist natürlich eigentlich eine total schöne Entdeckung, weil was zwischen
Menschen passiert,
also zwischen uns beiden passieren ja auch Dinge, die man vielleicht gar nicht
benennen kann.
Wir
haben eine bestimmte Körpersprache. Aber im Tanz findet das halt einen ganz konkreten Ausdruck.
Und da wird auf Körpersprache auch geachtet. Wir reden ja miteinander und es wird mehr auf das geguckt, was wir sagen und nicht, wie die Körper sich verhalten.
Aber in so einer Choreografie kannst du das greifen, indem du sagst, du bist näher, du bist weiter weg, du bewegst dich so, so.
Ihr Tänzer, sage ich jetzt ganz provokant, ihr habt ja ein ganz anderes Vokabular, um mit solchen Dingen umzugehen.
Und das nutzt du ja heute noch. Also wenn ich gucke, wie du in Playpartys, also Playpartys, wo BDSM und Sexualität offengelebt werden darf, wie du einleitest, wie du Leute einleitst, diesen Raum zu nutzen, in Besitz auch zu nehmen. Das heißt, das ist ein Element, das zieht sich eigentlich durch, seit du damit angefangen.
Ja,
ja. Deswegen, also ich finde es gerade mal interessant, da mal wieder darüber nachzudenken über dieses spezielle Stück, wie gesagt, es war 1995. Und ja, ganz viel war da einfach schon angelegt
und da.
Und dann hat sich das einfach nur so weiterentwickelt.
Weil, also könnte ich jetzt so, wenn das interessant ist so, geschichtlich kann man da weitergehen.
Weil dann
die nächste Frage war dann nach diesem Stück, ja, für mich so, okay, also in dieser Intimität eins zu eins lässt sich ganz leicht diese Intimität
herstellen und dieser
magische Raum, ja.
Also was passiert jetzt, wenn ich das eben in die Öffentlichkeit bringe?
Und das war das nächste große Projekt, das war dann 1999 mit Ring,
was
wir auch jetzt interessanterweise dieses Jahr wieder aufgeführt haben, letztes Jahr und wahrscheinlich dieses Jahr auch nochmal. Plötzlich gab es da eine Anfrage nach Wiederaufnahmen.
Und im Grunde Ring habe ich einfach diese, also solche Aktionen, also gerade so interaktive Elemente, also wo zum Beispiel choreografierte Berührung war, in diesen Solos habe ich so Element rausgenommen und die dann als Kreis inszeniert.
bei Ringen gibt es 21 Performer
und dann gibt es 21 Leute, die sozusagen mit drin sind
also immer eins zu eins, aber in so einer großen Choreografie
und man kann es von außen angucken
ich wollte aber wissen, was passiert, wenn man diese intime Situation
jetzt ausstellt und auch zeigt
und vor allem, weil mich es eben interessiert hat
dieser Aspekt von Emotionen, Intimität
wo da entstanden ist bei den Solos und die Leute sich verliebt haben in die Tänzer und da so Beziehungen empfunden haben.
Und dann gesagt, Leute, das ist Projektion. Das ist eine Mechanik von Emotionen.
Und das lässt sich wirklich auch produzieren. Das lässt sich produzieren durch Abstände auch.
Wenn
ich jetzt irgendwie so, ich komme jetzt gerade mal 50 Zentimeter.
Nee, und ich spreche dir zu dir. Wir sind auf einer völlig anderen
Ebene.
Ja, total.
Weißt
du, es sind ganz simple Sachen. Und dann kommt die Position natürlich auch dazu.
Du weißt ja, ob ich von unten komme oder oben.
Also es ist alles, Emotion ist einfach im Raum und in der Zeit.
Und es gibt eine Mechanik davon.
Und unsere ganzen Interaktionen draußen in der Welt,
also es hat alles mit Distanz, Nähe, Höhe, Hierarchien,
es ist alles räumlich vorhanden.
Und das ist ja mein Material so
als Choreograf.
Und dann haben wir das so aufgesetzt als Setting.
Und es war auch ein extrem populäres Stück.
Die Leute liebten das.
Die Leute haben sich interessanterweise auch, hatten kein Problem, sich da reinzusetzen und sich sozusagen das auszustellen,
weil sie einfach so sich in einer Bubble gefühlt hatten mit ihrem jeweiligen
Performer.
Und was aber interessant war von außen, also die Rezeption von der Presse war, also gerade von der Kritik,
Die eine sagt, ja, das ist Esoterik und das ist Therapie und das ist so heile Welt und alles ist schön.
Also Kitsch, Kitsch und Esoterik, genau.
Und die anderen haben gesagt, ja, das ist irgendwie Vergewaltigung des Zuschauers.
Die Leute werden da ausgestellt, die Leute werden irgendwie so entblößt.
Es wäre also ein bisschen übergriffig gegenüber den
Zuschauern.
Was ich total verrückt finde, weil die sind ja da freiwillig, die kommen ja freiwillig.
Ja, ja, wir
haben auch ganz natürlich, also Konsens war auch schon ein Thema damals.
Also es gab, naja, also vielleicht nicht ganz so sehr wie sehr, aber es ist ganz klar, es gab so Einladungen, wo steht, okay, das ist so ein Stück, das halt in Interaktionen passt.
Und wenn man halt mit interagieren möchte, wenn man mit teilnehmen will, kann man sich nach innen setzen.
Das war ja ganz klar.
Also da gab es Stühle auf der Bühne und wenn ich mich da drauf gesetzt habe, dann hieß es sozusagen, ich bin bereit, jetzt auch angefasst zu werden.
und es gab auch die Möglichkeit, man konnte jederzeit verlassen und ist nie passiert.
Aber genau, also es war schon ganz klar irgendwie abgesprochen sozusagen, der Konzern war hergestellt.
Ja genau, also das war so die Reaktion und die Reaktion auf das Stück.
Und das fand ich dann auch speziell, weil ich gesagt habe, ja okay, da ist ja auch viel dann so Abwehr da.
Entweder ist es halt jetzt therapeutisch und heilig oder es ist genau das Gegenteil.
und
ich habe das schon gesehen, dass wir natürlich, das war ein erstes in der Richtung
und wir haben es da, also bei Ringen fokussiert auf die positiven Emotionen.
Wie gesagt, Ringen kann man sich anschauen auch, gibt es im Netz, Ringen, Felix Rucker,
gibt es Videos dazu und schöne Dekumentationen von letztes Jahr, kann man sich genau angucken,
was da so passiert und daraus ist lustigerweise eigentlich so die Idee entstanden,
was mit BDSM zu machen.
Weil, also für mich war das keineswegs so einfach zu lesen,
sondern es ging einfach um so eine Ausstellung auch von der Mechanik von Emotionen,
wie ich
das bezeichne.
Also wie kommt das zustande?
Und damals habe ich schon angefangen, das war dann so 99, 2000,
habe ich so erste Kontakte auch zur SM-Szene gehabt und hat mich interessiert.
Und da fand ich halt auch, dass das etwas sehr Theatrales hat
und dass es da auch so um eine bewusste Inszenierung ging von Emotionen.
Und es wird vor allem gearbeitet mit diesen negativen Emotionen,
Angst, Schmerz, Wut, Aggression, Scham, um da Lust draus zu gewinnen.
Es geht ja nicht um diese negativen Emotionen zu fühlen,
sondern die so zu kontextualisieren und zu behandeln,
dass da ein Lustgewinn draus entsteht.
Die Leute machen ja nicht SM, weil sie Kunst machen wollen
oder weil sie irgendwie Therapie machen wollen.
In erster Linie geht es um Spaß.
Und das fand
ich auch ziemlich faszinierend.
Und dann habe ich gesagt, okay, weil, und das kam auch dazu,
während diesen Solo-Geschichten von Hautnahes Stück,
also diese 1 zu 1
Solo
-Geschichten,
hat man auch ganz klar gesehen,
also die Leute in den Solos,
es gibt ein Bedürfnis, einer sitzt nach Nähe,
Aber es gibt auch so ein bisschen eine Lust an Herausforderungen, an Challenge.
Es gehen so diese beiden Richtungen.
Und daraus ist dann das nächste Stück entstanden, Secret Service, wo wir gesagt haben,
okay, lass die Leute mal konfrontieren mit so Erfahrungen von nicht nur Vergnügen,
sondern auch unangenehme Erfahrungen.
Weil okay, die Interaktion, wenn man nett zu den Leuten ist, das mögen die gern.
Und gucken wir mal, was passiert, wenn man nicht nett zu
denen ist.
Das kann man ja auch verhandeln, kann man auch ein Setting machen.
Dadurch ist dann Secret Service entstanden.
Und da war das erste Mal, dass ich für die Produktion auch Leute eingeladen habe aus der SM-Szene,
die ich damals kennengelernt habe schon so.
Und ich habe dann recherchiert auch.
Und da waren dann Leute wie Matthias Grimme
da
und Berlin-Hierhagen und Delta Rhein.
Das waren so die ersten Leute, die sowohl mit Theater oft was zu tun hatten,
wie Delta hatte eben mit Theater zu tun und die sich auch in der Szene auskamen.
Und dann haben wir einfach so Recherchephasen gemacht mit den Tänzern, den Tänzerinnen zu dieser Thematik und haben da dann Stücke draus entwickelt.
Und Secret Service war so das erste Stück eigentlich, wo wirklich BDSM-Elemente enthalten hat.
Und es war dann wieder ein großer Skandal und wieder ein großer Aufwand, aber gleichzeitig eben auch wieder ein sehr populäres Stück.
Und dann von da ab habe ich dann
angefangen.
Wie haben die Menschen reagiert?
Also ich meine, es waren negative Emotionen.
Haben die dir das genauso aus den Händen gerissen wie die positiven Emotionen?
Ja, ja,
ja.
Secret Service war halt, also das Setting war so.
Ich habe gesagt, okay, da geht es jetzt natürlich nochmal in eine andere Richtung.
Deswegen wollte ich die Öffentlichkeit wieder wegnehmen.
Der Gedanke von Secret Service war, der Körper des Zuschauers, der Zuschauerin als theatraler Raum.
Also ganz
radikal.
Und dann haben wir gesagt, okay, wir nehmen aber das Visuelle weg, was ja eigentlich sonst so die erste Rezeption von Tanz ist, sondern wir bewegen die Leute.
Das ist eben auch ein bisschen entstanden aus Ringen raus, wo es auch Sequenzen gab, wo man die Leute so geführt hat
und
in so einer, sagen wir mal, choreografierten Form.
Und dann habe ich gesagt, es wäre interessant, also die Leute nicht zu führen in einer choreografierten Form, sondern eher den Leuten Impulse zu geben.
gucken, wie sie sich bewegen und dann mit dieser Bewegung komponieren.
Also dass die Tänzer sozusagen Facilitators sind, also eigentlich Bewegung erlauben, was in so einem Körper drin ist.
