#7 - L wie Langzeitbeziehungen
Phasen verstehen und Perspektiven verändern
22.10.2023 37 min Sonja Jüngling
Zusammenfassung & Show Notes
Folgende Episoden zum Thema Langzeitbeziehungen sind geplant:
- Teil 1: Phasen verstehen und Perspektiven verändern
- Teil 2: Wie erhalte ich Lust und Romantik? (Erwartungsmanagent)
Zum Thema Langzeitbeziehungen geht es heute um:
- Varianten der Beziehungsphasen
- unsere 3 Beziehungsphasen
- biologischer Hintergrund
- Stolpersteine
- Tipps für Herausforderungen
Über Ulrich Clement: https://igst.org/dozentinnen/ulrich-clement
Über Esther Perel: https://www.estherperel.com/about
Über das Buch “Treue ist auch keine Lösung” von Lisa Fischbach und Holger Lendt: http://treueistauchkeineloesung.de/
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Zu Sonjas Beziehungs-Coaching und Blog-Beiträgen: https://sonjajuengling.de/
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Transkript
Da werden die Hormone langsam runtergefahren, weil der Körper diese krasse Verliebtseinsgefühle schafft ja auch alles gar nicht. Ich weiß nicht, ob ihr das wirklich schon mal wahrgenommen habt. Wenn ihr so richtig, richtig doll verliebt seid, dann braucht ihr in der Phase auch viel weniger Schlaf. Ihr seid grundsätzlich besser gelaunt und schafft auch mehr. Aber das geht natürlich auf Kosten der eigenen Ressourcen. Also ich meine, jeder Mensch braucht acht Stunden Schlaf und wenn er während er verliebt ist, nur vier schläft, aber nicht müde ist, liegt das nicht daran, dass der Körper das nicht braucht.
Also die Hormone werden runtergefahren, weil der Körper das sonst nicht schafft. Und in der zweiten Phase wird auf Verlässlichkeit und Sicherheit geschaut und auf Vertrauen. Und das ist das, was dann durch Oxytocin und andere Hormone dafür sorgt, dass echte Liebe entsteht.
Hallo.
Herzlich Willkommen bei Monogamie, Polyamorie & Co., dem Podcast für alle Formen von Beziehungen.
Mein Name ist Donia Jüngling, ich bin Paar- und Sexualberaterin, Workshopleiterin, Aufklärerin, Mutter, Naturliebhaberin, Musikerin, Dresseurin, Grenzgängerin und Gegensatzaushalterin.
Zusammen mit meinem wunderbaren Helferlein Luna möchte ich Wissen und Verständnis weitergeben für alle Formen von und Wünsche in Beziehungen.
Unter anderem wirst du in jeder Folge unseres Podcasts finden: Unterstützung für ganz individuelle Lösungen in Beziehungsformen, nicht nur, aber auch abseits unserer westlich gelebten Normen.
Wissen, Impulse, Tipps und Tricks für höhere Beziehungsqualität und ganz viel Infos rund um das Thema gute Beziehungen und Selbstversorger.
Ganz wichtig ist uns noch zu sagen, dass das Hören dieses Podcasts dir viel geben kann, gleichzeitig allerdings keine Paarberatung oder Therapie ersetzen kann und, dass es unheimlich sinnvoll sein kann, sich früh eventuell sogar gemeinsame Unterstützung in welcher Form auch immer zu suchen.
Schaff Raum für das, was dich bewegt.
Und nun viel Spaß mit der heutigen Folge.
Also, heute geht es um das Thema Langzeitbeziehungen.
Wir haben uns überlegt, dass wir zwei Folgen daraus machen und in der ersten heutigen Folge
geht es darum, die Beziehungsphasen in Langzeitbeziehungen zu verstehen und dadurch ein bisschen die
Perspektive zu verändern, was in welcher Phase gut und gut ist.
nötig und günstig und schwierig ist. Worüber rede ich heute? Ich werde erst eine kurze Einführung
geben, in der ich die klassischen Beziehungsphasen aufteile und erzähle, warum ich mich dazu entschieden
habe, das anders zu machen. Und ich werde dann zu meinen Phasen jeweils den biologischen Hintergrund,
die Stolpersteine und natürlich auch ein paar Tipps geben. Und dann gibt es wie immer eine Zusammenfassung.
Okay, also der Umgang mit Beziehungsphasen. Erstmal ist es wichtig zu wissen, dass jede Beziehung die gleichen Phasen durchläuft. Also manchmal ist die eine Phase länger, später, schneller als die andere, aber im Grunde genommen läuft es gleich ab und das ist manchmal sehr beruhigend, weil halt klar ist, okay, die anderen Paare kämpfen mit den gleichen Problemen.
Es gibt so klassische Phasen, die von PaarberaterInnen und Beziehungscoaches in der Literatur auf Wikipedia, bei Mansell gefunden werden. Je nach Autor sind die unterschiedlich in fünf, sechs oder acht Phasen eingeteilt. Acht Phasen habe ich aber nur einmal gefunden.
Und klassischerweise, das kenne ich auch schon länger, sind es fünf bis sechs Phasen.
Ich habe mich für das Fünf-Phasen-Modell entschieden.
Und da sind die Phasen folgendermaßen unterteilt.
Erstens die Verliebtseinsphase, das brauche ich glaube ich nicht erklären.
Die zweite Phase ist dann die Phase der Ernüchterung.
Da geht es darum festzustellen, dass es eben nicht alles rosarot ist.
Dann gibt es die Phase der Machtkämpfe.
Also es wird festgestellt, okay, es gibt auch Probleme.
Und da geht es wirklich darum, dass jede Person sich durchsetzen möchte.
Dann gibt es die Phase der Veränderung. Da geht es also darum zu gucken, wer sind wir als Paar. Manche sagen auch, das ist die Phase der Persönlichkeitsentwicklung. Da geht es also wirklich darum, persönlich zu wachsen und als Paar zu wachsen. Und dann gibt es die Verbundenheitsphase. Das ist also die Phase, die danach kommt, die von großer Stabilität gekennzeichnet ist.
Und es ist so, dass die Paare auch mal springen können zwischen den Phasen.
Und selbst wenn sie in der Verbundenheitsphase angekommen sind,
nochmal in die Phase der Machtkämpfe rein können oder in die Phase der Veränderung.
Und da gibt es ganz unterschiedliche Sichtweisen und Modelle und Konzepte zu.
Das handhaben verschiedene Autorinnen unterschiedlich.
Ich habe keine Studien dazu gefunden.
Weil ich glaube, dass das nicht so über einen Kamm geschert werden kann, wie wahrscheinlich was ist. Ich glaube, dass es so grundsätzlich die gleichen Dynamiken gibt, dass es aber da keine wissenschaftlichen stabilen Aussagen zu gibt, weil das von ganz vielen Sachen ja auch abhängt, auch vom kulturellen Hintergrund und von den Außenfaktoren und so.
Die laufen eben nicht nach Jahren ab, sondern das sind Dynamiken. Es gibt Paare, die machen das alles innerhalb von einem Jahr und fangen dann im fünften Jahr nochmal an. Es gibt Paare, die bleiben in der Machtkampfphase hängen und kommen nie in der Sicherheitsphase ab, weil es immer darum geht, sich selbst durchzusetzen und den eigenen Vorstellungen nachzulaufen.
Und deswegen kann es sein, dass manche Paare nie in der Verbundenheitsphase ankommen, weil es immer darum geht, dass der Partner sich verändern muss, damit die Beziehung so ist, wie ich mir das vorstelle.
Was aber, da bist du vermutlich auch schon angekommen, nicht, dass es was passieren kann.
Also entweder ändere ich mich oder ich verlasse die Beziehung, wenn mir was nicht passt.
Aber darauf zu warten, dass der Partner sich verändert hat, natürlich ganz viele Nachteile.
Unter anderem der, dass ich nicht unabhängig bin.
Und wegen all diesen Gründen, die ich gerade genannt habe, habe ich mich vor langer Zeit schon dazu entschlossen, eine eher praxisnahe Aufstellung nach Jahren vorzunehmen, sodass ich ein zielsicheres Setting habe, was ich in welcher Phase ungefähr für Probleme habe und was ich beachten sollte.