Wenn sich Leute also dann sehr stark und schnell bewegen wollen, unterstützen wir das.
Wenn Leute in die Ruhe kommen wollen, unterstützen wir das auch.
Und das war so dieses Prinzip von Secret Service.
Und da gab es halt auch zwei Teile dazu.
Und der erste Teil war, okay, wir als Performer folgen den Impulsen der Zuschauer.
Die Leute waren also blindfold, hatten halt einen Augenbind, das war die einzige Absprache.
Du musst die aufbehalten.
Wenn du die absetzt, heißt es so, es ist jetzt genug, du willst raus.
Die Leute konnten in den Raum rein und waren dann eingeladen, sich zu bewegen oder nicht zu bewegen und wir interagieren mit denen.
Aber die Idee war, wir folgen den Impulsen dieser Menschen.
Und dann, wenn die da draußen waren, gab es eine Möglichkeit, einen zweiten Teil zu besuchen und da war es umgekehrt.
folgt ihr den Impulsen der Performer.
Und das heißt, dann haben wir die Leute uns halt,
also dann im zweiten Teil, wenn die Leute, wie gesagt,
Konsens, da sich einverstanden erklärt haben,
dann haben wir die eben auch festgehalten.
Wir haben die fixiert zum Teil.
Wir haben die Schmerz oder Angstimpulsen ausgesetzt. Alles
sehr progressiv, sehr vorsichtig. Aber
es ging halt um dieses Loslassen, sich
Unterwerfen der Choreografie. Und
da gibt es halt auch extrem viel, vor
allem geschriebenes Material drüber,
weil wir haben die Leute dann, wir haben halt nichts gefilmt, weil das halt schon sehr auch in der Intimsphäre ging, aber die Leute waren eingeladen dann zu schreiben, es gab immer so Bücher, da habe ich schon einen Stapel von Reports und es gab halt auch viel Presse, weil es auch viele, schon auch Journalisten sich reingewagt haben und dann auch wirklich aus dieser individuellen Perspektive das Stück
beschrieben
haben und das war natürlich ähnlich, die Leute haben gesagt, das hat mit Tanz nichts mehr zu tun, andere Leute haben gesagt, ja, ja, das hat total was mit Tanz zu tun,
Weil da geht es wirklich um diese kinetische Erfahrung. Wie bewege ich mich? Wie wird Bewegung definiert? Wie wird sie choreografiert? Wie lasse ich sie choreografieren? Oder wie werde ich choreografiert?
Also wir haben ja den Zuschauerinnen eine choreografische Erfahrung ermöglicht. Und ja, wie gesagt, alle mochten den ersten Teil, klar, weil das ging halt um die Leute
und
die haben sich das sehr geliebt, befreit und erlaubt gefühlt. Das ist auch so ein Thema, also Ausdruck erlauben, Raum nehmen erlauben.
Und dann ungefähr so ein Viertel der Leute, also eigentlich mehr wollten auch in den zweiten Teil.
Und da waren die Erfahrungen eben auch sehr positiv.
Klar, sonst hätte man das ja auch gar nicht machen können.
Wir haben das
auch sehr eben geübt, dann da irgendwie mit den Leuten umzugehen
und sich sicher fühlen zu lassen in dem Rahmen.
Klar, und natürlich auch dieses Framing als eine Performance, als ein Theater
mit Leuten, die auch verantwortlich sind natürlich und den Namen drunterschreiben,
Wie ich für den Tänzer, das hat natürlich auch sehr sicher gemacht.
Also wir konnten uns da kein Blödsinn erlauben, sagen wir mal so.
Ja, voll spannend.
Also zumal, da spielt ihr wirklich ja mit Elementen,
die sehr unbewusst in unserer Gesellschaft eigentlich gelebt werden.
Also warum finde ich das spannend für diesen Podcast?
Es geht um Beziehung und Sexualität.
Viele Menschen fragen sich, wieso haben wir keinen Sexual Flow mehr?
Wieso läuft das nicht?
Und es liegt also unter Umständen genau an diesen versteckten Strukturen,
die sich die meisten Menschen überhaupt nicht bewusst machen.
Was du gerade gemacht hast.
Du bist wirklich nicht nur 50 Zentimeter, sondern Meter näherst du mir gekommen.
Und der Raum hat sich verändert.
Unsere Beziehung hat sich in dem Moment verändert.
Ja, und wer weiß, wenn ich dich noch nicht so gut kennen würde,
also du kennst mich ja nicht, aber ich kenne dich natürlich ein bisschen,
wäre ich vielleicht zurückgeschreckt.
Keine Ahnung.
Ja, und sowas sich bewusst zu machen, dass das alles was macht.
Du bist ja auch ein Mensch, du bewegst dich sehr viel, auch beim Reden.
Ich muss auch gleich nochmal dein
Mikrofon errichten.
Und das ist halt auch ein Ausdruck.
Ja, und das macht was.
Und was du gesagt hast, dieser magische Raum, das zu kreieren,
also das hat einfach einen Wert, der, glaube ich, bei vielen Menschen,
die im Mainstream unterwegs sind, einfach verloren gegangen ist.
Und was hilfreich sein kann, da wieder hinzugucken.
Und
ich könnte mir auch vorstellen, dass...
Ja, sorry, unterbrochen.
Aber das ist ja auch so, dieser magische Raum ist ja auch ein gefährlicher Raum.
Voll, ja.
Also ein Raum, der Angst macht.
Ja, aber manche wollen ja Angst.
Ja, ja, eben, klar.
Aber halt nicht so viel.
Ja, und manche Abenteuer.
Also unsere Existenz ist halt irgendwo dazwischen.
Wir brauchen Sicherheit, wir wollen aber auch ein bisschen Aufregung.
Und das ist sehr individuell verschieden und es sind auch sehr unterschiedliche Parameter,
wo halt Angst bzw. Sicherheitsgefühle auslösen.
Und natürlich bewegen wir uns in dem Bereich.
Und sich das bewusster zu machen, ich glaube, das kann für Beziehungen äußerst hilfreich sein.
Und du hast vorhin das Thema Heilung angesprochen.
Also das
ist natürlich
keine Heilung per se, zu tanzen miteinander, eine Choreografie auszuarbeiten.
Auch eine BDSM-Inszenierung ist ja eine Choreografie. Das ist natürlich nicht per se heilend. Gleichzeitig kann einfach sich selbst in diesem Rahmen und der eigenen Körperlichkeit zu begegnen und den Gefühlen zu begegnen, kann natürlich heilsame Aspekte haben. Und es gibt ja auch BDSM-er, die durchaus eine Reinszenierung von alten Erfahrungen machen und Dinge sexualisieren, die unangenehm waren und plötzlich in sicheren Räumen sich bewegen und etwas neu einordnen.
Und durch diese körperliche Komponente dabei ist das natürlich eine Erfahrung.
Also es ist halt was anderes, ob ich dir ein Wissen beibringe oder ob wir uns spüren.
Ob solche Berührungen, intime Berührungen, also durch diesen intimen Raum, aber auch tatsächliche Berührungen, die machen ja was.
So, wir sind gerade unterbrochen worden, weil wir ja im
IKSK sind
und es eine Klingel gab.
Jetzt machen wir mal die Anknüpfung.
Wir haben gerade über Räume gesprochen, über Choreografien und sich bewusst machen von eben diesen Dingen, die da passieren. Du hast vorhin von der Mechanik von Emotionen gesprochen, dass man eben solche Sachen auch einfach im Zwischenmenschlichen, also meine Idee ist, dass man das, was du in der Choreografie und in der Performance nutzt, die Mechanik von Emotionen, dass man die auch im Zwischenmenschlichen nutzen kann für sexuelle Erlebnisse, um die Erfahrung zu intensivieren.
Magst du da was zu sagen? Fällt dir da was zu ein? Hast du da Tipps, wie Menschen das vielleicht für sich anwenden können, außer sich sowas anzuhören und in die Bewusstmachung zu gehen?
Ich würde es irgendwie so richtig wie möglich beantworten. Und es ist halt sehr umfassend. Im Prinzip ist ja unser ganzer Kosmos, unsere ganze Selbstdarstellung ist natürlich alles ein Angebot
und ein
Angebot zur Kommunikation.
Also wie gesagt, ich habe so, ich meine, es gibt eine ganze Lecture, die ich darüber gemacht habe, die heißt Creating Sex Positive Spaces, findet man auch online auf Vimeo, wo es halt darum geht, um diese Grundparameter von Choreografie und wie die halt mit Kreativität und Sexualität zu tun haben.
Das ist so, wo ich das versucht habe, alles zusammen zu formulieren in der Lecture, die ich dann auch jahrelang getourt habe. Wenn ich die jetzt mal so zusammenfasse, geht es da um die Prinzipien Raum, Zeit, Komposition, Kreation, also was der Unterschied auch Komposition, Kreation und Kontrolle bzw. Nichtkontrolle, also was ist eben auch das
Nichtkontrollierbare.
Aber wenn man jetzt von Mechanik, von Emotionen spricht, dann kann man halt mal angucken, was ist der Raum?
Also Raum ist schon mal die erste natürlich
Ebene
von Kommunikation.
Und das ist sowohl der äußere Raum, also in welchem Raum wir uns befinden.
Und ein bestimmter Raum hat natürlich Codes, die sich wieder auf die Interaktionen auswirken.
Ja, zum Beispiel, ganz simples Beispiel.
Sauna ist irgendwie alles in nackt, was okay ist, aber Sexualität ist da nicht angesagt.
Und deswegen können auch alle nackt sein. Das ist halt irgendwie eine Verabredung, was so ein Raum
beinhaltet,
bedeutet und was auch auf Aktion. Dann haben wir unsere eigenen Räume, also von unserem Wohnzimmer bis zu unserem Schlafzimmer, wo halt auch bestimmte Regeln gelten, die
du
wieder aufmachst.
Und das sind jetzt nur die Orte, und dann gibt es halt Orte wie hier, wo halt auch bestimmte Sachen erlaubt sind, wo man halt Bondage machen kann, wo man auch Leuten anbieten kann. Magst du gefesselt werden oder willst du mich fesseln, was ich in der U-Bahn nicht machen würde? Also so, ganz, ganz simpel, also diese Räume. Und dann muss man sich den eigenen Körper auch als Raum betrachten, weil was wir uns manifestieren in der Welt, ist ja auch eine räumliche Gestaltung.
Also klingt jetzt vielleicht absurd, aber was ich anziehe, ist schon eine Manifestation, weil erstmal tue ich mich da auch lesbar machen im Sinne von Gender zum Beispiel. Also will ich weiblich gelesen werden, will ich männlich gewesen werden und wie geht da meine Umwelt damit um? Und will ich als sexy wahrgenommen werden oder als langweilig oder als dominant?
Und wir beschäftigen uns ja auch sehr viel damit.
Also jeden Morgen, wenn wir uns überlegen, was wir heute anziehen,
zweimal die Woche vielleicht, wenn wir zum Friseur gehen oder ins Tattoo-Studio.
Also wir sind auch ständig beschäftigt mit dieser Darstellung und der Manipulation unseres Körperraumes.
Und es geht natürlich ganz schnell auch in Richtung Fetische.
Also Fetische ist immer so diese Idee, die Leute denken immer an Kettenpeitschen.
Aber was ist mit roten Lippen, Stöckelschuhen, Sixpacks, Muskeln? Das sind ja auch Fetische. Und da wird ja auch sehr viel Geld und Zeit investiert, um diese Fetische zu bedienen. Aktiv und passiv.
Also insofern so, der ganze Blick ist halt, dieser ganze Blick halt auf die Welt.
Also wie weit eben spielt Sexualität oder Erregung, wie weit ist es halt wichtig?
Wie
weit wird damit halt auch verhandelt und getauscht?
Und wie weit wird damit eben auch Macht ausgeübt?
Beziehungsweise dann sind wir noch, dann sind wir in der ganzen Geschichte mit Patriarchat und Ding.
Also so die große Weltsicht.
Aber ich habe mich halt fokussiert, weil ich halt aus dem Tanz komme,
wo man sich erstmal ganz simpel beschäftigt,
so der Körper als mechanisches Objekt,
als Möglichkeit, die Zeit, der Raum.
Also Choreografie basiert immer da drauf.
Body, Space, Time.
Das sind so diese
Parameter.
Und ich sage mal so,
mein Verdienst war das einfach,
diese Ideen so auf Sexualität anzuwenden
und auf Fetisch
und damit so mein Theater zu machen.
Das heißt, ich habe den Leuten
auch so eine ganz simple, analytische
Herangehensweise gegeben.
Und das habe ich dann so ab 1990 rum entwickelt,
2000 rum in unterschiedlichen
Formaten.
Also ich habe
selber angefangen, sehr viele Workshops zu geben
zu
dem Thema,
weil es eben auch, also SM fand ich interessant als Praxis,
aber es gab dann damals noch nicht so viele praktische Workshops dazu.
Das war eher so eine Szene, da wurden dann irgendwie eingeweiht
von irgendwelchen
oder es gab natürlich schon Literatur und so,
Aber es gab nicht so praktische Erfahrungsräume. Und die habe ich dann angefangen zu öffnen mit Schwelle 7, mit Explore, mit
den Festivals.
Und die waren einfach sehr populär. Und weil sie so populär war, habe ich die auch weitergemacht. Auch weil im künstlerischen Bereich meine Arbeit mehr und mehr umstritten war.
Und dann habe ich auch gesehen, okay, dann baue ich mir halt auch so mein eigenes ökonomisches Standbein auf und bin nicht mehr abhängig von jetzt so Beurteilungen durch die Tanzwelt, die in gewisser Weise halt auch ein gespaltenes Verhältnis zum Körper hat.
An mit?
Ein gespaltenes.
Aber warum?
Naja, es gibt einerseits halt so diese, die Überhöhung des Körpers, die dann auch wieder mit so einer Entsexualisierung des Körpers, wenn man zum Beispiel an ein klassisches Ballett denkt, die Ballerina.
ist es irgendwie nicht ein sexuelles Wesen,
aber gleichzeitig ist es trotzdem ein Wesen,
dass es die Beine breit macht.
Naja, das heißt dieses,
sich in alle Richtungen aufmachen,
aber
gleichzeitig ist so der Mund
und das ist immer nur Maske und bleibt geschlossen.
Das ist auch wichtig.
Das lernt man, habe ich auch gelernt,
die
Ballettschule,
dass
man eben nicht laut
atmet oder irgendwie,
sondern das Gesicht ist neutral.
Und damit
eben auch die Sexualität,
also das hängt ja auch zusammen.
Auch ein interessanter Aspekt, da habe ich auch Stücke drüber gemacht, wo es darum ging, wie dieser mündliche, verbale, orale Ausdruck einhergeht mit dem sexuellen, analen, genitalen
Ausdruck. Das ist
ja auch so eine Ausdrucksebene. Aber diesen klassischen Tanz oder überhaupt im Tanz, auch im modernen Tanz, es
kommt nicht
vor. Man lernt halt als Tänzer, seinen Mund zu kontrollieren und auch die Atmung. Nicht zu keuchen oder zu stöhnen beim Tanzen.
Das sind Aspekte,
die sich viele Menschen, glaube ich, gar nicht so wirklich bewusst machen.
Und also wenn ich mir so die großen Veranstaltungen angucke, also ich wohne ja nicht in Berlin,
deswegen komme ich, wenn, halt so zum Beispiel dem Sommerfest vor zwei Jahren oder Explore oder so.
Und was ich da halt sehr schön finde, ist, dass du mit diesen Sachen spielst,
die aber eben Elemente aufgreifst, die im Mainstream auch genutzt werden.
Also wenn ich jetzt an diesen Raum denke mit, da gibt es MusikerInnen, die Geräusche fabrizieren,
Etwas, das sich wie Musik anhört, in die Trommeln.
Aber dann gibt es eben auch Stöhnen oder irgendwelche Triangelgeräusche oder so.
Und dann wird eingeladen, dass man in diesem Raum sich bewegen kann,
sowohl sexuell als auch nicht sexuell.
Und ich habe Menschen gesehen, die dann im Rhythmus der Musik miteinander Sexualität gelebt haben.
Es gab Leute, die haben einfach nur das Genossen angeschaut.
Es gab Leute, die haben mit sich selbst Sexualität gelebt.
Und also Klänge und Sexualität zu verbinden, das ist ja etwas, das mag für manche der Hörenden total rebellisch oder neu sein und für andere ist es so logisch.
Weil, also ich meine, wer erkennt das nicht, dass wenn Musik passiert, dass du dich dann in irgendeiner Form bewegen willst.
Aber diese Elemente, was du auch sagst mit Keuchen, Gesichtsausdruck und so einzubauen, das ist halt, würde ich sagen, auch etwas, was du unter Mechanik der Emotionen empfindest,
weil damit kreierst du ja Emotionen.
Und also klar kann ich das aus mir heraus,
aus einer Authentizität heraus machen,
indem ich sage, okay, ich möchte jetzt Sexualität leben,
ich möchte Hingabe, ich möchte mich hingeben
und ganz natürlich das Ganze entwickeln
und dann erregt das mein Gegenüber.
Aber natürlich kann ich das auch forcieren,
indem ich einfach weiß, okay, wenn ich laut atme,
wenn ich stöhne, macht das was.
Wenn ich eine schnelle, langsame, erotische Musik mache,
dann macht das was.
Und ich finde das einfach total wertvoll
und würde auch wirklich jeden einladen, solche Veranstaltungen zu nutzen,
weil es einfach wirklich eine ganz andere Erfahrung ist, die Welt wahrzunehmen.
Jetzt sind wir an der Stelle, also ich kenne das IKSK mit diesen Veranstaltungen.
Was ist das IKSK und warum gibt es das?
Also bevor ich das IKSK eröffnet habe, 20, wann war das? 22 jetzt?
Ja genau, 2020 schon, genau, auch schon wieder vier Jahre, fünf fast,
hatte ich die Schwelle 7 lange.
Die war eben von 2007 bis 2016.
Und das war halt so der erste Raum,
also viele sagen es mal so,
überhaupt der erste sexpositive Raum offiziell.
Entschuldigung,
da muss ich kurz eingreifen.
Das ist tatsächlich ganz berühmt für Menschen,
die sich mit sexpositiven Räumen und mit BDSM beschäftigen.
Schwelle 7 weiß irgendwie jeder, was das ist.
Nicht, dass alle da gewesen wären oder das genutzt hätten,
Aber es ist, ja, ich würde sagen, es hat schon die deutsche Szene Sexpositiv und BDSM schon deutlich beeinflusst.
Also
es wird
natürlich alles auch unten verlinkt in den Journals.
Ja, genau. Und Schwelle 7 habe ich halt damals aufgemacht, so aus einer gewissen Frustration auch raus,
weil ich hatte so das Gefühl, manche Projekte kann ich nicht im Theaterkonzept
machen.
Und es ist vielleicht besser, einen eigenen Raum dafür zu haben.
Und dann wollte ich halt in diese Richtung so weiter experimentieren,
sowohl mit der Kunst und der Körperkunst und der Körperarbeit und der Sexualität.
Und es wurde ihm auch angeboten, also jemand kam auch und hat gesagt,
da gibt es dieses Studio, willst du da nicht einen Ort machen?
Und dann habe ich gesagt, okay, lass mal probieren.
Und es hat sich dann auch sehr gut angefühlt und lief halt auch sehr gut.
Über Jahre wurde dann auch wegzentrifiziert, weil es war halt Wedding,
das wurde dann teurer, das Viertel.
Und am Anfang war es eine Gewerbeeinheit,
dann plötzlich haben überall Leute im Haus geboren,
dann gab es mehr und mehr Ärger auch mit Nachbarn.
und so ist es dann aufgegangen,
weggegangen.
Das heißt, ihr musstet die Räume aufgeben und damit ist Schwelle 7
auch
gestorben.
Und damit ist Schwelle 7 gestorben.
Und dann habe ich...
Du hast
eine ganz lange Pause jetzt gemacht.
Was hat es mit dir gemacht, dass die Schwelle 7 gestorben ist?
Hm.
Warst du traurig? Warst du erleichtert? Warst du empört?
Also nee, ich habe erstmal
habe ich eigentlich gesagt, ja gut, ist auch mal gut
eine Pause zu machen, weil das waren neun Jahre
und es sich so nochmal von außen
und dann zu überlegen, war das eine gute Idee, will ich das weitermachen, wie will ich das weitermachen.
Dann kam ein bisschen der Schock, weil ich gesehen habe, das ist gar nicht so leicht, das weiterzumachen,
weil sich halt in diesen zehn Jahren in Berlin ganz viel verändert hat auf dem Immobilienmarkt.
Weil es plötzlich, also wie ich damals schwelle, da gab es mehrere Möglichkeiten,
da gab es irgendwie Studios relativ günstig zu mieten, gerade so große Räume.
Und es war zehn Jahre später total anders.
Also es gab eigentlich nichts mehr so vergleichbar.
Und der große Vorteil wirklich von Schwelle 7,
auch weil der halt sehr günstig war in der Miete
und man konnte da wirklich experimentieren.
Ich konnte da Sachen ausprobieren,
ohne auf den kommerziellen Aspekt so sehr achten zu müssen.
Und das hat sich halt dann stark verändert.
Und dann wurde mir hier halt IKSK angeboten vom Holzmarkt,
weil die kannten die Arbeit,
weil wir hier unten auch schon dann so ein Bonnish-Festival
eine Zeit lang gemacht haben.
Und dann wurde das hier frei.
Aber Tatsache ist halt, dass hier, also die Miete jetzt hier, ich habe so irgendwie eigentlich nur ein Drittel von der Fläche, wie ich in der Schwelle 7 hatte.