Genau. Wie definiere ich das? Ich habe einmal die Verliebtseinsphase, die geht so im erste bis dritte Jahr. Meistens hört das also endgültig, das ist natürlich durch Studien bewiesen, hören die Verliebtseinshormone meistens nach dem dritten Jahr auf. Es kann auch ein bisschen schneller gehen. Was
Zeichnet diese Phase aus. Es gibt viele Projektionen, also es gibt viel, was ich mir so vorstelle, was der Partner ist oder die Partnerin. Es ist keine Liebe im klassischen Sinne möglich, weil das Hormonchaos da noch viel zu groß und zu laut ist. Es werden hauptsächlich Ähnlichkeiten und Verbundenheiten wahrgenommen und auch nur danach gesucht. Unterschiede werden normalerweise ignoriert.
Und in dieser Phase laufen, also im ersten bis dritten Jahr laufen meist die größten Teile der klassischen Beziehungsdynamiken, also der klassischen Beziehungsphasen ab, die ich gerade aufgezählt habe.
So, dann kommt etwas, das ich die sogenannte Wertephase nenne.
Die geht so vom dritten bis zum neunten Jahr der Beziehung.
Das kann auch schon mal ein bisschen früher anfangen, je nachdem.
Wie oft sich das Paar sieht, wie intensiv die miteinander sind und so weiter.
Hier kann die Liebe beginnen, weil die Hormone, die körperliche Anziehung sich ein bisschen verändert.
Da rücken dann die Unterschiede zwischen den Menschen mehr in den Fokus und werden hoffentlich nicht nur wahrgenommen, sondern auch geschätzt.
Sorgen aber natürlich auch dafür, dass die Paare zu dem Schluss kommen können, dass sich was verändert muss, weil die Werte so unterschiedlich sind.
Hier geht es oft um Langfristigkeit und Lebensplanung und da gibt es sehr häufig ziemlich hartnäckige Umerziehungsversuche und Zweifel an der Partnerwahl. Und was diese Phase auszeichnet, ist ganz oft eben auch, wie oben erwähnt, dass die individuellen Werte eine große Rolle spielen.
was die Lebensplanung angeht, was das Lebenssetting angeht.
Die sind also essentiell, werden aber oft gar nicht ausgesprochen,
weil den meisten Menschen gar nicht bewusst ist,
dass es hier um eine Wertefrage geht
und gar nicht konkret um das, was den Konflikt auslöst.
So, als letztes kommen wir dann zur Alltagsphase, die läuft bei mir oder die habe ich festgelegt ab dem zehnten Jahr, das ist meine Erfahrung in der Paarberatung und das ist tatsächlich auch die Zeit, in der die meisten Paare zu mir kommen, weil da dann irgendwann klar wird, okay, irgendwas stimmt hier nicht, da kommen dann oft dann auch dritte Sprecher.
Die spielen eine Rolle, also Affären oder Gefühle gegenüber Dritten, da komme ich aber gleich zu. Also ab dem zehnten Jahr spreche ich von einer Langzeitbeziehung. Diese Phase ist gekennzeichnet durch viel Stabilität, Sicherheit, Vertrautheit, aber eben auch dadurch ein bisschen durch Langeweile.
Das kann für viele sehr beruhigend sein und manche Menschen, die mehr Input brauchen, finden das halt sehr belastend. Hier spielen auch nicht monogame Gedanken eine Rolle. Also die Dritte werden oft wahrgenommen und zu Bedrohungen. Das hat auch hormonelle Gründe, da komme ich aber später noch zu. Hier spielt eine Rolle, dass sich das Paar wieder als Paar wahrnimmt und auch die Individualität wieder wahrgenommen wird.
Weil es in der Lebensmitte oder in der Zeit bis zum zehnten Jahr oft Verschmelzungen gibt, zum Beispiel durch Kinder, Hausbau, Zusammenziehen und gemeinsam einen Freundeskreis aufbauen und ähnliches.