Wow, okay.
Aber die dreifache Miete.
So, das ist
das Verhältnis.
Und das ist halt, macht es halt ein bisschen schwieriger.
Deswegen bin ich hier viel mehr darauf angewiesen, so Mainstream zu machen.
Gucken, dass wir, also man kann ja nicht so viele experimentelle Sachen machen,
wie ich mir gern wünschen würde.
Und deswegen ist es mehr so, es hat hier mehr so einen Ausbildungscharakter und bringt Leute so fürs erste Mal.
Und jetzt, was ich eigentlich versuche, also ich würde gerne einen Ort auf dem Land machen. Also ich suche eigentlich das richtige Objekt auf dem Land, um dann ein Seminarhaus zu machen, wo man einfach wieder günstige Sachen veranstalten kann.
Magst du ein bisschen erzählen, was du genau suchst? Weil vielleicht ist ja unter den Hörenden jemand, der jemanden kennt.
Also es gibt verschiedene
Aspekte.
Andererseits ist es so, dass ich so ein bisschen, ich bin 65 und ich habe so ein ganz großes Bedürfnis,
mich wieder mehr mit Natur zu beschäftigen.
Schön.
Also weil ich komme auf dem Land und ich bin so aufgewachsen mit Hühnern und Bienen auf dem Hof sozusagen.
Und für mich ist es auch wieder so ganz logisch, dass es eigentlich wieder mit Lebendigkeit zu tun
hat,
Aber auf einer Ebene, wo es nicht nur um Menschen geht,
sondern überhaupt das Universum oder
unsere
Welt als ein lebendes Prinzip,
hat auch damit zu tun, dass ich mich jetzt mehr mit Tod beschäftige.
Und Vergänglichkeit auch.
Kommt bestimmt auch durch das Alter jetzt.
Also wir machen jetzt gerade auch so ein Festival zum Tod und Sterben,
was nächste Woche da stattfindet.
Also wo es auch diese Verbindung gibt,
weil Tod ist ja so ein ähnliches Tabu wie Sexualität.
Und diese Beschäftigung mit Tod hat auch wieder ganz viel mit Lebendigkeit zu tun.
Also da gibt es so eine neue Richtung, die sich so ein bisschen entwickelt.
Und dann habe ich, wie gesagt, letztes Jahr habe ich so ein kleines Stück Land irgendwie
und habe da angefangen, so einen experimentellen Garten zu machen,
so als Ausgleich zu der ganzen sozialen Interaktion, mit der ich hier ständig zu tun habe,
und Computer und
Dinge.
Und das tut mir sehr gut.
Und das interessiert mich gerade so...
Dieses, also was ist eigentlich auch Ernährung und wie hat das mit dem Körper, das hängt ja mit dem Körper auch wieder zusammen.
Und ganz, ganz Riesenthema eigentlich.
Wenn man über den Körper nachdenkt und was wir tun mit dem Körper und wie das wieder mit der Ernährung zusammenhängt.
Und wie auch so eingeschränkt eigentlich und reduziert die Nahrung ist, die wir eigentlich zu uns nehmen.
Im Vergleich zu dem, was man eigentlich alles so produzieren kann und
was
so auch Sinn macht.
und das sind gerade so Fragen, die mich
beschäftigen, auch jetzt in Richtung
Klimawandel und so, also wie
das hat ja auch viel mit der Landwirtschaft
zu tun, wie halt Nahrung
erzeugt wird
und wie
wir Essen konsumieren
also man dann sind das so ein bisschen
größere Interessenfelder
deswegen suche
ich halt einen Ort
auf dem Land, wo ich einerseits halt
diese Seminare machen kann zum Körper
aber ich hätte auch gern Land dazu
und einen großen Garten und wo man
einfach, oder Leute, die sich halt schon
mit solchen neuen Systemen beschäftigen.
Also Permakultur, Agroforst,
Synthetropische Landwirtschaft,
regenerative Landwirtschaft.
Also es gibt da eine riesige Bandbreite
von Gruppen und Ideen.
Und es ist auch interessant,
also wenn ich mal die Sexualität so angucke,
als so der Boden.
Das ist halt so, wo irgendwie Voraussetzung da sein muss,
wie du brauchst Wasser, du brauchst Wärme,
Du brauchst Licht, du brauchst irgendwie Material und so entsteht Lebendigkeit.
Das ist
also eine ganz schöne Analogie. Und der Schlüssel, wie immer, ist Diversität. Also Monokultur funktioniert nicht. Und genauso wie der Körper als Monokultur nicht funktioniert und Beziehungen auch nicht funktionieren, als Monokultur funktioniert also Landwirtschaft und Natur eben auch nur über Diversität.
Und sozusagen komplexe Systeme von unterschiedlichen Individuen oder lebendigen Einheiten, die sich gegenseitig aneinander reiben und befruchten und manipulieren und so Dynamik schaffen. Also da bin ich gerade so theoretisch sehr mit beschäftigt.
Und
deswegen mein Wunsch jetzt ist so nach einem Ort, wo ich einfach auch einen experimentellen Garten anlegen
könnte.
Und wo du eben, er macht ja auch so Wochen, wo gefastet werden kann.
Zum Beispiel, genau. Das
gab es schon immer, diese Aspekte auch so.
Also wir hatten diese Fastenretreats
in der Zeitung
immer gemacht.
Ja,
das ist so auch nochmal ein Feld, wo mich interessiert.
Und
tatsächlich, das ist ja etwas, was ich beim IKSK und bei allen Veranstaltungen, die du eigentlich gemacht hast,
legst du ja auch Wert darauf, dass Menschen mitbestimmen können, dass Autonomie ernst genommen wird,
dass Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe ernst genommen wird.
In all deinen Veranstaltungen kann man über den Preis verhandeln.
Man kann auch mehr geben.
Du machst Buchprojekte, du hast gemeinschaftliche, gemeinnützige Projekte, Buchprojekte und so weiter.
Also das ist ja etwas, das sich eigentlich durchzieht schon seit einigen Jahren bei dir,
dass du das Ganze fair, sozial, solidar einfach gestalten willst.
Und da macht es natürlich nur Sinn, einfach so ein Ding zu haben auf
jeden Fall.
Aber das heißt, du musst beim IKSK, das ist richtig ein Unternehmen, da musst du zusehen, dass Kohle reinkommt.
Ja, ja.
Voll anstrengend, oder?
Ja.
Ja, ja, ist es. Aber es gibt halt auch, wir haben also sehr viele Leute, die sehr engagiert hier sind. Also die Dozenten und dann auch Helfer und Leute, die hier arbeiten, aber für relativ schmales Geld hier
arbeiten
und den Laden am Laufen halten. Also
Gott sei Dank gibt
es hier so eine ganz große Community.
Ja,
also das erlebe ich halt auch so. Wenn immer ich mal nach Berlin komme und dann so einen kleinen Zeh in diese Gemeinschaft reinhalte, weil ich auf einer Veranstaltung bin oder mit irgendjemandem spreche, ihr seid einfach wirklich, ihr kümmert euch umeinander. Es sind wirklich viele Menschen auch beteiligt.
Und ja, es ist natürlich schade, dass dann durch diese hohen Mieten einfach auch eine Kommerzialisierung eigentlich mit rein muss. Das stört natürlich an manchen Stellen auch, weil das macht ja einen gewissen Druck. Und was ich erlebe aus dieser, ich sag jetzt mal, Berliner Künstlerszene, in der ich dich erlebe, ist, dass ihr einfach viel, also ihr gestaltet und ihr seid frei und dann diesen finanziellen Druck zu haben, ist manchmal bestimmt ganz schön anstrengend.
Auf jeden Fall, klar. Also ich meine, natürlich wäre das Ziel, natürlich auch staatlich zu unterstützen. Natürlich finde ich, dass so ein Ort wie hier ganz starke, sagen wir mal, soziale Benefits hat für die Gesellschaft.
Also im Sinne
so auf, klar, wenn man halt so Probleme anschaut wie Missbrauch, sexuelle Ungerechtigkeit, sexuelle Ungleichheit, Genderfragen, Missbrauch, Übergriffe, MeToo, was die ganzen Themen, die irgendwie so sozial, politisch einfach wichtig wären und dann noch mit rein mit Familie, sexuelle Gewalt in der Ehe, bla bla bla.
Also diese ganzen, damit navigieren wir auch
damit.
Das hängt
ja auch alles zusammen mit Sexualität.
Und natürlich finde ich das gesellschaftlich, wäre es total sinnvoll, solche Lernräume wie hier zu fördern.
Aber das ist echt ein schwieriges Pflaster.
Ich habe da immer mal wieder Versuche gemacht über die letzten Jahre.
Und da bewegt sich noch lange nichts in der Politik.
Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, oder ich habe es auch immer wieder gehört,
dass Mittel gestrichen werden, nicht nur für Räume, die Sexualität,
Also da ist es ja sowieso schwierig, aber es werden auch wirklich Projekte für Kinder,
wird nicht mehr gefördert. Also wird Jahre
gefördert und wird nicht mehr gefördert.
Eben, das ist ja jetzt schon so ganz klar.
Also ich meine, die Kultur hat gerade in Berlin Riesenabstriche gekriegt,
aber im Sozialbereich eben auch. Da fehlt es ja auch an allen Ecken und Enden.
Und dann sage ich auch, okay, ist erstmal wichtiger.
Aber letztendlich, ich meine Kultur, Kulturgut, sich beschäftigen mit dem,
was Freude macht und was uns ins Fühlen bringt,
das ist halt ein gesundheitlicher Aspekt.
Also klar, ich bin hier, ich habe kein Geld,
ich bin keine Bundeskanzlerin leider,
ich würde das alles ein bisschen anders entscheiden,
vielleicht auch nicht, wenn ich dann die tatsächlichen Zahlen kennen würde.
Aber ja, ich finde, das, was du hier machst,
was ihr hier macht, ist super wichtig,
weil du hast es vorhin angesprochen.
Ja, es ist natürlich kein Heilungsort,
aber es ist ein Ort, in dem ich auch heilen kann,
vor allen Dingen in einer Gesellschaft,
tatsächlicher Zugang zu Heilungsangeboten,
also Therapieplätze, Klinikplätze,
ein ganzheitlicher Gesundheitsansatz,
den gibt es ja quasi nicht.
Und dann Ausweichmöglichkeit zu haben,
indem ich eben
zu einer Selbsterfahrung,
zu der Selbsterfahrung hier im IKSK gehe,
das kann einfach wirklich,
ich bin ja
eine kleine Idealistin,
das kann echt
die Welt
schon zu einem besseren Ort machen.
Also weil es ist einfach,
da komme ich mit mir in Berührung,
du hast gerade die Natur erwähnt
Und immer dann, wenn ich in mir ruhe, kann ich natürlich viel besser Gutes bewirken.
Habe ich Energie dafür, Gutes zu bewirken.
Aber dafür muss ich gesund sein.