Das heißt, in dieser Phase ab dem zehnten Jahr ist es oft so, dass die Paare so nebeneinander herleben und die Ablenkungen der Lebensmitte eben dafür sorgen, dass das Paar gar nicht mehr bewusst miteinander interagiert und auch sich gar nicht mehr bewusst als Individuen wahrnimmt.
Wenn die Leute dann zu mir kommen ab dem 10. Jahr oder in dem 10. Jahr, dann ist, also es ist fast überall, ich tausche mich ja auch mit Kolleginnen aus, so, dass die Themen, weswegen die Menschen zu uns kommen, Sexualität und Haushalt beziehungsweise Orga sind.
Das sind die Punkte, wo es dann wirklich hakt und kracht und das darf man also nicht unterschätzen und sollte in den ersten Phasen der Beziehung oder in den ersten Jahren durchaus eine Rolle spielen, da zu einem guten Punkt zu kommen. Das darf also nicht unterschätzt werden. Mir ist aber ganz wichtig, dass der Zustand ist.
wie die Arbeit aufgeteilt wird
und auch wie die Sexualität läuft,
keine Aussage über die
Beziehungsqualität
beinhaltet.
Also wenn wir jetzt zum Beispiel das Thema Haushalt nehmen,
da spielen ja ganz viele Dinge eine Rolle.
Auch die patriarchalen Rollenverteilungen
spielen da eine Rolle.
Also in der Sexualität spielt ganz viel eine Rolle, wie die Menschen groß geworden sind und so. Also wenn es im Haushalt, in der Orga, in der Sexualität nicht läuft, dann nervt das und das sind die Gründe oder das sind die Symptome, weswegen die Leute kommen, aber...
Das hat eigentlich keine Beziehungsaussage. Wenn ich dann tiefer grabe, dann finde ich eben oft genau
diese Problematik der Langeweile, der Dritten, also Begehrlichkeiten gegenüber anderen Menschen,
also der Neugierde, des Fremdgehens und eben das Wiederfinden als Individuum beziehungsweise als Paar,
die Essenz der Beziehung, finde ich als Grund vor. Und oft ist es so, dass
aufgrund der Hormone und der Überschwendigkeit in der Verliebtseinsphase auf die Beziehung eingezahlt wird.
Also es ist wie so ein Beziehungskonto, da werden ganz viele Glücksmomente geteilt
und ganz viele positive Sachen geteilt und positive Erinnerungen geschaffen.
In der Wertephase, da hakelt es dann meist so ein bisschen und da spielen einfach andere Dinge eine Rolle,
wie zum Beispiel Kinder bekommen, ein Haus bauen oder einfach sich einrichten.
Oft spielt der Job und die Karriere eine große Rolle.
Und in der Alltagsphase, also da wird dann nicht mehr eingezahlt und in der Alltagsphase wird eigentlich nur noch entnommen, weil viel als selbstverständlich wahrgenommen wird.
Hier möchte ich dann auch auf die sogenannte Gottmann-Konstante hinweisen.
Das tue ich ganz oft, aber die ist auch wirklich so wichtig, weil unser Hirn ja darauf gepolt ist, dass die negativen Dinge bemerken.
stärker wahrgenommen werden und bleiben als die positiven Dinge.
Und das liegt natürlich daran, dass es ja früher, als sich das alles entwickelt hat und als die Art Mensch sich weiterentwickelt hat,
war es natürlich viel wichtiger, sich zu merken, in welcher Höhle der Säbelzahntiger wohnt oder der Höhlenbär,
als sich zu merken, an welchem Strauch die besten Himbeeren wachsen.
Ja, weil wenn ich das mit den Himbeeren einmal vergessen habe, kann ich halt ein bisschen suchen, was anderes finden. Wenn ich das mit dem Bären einmal vergessen habe, bin ich vielleicht tot. Und deswegen merkt sich das Hirn negative Reize deutlich mehr als positive. Und die Gottmann-Konstante sagt eben aus, dass ein Paar, das eine negative Interaktion hat, fünf positive Interaktionen braucht, damit die Beziehung sich ausgeglichen anfühlt.