Und für Gesundheit braucht es Körperlichkeit, braucht es Berührung.
Und
deswegen finde ich das richtig gut, was ihr hier macht.
Absolut.
Ich muss, also ich würde auch gerne mal sagen, ich bin echt auch ein bisschen frustriert.
Ich bin ein
bisschen schockiert.
Weil, also ich habe neulich gerade darüber nachgedacht, weil ich auch so eine Freundin getroffen habe aus der Zeit.
Also ich bin ja so in den 70ern sozialisiert worden. In den 70ern waren so meine Teenagerjahre.
Und
diese ganzen Themen, was für Feminismus gab es auch schon. Es wurde total gerade diskutiert. Ja, Pille, ja, nein. Und männliche Verantwortung und so. Und alle meine Freundinnen damals waren irgendwie feministisch drauf.
Und wir hatten auch schon mal, sogar damals mit 18, 90 hatte ich das erste Mal so eine Art Dreierbeziehung,
wo mal
so zwei Männer mit einer Frau waren und das irgendwie so als Trio uns verstanden haben.
Das war irgendwie ganz schön. Ökologie war schon ein Thema. Ganz klar, da gab es die ersten Bioläden, die haben aufgemacht oder die Leute sind aufs Land gezogen. Landkommunen waren ein ganz wichtiges Thema.
Also diese ganzen Themen, weißt du, so Gewaltfreiheit, also
ich habe Kriegsdienst
verweigert damals,
habe Zivildienst
gemacht.
Also das war alles schon da.
Feminismus, Geschlechterungerechtigkeit, Klima, Ökologie und nie habe ich gedacht, weißt du, ich habe gedacht, wenn unsere Generation, ja 60, 65, ja Olaf Scholz ist meine Generation.
Wenn wir mal am Ruder sind, dann wird das besser
sein und anders sein.
Und es ist überhaupt nicht so, es ist schlimmer.
Und das ist echt schon, also muss ich sagen, packt mich zur Zeit manchmal so eine Frustration.
Okay, das geht, also vieles hat sich verbessert, vieles ist vorangegangen, aber vieles auch überhaupt nicht.
Und
wir sind
wieder in
einer Situation mit, weil Ökologie ist ein Desaster und wir haben wieder Krieg und jetzt wird wieder die Bundeswehr aufgerüstet.
Also es ist schon ein bisschen krass, muss ich sagen.
Und wie gesagt, ich bin da weiter dran und ich mache so halt mein Ding.
Optimismus weiß ich nicht,
ob ich mir den erlauben kann.
Ja, das verstehe ich gut.
Zumal, also gerade so, was die feministischen Themen angeht,
also ich rede ja die ganze Zeit davon,
wie wichtig Beziehung und Sexualität für die geistige Gesundheit ist.
Und wenn ich aber sehe,
Sexualität spielt überall eine Rolle,
aber es gibt keine echten Informationen darüber.
Das, was wir jetzt gerade tun,
darüber zu sprechen,
wie geht körperliche Berührung überhaupt?
Wie funktioniert das?
Echte Informationen darüber, wie das geht, wie es sich gut anfühlt, gibt es ja gar nicht.
Es wird allenfalls über sexuell übertragbare Krankheiten geredet, aber das ist ehrlich gesagt meiner Meinung nach auch nicht ausreichend.
Es
wird darüber sich beschwert, dass es einen Orgasmusgap gibt und alles, aber trotzdem gibt es weniger Informationen.
Und die Institutionen, die Informationen geben könnten wie ihr, die werden nicht gefördert und hängen dann wirklich am kapitalistischen Machtarm.
Und das ist dann
natürlich irgendwie auch scheiße.
Kann man für das IKSK spenden?
Ja, klar. Wir funktionieren als gemeinnütziger Verein
alles,
was hier passiert.
Natürlich kannst du da auch spenden
und kannst auch absetzen
von der Steuer.
Gut, mein Aufruf.
Aber
wir nehmen Spenden für den Spenden gegen Geld.
Ja, sehr gut.
So, jetzt hast du vorhin schon, wir sind ja ein Beziehungspodcast,
jetzt hast du vorhin schon über Beziehungen gesprochen.
Und für mich geht das alles so ein bisschen Hand in Hand,
dass wenn ich so diese Mechanismen, die wir in der Gesellschaft haben, hinterfrage,
Also Konsum, Wegwerfgesellschaft.
Wenn ich das hinterfrage, dann ist es naheliegend, auch Beziehungen zu hinterfragen.
Weil manchmal geht das ja tatsächlich Hand in Hand.
Jetzt hast du vorhin schon gesagt, du hast schon mal dann so eine Dreiecksbeziehung gehabt,
schon vor ganz, ganz langer Zeit, wo es das Wort Polyamorie noch gar nicht im Mainstream gab.
Das ist ja total populär gerade.
Wie lebst du gerade?
Und wie erlebst du Leben Menschen in deinem Umfeld?
Weil du hast gerade gesagt, ich habe eine Angewohnheit, ich stelle immer eine Frage,
aber 16 Fragen eigentlich.
Du hast gerade gesagt, Beziehung als Monokultur funktioniert nicht.
Also wie lebst du gerade und was ist dein Blick auf Monogamie, Polyamorie und was meinst du mit diesem Satz?
Also was ich genau mit dem Satz meine, habe ich auch noch nicht so durchdacht.
Doch, ich weiß, was ich damit sage.
Ich meine das Prinzip halt, Monokultur ist ja die Idee von Gleichheit.
Alle Pflanzen brauchen das Gleiche oder die Sorte Pflanze braucht das, die Sorte Pflanze braucht das.
Und es ist nicht so einfach, es ist eben viel komplizierter.
Also Pflanzengemeinschaften funktionieren halt gut, weil es eben ganz unterschiedliche Pflanzen da gibt in so einem System.
Und ich denke, das ist halt bei den Beziehungen so ähnlich.
Und mein Verhältnis zur Beziehung ist so, dass ich eben ganz simple glaube, dass so alle Bedürfnisse,
alle sozialen Bedürfnisse, die man als Mensch hat, die nicht unbedingt nur durch eine Person abgedeckt werden können.
Also dieser Anspruch ist halt sehr hoch.
dass
jemand eben für dich ein guter Geschäftspartner ist
und gleichzeitig also sozial und spirituell und intellektuell und sexuell,
wo du auf allen Ebenen sozusagen viele Übereinstimmungen
hast.
Das ist halt
eher selten.
Und deswegen bin ich halt schon länger dazu übergegangen,
einfach meine Beziehungen mehr so zu betrachten.
Also welche Teile decken die ab?
Das
ist eine soziale Beziehung.
Und praktisch lebe ich halt jetzt in einigen sehr engen Beziehungen,
wo die eine schon seit 18 Jahren geht mit Jana,
wo halt eine sehr starke emotionale Beziehung da ist.
Und wo wir aber auch zum Teil zusammenarbeiten,
weil sie eben auch für den Verein arbeitet.
Und dann gibt es halt so eine Partnerschaft mit Micha,
die auch schon über zehn Jahre ist,
aber wo wir uns einfach mehr so auf den geschäftlichen Bereich inzwischen bewegen.
Also wir sind eher Business-Partner.
Und versuchen Freunde zu sein gleichzeitig,
was manchmal schwierig ist, weil es halt um Business geht.
Und dann habe ich halt nur neu, wo halt gerade so meine Flamme ist,
wo ich gerade
verliebt bin, seit auch zwei Jahren jetzt.
Also es gibt so verschiedene Personen in meinem Leben.
Und das ist immer natürlich auch ein Feld, das sich bewegt.
Die Beziehungen entwickeln sich, verändern sich.
Ich weiß so mit Jana, dass wir sozusagen ein bisschen,
also für uns ist es beide wichtig,
dass wir so eine Perspektive haben auf Ewigkeit.
Und es ist auch so unser Spiel, dass wir irgendwie so füreinander uns sozusagen zusehen,
dass wir ewig füreinander da sind, obwohl wir nicht wissen, ob das passieren kann und ob ewig, sowieso ewig.
Aber es geht eher um Lebensgemeinschaft, um gemeinsam.
Genau,
wo wir auch nicht zusammen wohnen.
Also das ist auch so, ich wohne gerne alleine und immer noch alleine,
weil ich eben auch jemand bin, der viel Zeit für mich alleine braucht,
würde ich sagen.
Ich mache eben sehr viele Sachen eben sozial mit Leuten.
Also die meiste Arbeit, die ich mache, hat viel mit Menschen zu tun und oft Gruppen auch.
Und deswegen habe ich auch gerne ein, zwei Tage mindestens in der Woche für mich alleine.
Und genau, so habe ich schon ein ganzes Feld.
Und dann gibt es halt diese wichtigen Beziehungen, die sozusagen mehr regelmäßig sind,
die halt meine meiste Zeit auch einschränken.
Und dann bin ich aber auch immer wieder mal offen für eine Interaktion,
eher in so einem Rahmen vielleicht von einer Playparty oder für eine Session.
Also SM in so einem bestimmten veranbietenden Rahmen auch mit anderen Leuten.
Also dafür habe ich immer noch Kapazität und Lust, weil mich das interessiert.
Weil wie gesagt, das ist so ein bisschen auch fast ein Teil von der Arbeit so.
Also was für Räume sind möglich zwischen zwei Menschen?
Und wo auch so, sagen wir mal, die Außenwelt nicht so eine Rolle spielt,
sondern wo es schon geht um so was, was in dem Moment kann so entstehen
als
magischer Raum.
Und dann kann man natürlich sagen, okay, das hat viel natürlich mit Projektion zu tun.
Was ich aber jetzt nicht schlimm finde, solange es irgendwie spannend ist und Freude bereitet.
Also da habe ich manchmal so Diskussionen mit Leuten, die das halt so als oberflächlich betrachten.
Das ist spannend für dich, genau das Gegenteil von überhaupt.
Ja, genau. Es ist halt so eine Sache, wie man draufblickt.
Natürlich haben so Beziehungen halt so, sagen wir mal, so magische Begegnungen
oder solche
Einmaligen bewegen,
wo man auch ganz bewusst, zum Teil würde ich ganz bewusst auch sagen, okay, wir klammern den Alltag aus.
Weißt du, ich will gar nicht genau wissen, wie du lebst oder wohnst,
sondern wir verabreuen uns in einem Raum, der weder dein Zuhause ist noch mein Zuhause ist,
zum Beispiel hier
oder
auf einer Party oder irgendwo.
Und wir schaffen da so einen Moment für uns. Das finde ich, was ich mag.
Das klingt auf jeden Fall total schön.
Weil es hat viel
Freiheit natürlich auch.
Es kann halt überall hingehen.
Und es feiert den Moment.
Und dadurch, dass du den Moment und den,
du hast vorhin gesagt, Raum, Zeit und Körper,
setzt das voll in den Mittelpunkt.
Und dann gibt es halt das volle
Potenzial.
Und es kann halt alles sein.
Von einer
zusätzlichen Lebensgemeinschaftsperson
bis hin zu einmaligen Begegnungen.
Wenn ich nochmal auf Beziehungen zwischen dir und Jana gucke,
du hast gesagt, du lebst allein.
etwas, das ich sehr sympathisch finde, weil ich brauche auch,
ich habe auch gerne Zeit mit mir alleine
und das ist ja eigentlich total schön, wenn man
mit sich alleine gut klarkommt, es sollte ja das Ziel
sein, dass das geht.
Und du wohnst nicht mit Jana zusammen, sagst aber
trotzdem, also ich habe dir das in den Mund
gelegt, aber dass es halt so eine
lebensgemeinschaftsähnliche Geschichte ist.
Wie weit wohnt Jana entfernt, wenn ich
fragen darf?
Wie weit? Nicht weit.
Also 500 Meter,
ja, ja. Gleich ein Viertel,
also ein paar Häuser
weiter.
Jana hat ein Buch geschrieben.
Ich habe leider den Titel gerade,
Happy End.
Die
Liebe im Postfeminismus.
Genau, ich habe da schon reingeschaut
und ich werde es auf jeden Fall durchlesen.
Und da finde ich es ganz spannend,
dass auch diese Verknüpfung, die ich jetzt gemacht habe,
die hat Jana in ihrem Buch auch gemacht.
Dass eigentlich das eine nicht ohne das andere geht.
Also dass du nicht frei im Denken,
im Business oder in der
gesellschaftlichen Teilhabe sein kannst
und dann in der Beziehungswelt,
in diese klassischen Rollenbilder weiter aufrechterhältst.
Und die Monogamie kann so gelebt werden,
dass die klassischen Rollenbilder weiter aufrechterhalten werden.
Und für manche Leute ist es auch genau richtig so.
Aber letztendlich geht es nicht zusammen.
Und du hast es gerade schon gesagt,
du hast gesagt, Beziehung als Monokultur funktioniert nicht.
Weil in Beziehungen gibt es nicht eine Lösung für alle Menschen.
Was du gerade sagtest mit dem,
das verbindet uns und das verbindet uns.
Aber ich kann nicht alles von einem Menschen bekommen.
Und Vielfalt ist da wichtig.
Das spricht mir natürlich voll aus dem Herzen.
weil, also ich bin Biologin
und
ich weiß, dass das Leben nur so erfolgreich ist,
weil es so vielfältig ist.
Ja, und auch im Podcast versuchen wir das ja immer wieder klar zu machen,
dass Vielfalt eigentlich das ist,
was für die meisten Menschen funktioniert.
Denn ja, wenn wir nur mal uns beiden,
also was wir brauchen vom Leben,
ist vermutlich sehr unterschiedlich.
Und wie soll dann ein Beziehungsmodell auf uns alle draufpassen?
Also das, ja.
Ja, es ist natürlich auch, sagen wir mal so,
also viel simpler,
um nochmal auf die Monokultur zurückzukommen.
Also in dem Moment, wo du anfängst, so BDSM zu praktizieren
und solche Spiele und Szenarien,
macht halt dieses Monogamie-Prinzip überhaupt keinen Sinn mehr.
Weil ja Monogamie ist ja so diese Idee,
es geht ja hauptsächlich um so Sexualität
als Alleinstellungsmerkmal von der monogamen
Beziehung.
Wir sind
monogam, das heißt nur, wir haben Sexualität und mit allen nicht.
Aber sobald du halt mit BDSM anfängst, wird das halt schwierig, weil dann ist halt, was Sexualität ist, hat eine ganz andere Bedeutungsbreite.
Und es kann halt sein, dass du mit jemandem fesselst, zum Beispiel Bondage machen, was ich sehr viel mache, auch mit Leuten.
Und das kann eben einen sehr starken emotionalen Gehalt haben, einen Impact.
Und da kann ein Partner durchaus auch eifersüchtig drauf sein, obwohl es nichts mit Sexualität zu tun hat.
Also musst du diese Parameter schon mal hinterfragen.
Und dann
merkst du natürlich ganz schnell, es geht gar nicht um Sexualität, es geht um Intimität, es geht um Emotionalität.
Und dann ist man schon halt in dieser Relativierung eben drin von so einem Begriff von Monogamie.
Ja, total. Weil das, was du sagst, dass du glaubst nicht daran, dass du einen Menschen findest, der alles abdeckt, was du brauchst.
Also ich habe heute noch darüber nachgedacht, ich bin ja im beschaulichen Rinkerode zu Hause, 3000 Einwohner, Dorf, Konservativismus.
Und jetzt bin ich in Berlin und ganz andere Persönlichkeitsaspekte kommen von mir in Berlin raus als zu Hause.
Und diese Vielfältigkeit, die ich in mir spüre, die muss ja dann auch mein Gegenüber mitgehen.
Und es ist halt die Frage, ob ich so ein Gegenüber überhaupt finden kann oder finden möchte.
Und ob ich nicht vielleicht manchmal genieße, alleine mit mir zu sein und diese innere Freiheit, die mir Berlin gibt, kennenzulernen.
Und ich finde es ganz spannend, dass du gerade gesagt hast, Monogamie, da greifen wir einen Aspekt raus.
Und auf dem Papier ist das auch so. Auf dem Papier bedeutet Monogamie, ich habe nur mit einer Person körperliche Intimität.
Und auf dem Papier ist das auch schön abgrenzbar. Da kann ich sagen, du hast den geküsst oder du hast den nicht geküsst.
Aber letztendlich, so wie es im Mainstream, in den Filmen, in den Medien überall dargestellt wird, geht es ja gar nicht nur um die Körperlichkeit.
So wie du gerade sagtest, es geht auch um andere Intimitäten. Es geht darum, dass ich plötzlich nicht mehr das Besondere bin.
Die Monogamie macht mich zu etwas Besonderem in der Beziehung.
Und wenn du plötzlich mit jemand anderem über das Fesseln zum Beispiel eine besondere Connection hast,
dann bin ich eifersüchtig darauf, weil ich habe ja das Anrecht auf die Besonderheit.
Und ich finde, es kann schon sinnvoll sein, selbst wenn ich die Monogamie behalten möchte,
zu sagen, okay, aber welche Intimitäten, welche Erfahrungen, in Anführungsstrichen,
dicke Anführungsstriche, erlaube ich denn meinem Herzensmenschen mit anderen Menschen zu leben?
Und es kann ja durchaus sein, dass man sich dann darauf einigen kann,
Ja, aber Sexualität gibt es trotzdem nur zwischen uns, bleibt es weiterhin monogam.
Aber die Beziehung ist nicht mehr in der klassischen Rollenverteilung, in den klassischen Skripten, die wir haben.
Ja, das ist ja auch, ich meine, das ist dir ja bewusst und wahrscheinlich auch deinen Hörern,
dass es geht ja nicht um Monogamie oder Polygamie, sondern es geht einfach, okay, da gibt es Monogamie
und dann gibt es ein ganz breites Feld, wo man sich einfach für alles Mögliche entscheiden
kann.
Und jede Polyamure-Beziehung hat oft auch ihre monogamen Phasen.
Total. Und
wenn ich auch nur eine Woche
mit meiner Hauptfreundin irgendwie
verbringe, dann bin ich halt eine Woche monogam.
Und dann vielleicht kommt jemand an.
Das ist ja das Schöne an diesem Konzept von Polyamorien,
dass es eben ganz viele Ausdrucksformen
erlaubt.
Und es ist auf jeden Fall, also
von meiner Perspektive,
immer wieder eine Herausforderung.
Und das ist einerseits schlimm,
weil man so das Gefühl hat, man lernt das nie.
Und gleichzeitig
lernt man aber immer mehr.
Und ich finde halt jede neue
Beziehung, die so ins Feld
kommt und wo sich was entwickelt,
ist so ein neues Lernfeld.
Und da wird man
schon ein bisschen besser.
Also ich sage immer so,
von dieser Idee, also die
erste Idee, jetzt Polyamor
zu leben, hatte ich so mit
35
ungefähr.
Und dann
habe ich mindestens 15 Jahre
gebraucht, bis es auch funktioniert hat.
Einigermaßen. Ja, von der Idee
bis, dass ich so einigermaßen
die ganzen Mittel
kennengelernt habe
und auch anwenden
und emotional mich auch weiterentwickelt habe.
Das ist eine Entwicklung.
Und ich stecke immer noch drin, weil, wie gesagt,
neue Beziehungen kommen und
dann
kommen plötzlich
wieder neue Challenges.
Und würdest du sagen, also du hast gerade gesagt,
die 15 Jahre hast du gebraucht, weil dir, ich sage jetzt mal,
Methoden, Informationen, Mittel gefehlt haben,
weil wir haben ja nicht gelernt,
wie polyamore Beziehung funktioniert oder
überhaupt
wie Beziehung funktioniert.
Wir haben gesehen, unsere Eltern
streiten sich oder
streiten sich nicht, aber
niemand hat
uns ja erklärt, wie romantische Beziehungen
funktionieren. Nehmen wir mal an,
15 Jahre in der Zukunft, mein Podcast
hat die Welt beherrscht und alle wissen Bescheid, wie es
geht. Glaubst du, dass man dann, Mann,
dass irgendeine Person dann schneller
da ist, eine Beziehungsform,
die nicht Monogamie ist,
glücklich zu leben? Also glaubst du, dass du die 15
Jahre gebraucht hast? Auf jeden Fall.
Ja, ja, also
da sehe ich wirklich eine Entwicklung. Also wenn ich jetzt
so die junge Generation
angucke, für die ist das
alles schon irgendwie selbstverständlich.
Das ist ja schon auch so ein bisschen Fashion.
Poly zu sagen.
Und die haben aber auch die ganzen Instrumente.
Also da, die Leute haben
alles schon mal oft, also so junge Leute,
ich sehe halt viele Leute, hier sind ja auch viele junge
Leute, die
herkommen,
die haben alle schon mal irgendwie,
was gehört von gewaltiger Freie Kommunikation
und von überhaupt
von Psychologie und
innerem Kind und Ding und
wie das alles, also es gibt ein ganz anderes
Bewusstsein.
Natürlich
vielleicht auch nicht
auf die Gesamtbevölkerung, aber
das Bewusstsein ist schon viel
höher. Und ich sehe es auch
den Beziehungen jetzt so von
Leuten aus meiner Generation, weil ich habe halt
auch einige Freunde, die selber Kinder haben, die jetzt alle
so selber 20, 25,
die neue
Jahre hat
auch zwei erwachsene Kinder,
die also auch alle
polyamor leben, muss man sagen, und das ganz
gut können, weil die kennen
das schon.
Wie schön.
Die konnten das, als Kinder haben die das
schon gar nicht, fanden die das schon normal,
dass ab und zu jemand
am Frühstückstisch auftaucht.