Und tatsächlich gilt das auch in der Beziehung zu mir, in der Beziehung zum Leben. Also wenn ich unzufrieden mit dem Leben bin, liegt das vermutlich daran, dass ich nicht aktiv dagegen arbeite und nicht mit Achtsamkeit und einem Fokus auf Freude mir klar mache, wie viele gute Dinge mir passieren und deswegen das Leben insgesamt als negativ wahrnehme, weil ich eben die negativen Sachen mir viel besser merke.
So und bei all dem habe ich die ganze Zeit von einem Paar geredet und das habe ich ganz bewusst getan, obwohl ich ja natürlich viel mit Menschen arbeite, die mehrere Beziehungen haben. Grundsätzlich gelten diese Dynamiken und die Jahreseinteilung aber eben nicht.
Und natürlich auch in Polykülen, nur dass eben auch Polyküle ja aus Paarbeziehungen bestehen. Also wenn ich eine Konstellation habe, wo ein Paar als Ankerpartnerschaft zusammen wohnt und die haben jeweils noch eine gleichwertige Partnerschaft, mit der sie aber nicht zusammenwohnen, die hat ja an einem unterschiedlichen Tag angefangen. Das heißt, da läuft auch die Beziehungsdynamik zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt los.
Und deswegen spreche ich von Paardynamiken, auch wenn ich ja durchaus Konstellationen mit mehr Liebe oder mehr Personen befürworte oder gut heiße.
Okay, der biologische Hintergrund.
In der Phase 1 bis 3, da gibt es starke körperliche Anziehung und überhaupt starke Anziehung, starke Neugierden, starken Drang, Zeit mit diesen Menschen verbringen zu wollen.
Das ist hormonell bedingt.
Und die Hormone sollen eine Bindung schaffen, obwohl es noch keine echte Verbindung gibt.
Also es gibt noch keine verbindenden Momente und Erfahrungen.
Es gibt noch kein Wissen über die andere Person.
Es gibt noch kein Vertrauen.
Deswegen sind die Hormone in dieser Phase so unglaublich stark, damit das eben funktioniert,
weil die Biologie will einen Familienstaat so jung wie möglich haben, damit der Fortpflanzungserfolg so hoch wie möglich ist.
Das ist die Phase 1 in den Jahren 1 bis 3.
Die Phase 2 ist,
In den Jahren drei bis neun, da werden die Hormone langsam runtergefahren, weil der Körper diese krasse Verliebtseinsgefühle schafft ja auch alles gar nicht.
Ich weiß nicht, ob ihr das wirklich schon mal wahrgenommen habt.
Wenn ihr so richtig, richtig doll verliebt seid, dann braucht ihr in der Phase auch viel weniger Schlaf.
Ihr seid grundsätzlich besser gelaunt und schafft auch mehr.
Aber das geht natürlich auf Kosten der eigenen Ressourcen.
Also ich meine, jeder Mensch braucht acht Stunden Schlaf und wenn er während er verliebt ist, nur vier schläft, aber nicht müde ist, liegt das nicht daran, dass der Körper das nicht braucht.
Also die Hormone werden runtergefahren, weil der Körper das sonst nicht schafft. Und in der zweiten Phase wird auf Verlässlichkeit und Sicherheit geschaut und auf Vertrauen. Und das ist das, was dann durch Oxytocin und andere Hormone dafür sorgt, dass echte Liebe entsteht. Und in der Phase 3 geht es dann darum...
dass wir, also wir Menschen, wollen da zur Ruhe kommen, wir wollen geliebt werden, wir wollen Sicherheit haben, wir wollen ein stabiles Umfeld haben.
Und das ist auf der einen Seite gewollt von der Biologie, weil das natürlich auch den Fortpflanzungserfolg sichert.
Gleichzeitig will die Biologie Vielfalt und es gibt ganz viele Untersuchungen dazu,
dass auch monogame Paare sich das Genmaterial außerhalb dieser Beziehung holen.
Also nicht nur bei Menschen, sondern eben auch bei verschiedenen Tieren.
Die Biologie will Vielfalt.