Weißt du, der,
also kann ich mich erinnern,
Ja, ist doch normal, dass da jemand mal über Nacht bleibt.
Also das
ist interessant.
Da hat sich schon viel getan.
Natürlich speziell auch in dieser Berliner Bubble hier.
Okay, ich bin so im Groben alle meine Fragen losgeworden.
Ich würde aber total gerne noch ein bisschen mit dir über BDSM reden.
Du hast vorhin gesagt, ganz am Anfang,
ist eigentlich BDSM ein Teil von Sexualität oder Sexualität ein Teil von BDSM?
Machtstrukturen gibt es überall, Choreografien gibt es überall.
Weil wenn jemand so ganz...
Ja, das ist halt
eine große Frage.
Weil es wird ja immer behauptet, es gibt halt die Mainstream-Sexualität.
Und die ist ja meiner Ansicht nach eine Fiktion.
Das ist halt eine Fiktion, die halt propagiert wird durch Literatur und Kino und Hollywood-Filme und so.
Und die halt auch einhergeht mit diesem Beziehungsnarrativ von verliebt, verlobt, verheiratet, Kinder und gemeinsames Leben.
Und es ist halt so eine Ideologie, die eben entstanden ist, auch erst die letzten 200 Jahre.
Ist ja auch nicht jetzt was ganz Altes, sondern
es ist relativ
neu.
Das ist das Konzept romantische Liebe.
Und gerade dadurch, dass eben in Beziehung auf Emanzipation der Frau sehr viel gelaufen ist die letzten 30, 40 Jahre,
funktioniert das einfach nicht mehr als Prinzip.
Und 40 Prozent der Ehen werden eben geschieden.
Leute, es ist normal, mehrere Ehen zu haben.
Insofern ist die Monogamie schon gar nicht mehr auch ein Standard.
Die serielle Monogamie ist halt eher ein Standard.
Aber das ist ja auch eine Art Polyamorie.
Und an sich einhergehen natürlich mit diesem,
der Körper als nicht mehr Produktionsmittel,
sondern eher Kommunikationsmittel.
Und dann eben auch die entsprechende Fetischisierung von Körperlichkeit
und die Diversifizierung von Identität übers Internet
und verschiedene Kommunikationskanäle, mit denen wir auch eben interagieren,
funktioniert das einfach nicht mehr.
Also funktioniert eben die Monogamie als Konzept
und die klassische Familie als Konzept nicht mehr.
Und dass wir da alle irgendwie drin stecken, neue Formen zu suchen,
ist völlig normal.
Und dann ist halt eben auch die Sexualität eben eindeutig nicht mehr
so eindeutig als Norm zu identifizieren.
Und
ich glaube, wenn man halt diese ganzen Untersexualitäten anguckt,
von Queer-Community
bis hin zu
Swinger-Community
und dann gibt es halt die Asexual
-Community
und dann
gibt es halt die, genau, also hetero ist ja auch,
gibt es ja auch schon ganz unterschiedliche Ausprägungen
und dann ist man eigentlich bei einem Mainstream und so.
Und die Erfahrung ist halt eben auch wieder, also gerade in den Kursen,
wo ich hier so gebe und diesen Erfahrungsräumen,
dass es eben nicht sowas gibt wie eine normative
Sexualität.
Sondern Sexualität gibt so viele wie Leute.
Ja, im Grunde genommen schon.
Ja, klar.
Also ich habe eine Sexualität, aber die verwandelt sich auch je nachdem, mit wem ich diese Sexualität lebe.
Eben, das kommt halt noch dazu, was ich auch so meine mit dieser Diversifizierung von Identität, die auch erlaubt ist.
Man ist ja jetzt
auch nicht mehr so eingeschränkt wie vor 200 Jahren, wo du halt irgendwie arm warst, meinetwegen, oder reich.
Und dadurch bestimmte Leute draus, bestimmte Aktivitäten machst, bestimmte Kleidung zu tragen hast.
Also was du dich stellen, das gibt es ja alles nicht mehr.
Also wir sind ja so in so einer diversen, flexiblen Welt jetzt.
Und deswegen ist es logisch, dass die Sexualität eben auch so ausdifferenziert.
Und es ist ja auch was sehr Gesundes.
Total. Und macht auch voll Spaß.
Und da BDSM ist ja auch ein sehr weit gefasster Begriff.
Und BDSM für mich ist halt gleichzusetzen eigentlich mit einer kreativen Sexualität.
die Platz lässt für ganz viele Aspekte von Sexualität,
die eben eher mit negativen Emotionen zu tun haben,
Angst, Ängste, Fürcht, Scham, bla bla bla,
ist es halt was, was viel mehr Leute im Grunde angeht,
als die normative
Sexualität, die einfach
nur schön und happy sein sollte,
aber es eben nicht ist für die meisten Leute
oder eben gar nicht da ist für die meisten Leute.
Und wenn die Leute anfangen, erstmal überhaupt Sexualität zu haben,
dann ist es halt oft auch eine Sexualität,
die man im weitesten Sinne immer bei BDSM mit einordnen kann.
Weil da sind wir halt dann wieder bei den Fetischen und was eigentlich, ja, was turnt uns an.
Und das ist ja irgendwie im Gehirn.
Und das ist halt, ja, hat halt oft auch mit Objekten zu tun, mit allem Möglichen, mit Status, mit Macht,
mit den ganzen Parametern, die da mit reinkommen.
Ja, da stimme ich total zu.
Wenn wir jetzt mal gucken, also die Grenze zu ziehen zwischen Mainstream-Sexualität und BDSM
Mir ist ja schon quasi unmöglich.
Aber wenn wir jetzt, also es gibt ja immer noch Menschen, die, wenn sie an BDSM denken,
dann haben sie so einen Lack und Leder-Schwulen im Kopf. Und
BDSM ist ja sehr viel mehr. Also
wenn du jetzt so jemanden vor dir hast, der davon überzeugt ist, er
hat oder sie hat eine normative Sexualität, gibt Missionarstellungen von mir aus, kaum Moralsex. Also
einfach so das Standardrepertoire. Nicht
viel Selbsterfüllung wird vielleicht eher im Geheimen gelebt.
Was würdest du sagen, könnte für diese Person ein Grund sein, auf BDSM zu schauen?
Also wenn diese Person schon klar hat, mit Macht spiele ich nicht gerne, mit Schmerz spiele ich nicht gerne, mit Ausgeliefertsein spiele ich nicht gerne, also ist BDSM nichts für mich.
Aber so wie ich dich verstanden habe, erweitert BDSM und ich sehe das genauso, ja durchaus auch die Sexualität.
Was wäre so dein Plädoyer für, guck doch mal auf BDSM, was das überhaupt für dich heißen könnte?
Naja, also die Leute, die jetzt mit BDSM gar nichts zu tun haben, wissen einfach gar nichts darüber.
Also es
gibt ja einfach oft gar nicht so diese praktische Erfahrung.
Es gibt halt so ein Bild davon.
Ja, also gerade die Idee, okay, BDSM hat mit Schmerz zu tun.
Und Masochismus,
also Masochismus macht Schmerz geil.
Ja, das ist halt ein sehr, sagen wir mal, Minderheitengeschenk, würde ich jetzt gerade sagen.
Weil es wirklich auch Masochisten sehr wenige gibt, die jetzt allein durch Schmerz geil waren.
Das ist nur eine kleine Fraktion.
Und die große Fraktion steht eben auf das, was ich halt intensive Stimulation eher nennen würde.
Die halt sozusagen mit Schmerzimpulsen zu tun hat, aber ganz viel auch mit Lustimpulsen.
Und da bist du halt wieder in diesem Spannungsfeld von Kontrasten.
Und die sind halt immer, der Körper mag Kontraste.
Das ist halt wie heiße Dusche, kalte Dusche.
Der Körper mag schon was.
Oder die Sauna.
Ja, und dann die Frage ist immer bei so Leuten, okay, worauf stehst du? Erstmal, worauf stehst du wirklich? Und wie sieht deine Sexualität aus? Also was macht dich an? Und genau das, was dich anmacht, ist dein Fetisch. Und guck dir den mal an, wie normal der dann eigentlich ist. Und auch in der Realität oder so. Weißt du, also was sind deine Fantasien und was praktizierst du in der Realität? Weil das ist ja auch oft ein ganz großer Unterschied.
Total.
Und dann, ja, und da findet man dann schon allerlei.
Und wie gesagt, die Erfahrung ist halt, wenn man den Leuten so Möglichkeit gibt,
in so einem offenen Raum
eben
verschiedene Interaktionen auszuwirbieren mit Leuten,
das ist halt so, was wir in den Workshops hier machen,
stellen die Leute ganz schnell fest, dass eben Erregung oft mit dem Gegenüber zu tun hat.
Also was ist das für eine Person, aber auch was finde ich an der Person geil oder was findet die Person an mir geil oder was macht die Person geil und was macht mich geil.
Dass es da halt auch so eine Dynamik gibt. Die Erregung entsteht ja nicht nur durch die eigene Erregung, sondern auch die Erregung durch den anderen.
Es ist
ein dynamisches Prinzip, es ist eben ein Prozess.
Und den kannst du eben nur in der Praxis sozusagen erfahren und lernen.
Das ist auch genau der Grund, warum die Räume, die ich halt aufmache, auch so populär
sind.
Weil
die Leute kommen da hin und die wissen gar nicht so genau, was sie unbedingt wollen.
Aber die sind irgendwie auch nicht zufrieden mit dem, was sie haben an Sexualität.
Und dann gibt es ja plötzlich so ein ganzes Feld
und
ganz viele Möglichkeiten.
Und dann finden die Leute auch
was.
Das heißt, BDSM heißt für dich nicht, guck mal, ob du Schmerzen magst, sondern BDSM ist einfach ein Entdeckungsfeld.
Das ist eine Erweiterung von Sexualität und die kann dafür sorgen, dass du deine Sexualität so verändern kannst, dass es dir besser gefällt.
Dass du mehr Möglichkeiten hast. Du sprichst gerade von Materialien und so.
Und diese Frage, was macht mich überhaupt an, die stellt sich Standard-Porno-guckende Person ja gar nicht.
Sondern die Pornoindustrie.
Also wenn
du, naja schon, wenn du also Porno gibst, anguckst und so eine Pornoseite aufmacht, da gibt es 8000 Fetische.
Ja,
stimmt.
Es gibt natürlich Sachen, die so mehr populär sind als andere und natürlich umso stereotyper Sachen sind oder so heteronormative, umso mehr wahrscheinlich Klicks gibt es da auch, weil es so eine Standardgeschichte gibt, die aber auch völlig absurd ist.
also die von einem jungen und gleichzeitig sehr, meistens eben sehr, sehr auch sexuellen jungen Körper ausgeht.
Also eine Fiktion auch, wenn ich jetzt mal auf Heteronorative und Frauen, da, da, da.
Aber dann hast du ja dann eine riesen, riesen Untergruppierung in die unterschiedlichen Fetische,
wo halt jemand dann wieder so genau, also das hast du ja auch da in den Fantasien.