Die will, dass die Genmaterialien sich miteinander vermischen.
Vielfalt ist das Erfolgsrezept der Natur.
Und deswegen ist es da durchaus hormonell so gewollt,
dass mir plötzlich andere Menschen auffallen
und ich die attraktiv finde.
Das heißt nicht, dass ich sage,
wir Menschen sind nicht zur Monogamie gemacht.
Weit gefehlt, das sehe ich nicht so.
Und gleichzeitig ist es so,
dass diese Wünsche da sind.
Und die kann ich aber nutzen für mich.
Ich kann ja mit meinem Partner in Interaktion gehen
und das für unsere Beziehung nutzen,
wenn ich es bewusst wahrnehme
und mich nicht schlecht fühle, weil es so ist.
Denn es ist einfach eine Hormungeschichte.
By the way, auch hier Quellenangaben.
Deswegen habe ich keine Studien zugelesen, sondern mich verschiedenen Büchern gewidmet. Es gibt verschiedene AutorInnen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Ulrich, Clement, Esther Perel, Treu ist auch keine Lösungs- und zwei Autoren, deren Namen ich gerade nicht habe. Also da gibt es viele Quellen, die das bestätigen und mein Studium, ich bin ja Biologin, hat das auch bestätigt.
Stolperfallen hervorgebracht.
Okay, was sind die Stolperfallen in den jeweiligen Phasen?
In der Phase 1 ist die größte Stolperfalle natürlich.
Ich glaube, ich habe die große Liebe gefunden und ich brauche jetzt nichts anderes mehr.
Alles ist perfekt.
Ich werde mit diesem Menschen den Rest meines Lebens verbringen.
In dieser Phase fühlt sich alles so wunderschön an.
Und deswegen spreche ich einfach total ungern über das Unerwünschte, weil sich das einfach nicht gut anfühlt. Das sorgt allerdings dafür, dass ich die andere Person gar nicht richtig kennenlerne, falsche Erwartungen habe und auch keine Übung, also dieses Paar dann auch keine Übung daran hat, mit negativ empfundenen Gesprächen umzugehen und auch Muster sich anzugewöhnen, wie mit unangenehmen Gesprächen umgegangen werden kann.
Und der dritte Punkt, der als Stolperfalle in der ersten Phase immer wieder vorkommt, ist, dass es eine Symbiose angestrebt wird, also dass die beiden so richtig verschmelzen.
Das fühlt sich ja auch so schön an und es fühlt sich so cozy an und das kennen wir aus der Kindheit und wünschen uns, bedingungslos geliebt zu werden, so wie wir das früher kennen und dass da jemand ist, der alles stehen und liegen lässt für uns.
Und gleichzeitig ist es einfach so, dass das unrealistisch ist.
Es gibt symbiontische Paare, denen es auch wirklich bis ins Alter gut geht. Das ist allerdings tatsächlich eine Ausnahme und auch die arbeiten intensiv an ihrer Beziehung und entscheiden sich bewusst für die Symbiose und ist ihnen aber trotzdem klar, dass diese Symbiose nicht bedingungslos ist.
Erwachsene Beziehungen sind im Gegensatz zur kindlichen Beziehung nicht bedingungslos und das muss ich im Hinterkopf behalten.
Man sagt, naja, ich will geliebt werden, wie ich bin. Ja, das stimmt und das ist auch wichtig und das ist auch richtig.
Nur so funktioniert Liebe und gleichzeitig heißt das nicht, dass ich mich wie ein Vollarsch verhalten kann.
Also erwachsene Liebe ist nicht bedingungslos und dass ich dieses Gefühl habe, dass ich in der ersten Phase eine symbiontische Liebe eingehe, die für immer so bleibt,
Und das ist eben eine Stolperfalle der Phase 1. In der Phase 2, dritte bis neunte Jahr, ist der Stolperstein, dass ich mich zu sehr von den Unterschieden beeindrucken lasse, dass also ein Beziehungsende in Betracht gezogen wird, obwohl Zusammenleben durchaus Sinn macht, weil ich denke, der ist ja gar nicht wie ich dachte, der ist ja ganz anders, der ist ja ganz anders als ich.
Unterschiede machen Beziehungen aber tatsächlich extrem wertvoll, vor allen Dingen, wenn es um Sexualität, Anziehung und Abwechslung geht. Da ist es durchaus sinnvoll, Unterschiede zu haben. Die Werte sollten ähnlich sein, alles andere ist Verhandlungssache. Unterschiedliche Gewohnheiten sind da durchaus herausfordernd, aber sinnvoll.
Der zweite Stolperstein in der zweiten Phase ist, wenn das Gefühl der Liebe weniger wahrgenommen wird. Das ist ja viel leiser als diese krasse Verliebtseins-Hormon-Bubble. Und in der Phase zwei wird dieses leise Gefühl der Liebe oft gar nicht so richtig wahrgenommen oder nicht so richtig wertgeschätzt, weil dieses brachiale Gefühl des Verliebtseins wird als viel wertvoller eingeschätzt.
In der Phase 2 ist es auch sehr häufig so, dass die andere Person zu wenig so sein gelassen wird, wie sie ist. Also es wird, wenn dann Unterschiede wahrgenommen werden, häufig direkt gesagt, ja das geht ja nicht. Also nicht bewusst natürlich, aber es wird irgendwie ganz unterbewusst oft daran gearbeitet, dass die andere Person sich mir angleicht.
Und manchmal funktioniert das und manchmal klappt das, aber manchmal ist das gut.
Aber in vielen Fällen ist das einfach auch problematisch, weil es unrealistisch sind.
Wir Menschen sind unterschiedlich und in unserer Unterschiedlichkeit können wir uns feiern und ergänzen.
Und wir müssen nicht gleich sein und wir müssen es auch nicht alles gleich machen.
Und ich kann eine Person so sein lassen, wie sie ist und sie so lieben.
Und es muss nicht alles so sein, wie ich mir das vorstelle.
Okay, ein weiterer Stolperstein in der zweiten Phase ist, das habe ich gerade schon gesagt, wenn ich zu schnell die Beziehung anzweifle, weil ich mich von den Unterschieden beeindrucken lasse, aber eben auch, weil es anstrengend ist. Das ist eine Phase, das dritte bis neunte Jahr, was beeinflusst.
unglaublich anstrengend ist. Ich habe gerade schon
gesagt, dass auch die Außenfaktoren dafür sorgen,
dass es anstrengend ist. Weißtens,
zieht man zusammen oder es wird
überlegt, ob Kinder dazukommen.
Es wird überlegt, die Lebensplanung zusammenzusetzen.
Also
in dieser Phase wird nochmal sehr deutlich,
dass in unserer Gesellschaft
Beziehung gleich Lebenskonzeptplanung ist.
Und da das auch klar zu haben, was eigentlich was ist, was ich erwarte, ist unheimlich schwierig.
Und es wird schwieriger, weil es früher eben eine klassische Rollenverteilung und eine klassische,
ja es gibt etwas, nennt sich Relationship Escalator, also einen klassischen Ablauf gibt, wann was kommt,
welche Schritte, welche Phasen eindeuten.
Das war früher, aber vor ein paar Jahren.
Vor Jahrzehnten war das relativ klar. Vor ein paar Jahrhunderten sah das ganz anders aus. Und das lockert sich gerade. Es gibt Menschen, die wollen nie mit PartnerInnen zusammenwohnen. Es gibt Menschen, die wollen das auf jeden Fall und wollen auch ein Haus bauen. Und weil es da so große Unterschiede gibt, ist diese Phase so anstrengend, weil eben Möglichkeiten gesucht werden müssen, um zu gucken, was passiert.
Will ich eigentlich? Also was mache ich denn, wenn ein Paar sich findet und liebt und dann feststellt, ja der eine möchte auf jeden Fall unbedingt Eigentum und die andere Person möchte noch nicht mal zusammenziehen. Da gilt es dann zu gucken, okay, welche Bedürfnisse stecken dahinter und wie können diese Bedürfnisse gemeinsam erfüllt werden und welche Kompromisse können oder welche Lösungen können da gefunden werden.