Und natürlich sind diese Fantasien meistens einfach nur Geschichten.
Das sind halt so Narrative, die mit Wirklichkeit oft wenig zu tun haben.
Was nicht natürlich heißen, dass man so Sachen auch ruhig nachspielen sollte, wenn es das ist, was einen anmacht.
Aber ich bin überhaupt nicht gegen Klischees und Stereotypen in der Sexualität, weil ich finde halt, man soll da nicht wieder neue Normen
draufsetzen.
Und natürlich kommen wir irgendwo her, wir kommen aus dem kulturellen Kontext, ich komme aus dem als Mann gelesenen Kontext,
obwohl ich mich nie so verstanden und gesehen habe
und alles was ich mache
mich immer als total als feminist empfinde
aber trotzdem werde ich es so gesehen
und trotzdem macht es auch was mit mir
und macht auch was mit meiner Sexualität
und das zu erlauben ist wichtig
klar
aber genau das meine ich
gerade wenn man so auf Pornos guckt
dann merken die, okay das macht mich an
aber das heißt ja nicht
die suchen dann diesen einen Fetisch
aber wie das in der Realität aussieht
das ist dann wieder eine ganz andere Frage
Die Leute fragen sich eigentlich nicht mehr, vor allen Dingen weiblich sozialisierte Menschen,
fragen sich eigentlich in der Sexualität gar nicht, was macht mich an,
sondern die gucken in den Mainstream, was machen andere und das müsste mich dann wohl erregen
und fühlen sich dann doof, wenn sie sagen, ich mag Metall anfassen oder ich mag Langsamkeit
oder ich mag angepustet zu werden am Ohr oder sowas.
Das trauen sich die Menschen manchmal gar nicht.
Ganz klar, ganz klar.
Das ist ja ein Phänomen, das bezieht sich ja nicht nur auf die Sexualität.
Das bezieht sich überhaupt auf Körperbilder.
Und wie wir auszusehen haben, was wir leisten müssen.
Also diese Diskriminierung läuft halt immer über den Körper.
Und das ist halt dann der weibliche Körper und das kann auch der alte Körper sein
oder der übergewichtige Körper oder was auch immer.
Also alle Diskriminierungsmechanismen sind körperlich.
Und darum geht es halt auch, deswegen hier auch in der Körperforschung.
Was ist eigentlich ein Körper?
Und der Körper ist halt, das ist ja das Schöne, dass er dieses magische Instrument sein kann,
der eben alles Mögliche sein kann.
Und der sich eben auch auf einer anderen Ebene zu erfahren ist und erfahrbar macht,
als auf der visuellen.
Das ist halt nur eine Ebene.
Ja, total. Und was du gerade sagst, der Körper ist ein Instrument, auf dem kann man spielen.
Und da wären wir bei meinem Rückschluss mit dem BDSM.
Also wenn ich das mit einer Leichtigkeit angucke.
Also das ist das, was ich auf deinen Partys so unglaublich schön finde.
Überall steht, komm zur Playparty.
Aber da wird nicht gespielt.
Da wird eine ganz ernste Choreografie
gemacht, die
natürlich auch erregend sein kann.
Aber das, was ich auf deinen Veranstaltungen lebe, ist, dass da wirklich gespielt wird.
Gespielt wird mit Klischees, mit Stimmungen, mit Körpern, mit Bildern und so weiter.
Und das ist es, was ich bei dem BDSM, welches hier rund ums IKSK erlebe,
dass das Spielen damit im Mittelpunkt steht.
Und also ich glaube, dass es, wenn ich Lust habe,
meine Sexualität zu entdecken und besser zu machen oder anders zu machen,
dass dann BDSM, ob ich auf Schmerz stehe oder nicht, völlig wurscht,
dass das BDSM meinen Horizont erweitern kann und mir einfach auch Vokabeln gibt.
Also wie eine Konsentkultur im BDSM, Vorgespräche, Nachgespräche,
Afterdrop, Umgang mit Abstürzen.
Du kannst aus dem BDSM ja so viel mitnehmen, was für eine Sexualität,
die völlig ohne Machtgefälle und Schmerz auskommt,
trotzdem extrem bereichernd sein kann.
Okay, gibt es noch was, über was du gerne reden möchtest?
Irgendwas, das dir noch in den Sinn kommt,
was du gerne mitgeben möchtest?
Ein
Werbung, die du
platzieren möchtest?
Nein.
Also, wie gesagt, ich kann sagen,
momentan suche ich irgendwie ein interessantes Projekt auf dem Land,
wo ich mich da einklinken kann.
Oder vielleicht kann ich es auch selber noch bauen in den nächsten Jahren.
Ich würde das DevFest mal empfehlen.
das nächste Woche kommt, falls du noch Zeit genug
dafür findest, aber dass es auch wiederkommen wird.
Und sonst mache ich halt weiter
in meine Veranstaltungen und die sind
wirklich leicht zu finden. Eigentlich immer
über meine Website am besten, also
felixruckert.de
Das sind einfach so alle Informationen über
meine Aktivitäten.
Ja, prima. Und
da kann man mich finden.
Ja, und wenn du mehr über Felix Ruckert
wissen willst, du findest ihn auf YouTube.
Es gibt sogar
einen langen Film, glaube ich, eine Reportage über
dich.
Genau, es gibt einen Podcast.
Es gibt
einen Wikipedia-Eintrag. Also wenn man
dich sucht, findet man dich auf jeden Fall.
Es gibt leider Sachen, die immer wieder verschwinden,
weil es halt oft um Sexualität geht. Also wir haben
so viele
schöne Sachen schon auf YouTube
hochgeladen. Die sind jetzt wieder weg
und dann wieder hin und her.
Und ich kümmere mich da auch nicht so richtig drum.
Also viele Sachen sind jetzt eher auf Vimeo zu finden.
Also gerade die, wo es halt ein bisschen
auch expliziter Anteile hat
oder Bilder und die sind mehr auf
Vimeo als
auf YouTube,
findet man
gerade gar nicht so viel. Das sind ein Haufen
wieder rausgeworfen worden.
Braucht ihr beim IKSK vielleicht eine Unterstützung von jemandem, der irgendwas besonders gut kann?
Also zum Beispiel braucht ihr noch einen Menschen, der sich um Social Media kümmert?
Oder könnt ihr generell noch Unterstützung? Das ist ja ein gemeinnütziges Projekt auch.
Ja, richtig.
Könnt ihr noch Unterstützung gebrauchen?
Also wir sind momentan so mit den praktischen Sachen ganz gut aufgestellt, auch mit der Werbung.
Ich suche immer Leute mit interessanten
Konzepten.
Also der Anspruch ist ja so ein bisschen, wirklich hier auch innovative Sachen zu machen in dem Bereich,
weil ich halt schon ganz viel gemacht habe.
Und weil viele Sachen, so Bondage oder Playfight, wo wir vor 20 Jahren angefangen haben, die ich hier kaum noch mache, weil es inzwischen jetzt überall gibt.
Und dann gucke ich halt so, okay, was sind eigentlich neue Ideen, was
sind eigentlich neue
Ansätze.
Wie gesagt, alles, was so mit Psychologie zu tun hat, interessiert mich.
Also Ansätze in die Richtung, genau.
Künstlerische Ansätze interessieren mich immer.
Und so, ja, also auch was in diese Richtung irgendwie Mikrobiologie, Körperernährung geht.
Also da
bin ich
auch interessiert, wenn
es da Ideen
gibt und Ansätze.
Also wie man das verbinden kann
mit dem Körper.
Ja, fein.
Also wie gesagt, neugierig bin ich immer.
Also ich freue mich immer über neue und gute Ideen.
Sehr schön.
Ja Felix, ich weiß gar nicht, wie viele Stunden wir schon reden.
Es ist vergangen wie im
Flug.
Ich danke dir für deine Zeit.
Das war total schön. Magst du den Hörenden noch irgendwas mitgeben? Irgendeinen Satz, irgendeinen Aufruf? Möchtest du der Welt noch was
schenken?
Ja, also mein Motto ist ja immer weniger reden und mehr zuhören.
Nein, das finde ich also ganz ernsthaft. Dieses Prinzip von Stille ist, was mich sehr beschäftigt. Und Stille eben nicht als jetzt so an nichts, sondern im Gegenteil, um so ein Zuhören, eine Aufnahmebereitschaft.
Weil ich glaube, man muss nicht so viel machen und man kann eigentlich viel einfach zulassen und einladen.
Und damit wende ich mich in allererster Linie an mich selbst auch, weil mir das eben selber sehr schwerfällt,
also auch nichts zu tun und Sachen kommen zu lassen.
Aber wenn ich es schaffe, dann finde ich es immer sehr empfehlenswert und sehr bereichernd.
Also wenn ich etwas empfehle, dann
das auch
ein bisschen mehr zuhören.
Das finde ich ganz schön.
Ich musste jetzt lachen, weil es ist ein Podcast, den wir gerade aufnehmen.
Also die Leute hören uns die ganze Zeit zu.
Aber tatsächlich ist das ein Punkt.
Stimmt, ihr macht das gut.
Ja, genau. Aber ich finde das einen total schönen Aufruf.
Weil tatsächlich, es geht ja nicht nur um, es geht auch natürlich um dem Gegenüber zuzuhören.
Weil Gespräche sind manchmal gar keine echten Gespräche, sondern
aneinandergereihte Monologe.
Aber es geht auch darum, sich und dem Leben zuzuhören.
Und zu gucken, was will das
Leben von mir und was will ich eigentlich.
Ja, das ist ein schöner Aufruf, gefällt mir.
Okay, vielen Dank für deine Zeit.
Ich
wünsche dir noch einen schönen Abend.
Ich danke dir. Hat Spaß gemacht.
Sehr schön.
Das freut mich.
Tschüss.
Tschüss.
Schön, dass du bei der heutigen Folge dabei warst.
Wir freuen uns, wenn du etwas Wertvolles mitnehmen konntest.
Vielleicht magst du es dir kurz notieren.
Was hat dich bewegt?
Gab es einen Aha-Moment?
Möchtest du etwas vom Gesagten umsetzen?
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Wir sind total dankbar, wenn du uns Hinweise oder Tipps gibst, die den Podcast verbessern oder meine Arbeit ergänzen können.
Und wir sind dankbar, wenn du uns unterstützt, finanziell oder ganz praktisch und wenn du uns weiterempfiehlst.
Alle Infos dazu findest du unter mono-poly-co.letscast.fm
Und wir freuen uns, wenn du ganz viel Wohlwollen in die Welt und in dein Herz trägst.
Denn jede Person darf fühlen, was sie fühlt und hat gute Gründe für alles, was sie tut.
Also begegne jeder Person mit Wohlwollen, auch ganz besonders dir.
Lass uns die Welt liebevoller und verständnisvoller machen.
Felix Ruckert
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