Das war die Phase 2
und die Phase 3 ist, also die
Alltagsphase ab dem 10. Jahr ist,
dass Erwartungen
aufgebaut wurden, die zum Teil unrealistisch sind,
auch sexuelle Erwartungen, dass zum Beispiel
immer noch geglaubt wird, dass
es
Völlig normal ist, wenn die Beziehung gut ist, dass die Sexualität auch gut ist. Und wie ich oben schon erwähnt habe, ist das eben nicht der Fall, weil es ganz viel damit zusammenhängt, was ich in meiner Kindheit gelernt habe, was Sexualität für eine Rolle spielt, weil Übung eine Rolle spielt, weil Kommunikation eine Rolle spielt. Das hat gar nicht so eine große Aussage über die Beziehung.
Und das heißt also bei der Phase 3, die Erwartungen sind zum Teil unrealistisch. Es wird in der Phase 3 viel zu wenig über Wünsche geredet, um den Partner oder die Partnerin nicht zu verletzen. Rede ich erst gar nicht darüber, was ich brauche oder was ich mir wünsche. Was ich brauche, wird oft gesagt.
Aber was ich mir wünsche, wird nicht gesagt, weil es als unverschämt genommen wird. Wir Deutschen sind ja so furchtbar bescheiden. Und weil ganz oft, wenn ich mir etwas wünsche, was der Partner oder die Partnerin vielleicht nicht erfüllen kann, wird es gleich als Mangel wahrgenommen oder als Unzulänglichkeit. Und das ist ja nicht der Fall. Ich darf ja Wünsche ganz abseits oder sollte auch Wünsche abseits dieser Beziehung haben.
Und im Zusammenhang damit wird auch zu lange ausgehalten.
Also wenn ich merke, ich habe da einen Wunsch und ich sage den aber nicht, das ist die eine Sache.
Aber es gibt einfach auch Menschen, die gestehen sich das so wenig zu, dass sie noch nicht mal spüren, dass sie noch mehr Wünsche haben.
Das ist in dieser Phase auch sehr, sehr häufig der Fall.
Und es gibt keine Anerkennung der Veränderung der Gefühle, ganz oft in der Langzeitphase.
Und die entstandene Liebe wird gar nicht als wertvoll wahrgenommen, sondern es wird immer wieder darüber geredet, dass die Verliebtseinsphase, ich möchte, ich habe ganz oft Paare bei mir, die sagen, ich möchte, dass es wieder so wird wie früher, so leicht und so schön und so, dass es sich so gut anfühlt.
Und das wird sich nie wieder so anfühlen, was ja auch eigentlich gut so ist, weil das würde ich im Alltag überhaupt nicht vorstellen.
aushalten und ich kann ja, wenn ich
verliebt bin, treffe ich ja auch keine rationalen
Entscheidungen. Das ist gut
so, dass das Verliebtsein nie wiederkommt.
Das ist auch traurig und ich finde es auch schade
an vielen Stellen und ich finde es auch wichtig,
sich das bewusst zu machen,
auch darüber traurig zu sein, vielleicht sogar gemeinsam.
Aber das, was ich in der Alltagsphase
gewinne, nämlich diese Stabilität, die
Vertrautheit, die enge Verbindung
und die Liebe, die sich ja ganz anders
anfühlt, das ist,
das darf ich wertschätzen und das
Also eigentlich mag ich nicht gerne von Ersatz reden, aber es ist ein fantastischer Ersatz gegenüber dem Verliebseinsgefühl. Was nicht heißt, dass das Verliebseingefühl was Schlechtes ist. Okay, wie gehe ich also mit den Herausforderungen in den jeweiligen Phasen um?
das
In der Phase 1, Verliebtheit, Phase 1 bis 3, macht dir klar, dass die Hormone auf jeden Fall dafür sorgen, dass die Verliebtheit endet und dass das keine Aussage über die Beziehung hat. Die Verliebtheit kommt nie wieder und das ist auch gut so aus verschiedenen Gründen. Und auch wenn es sich manchmal überflüssig anfühlt, lohnt es sich auch über Unangenehmes zu sprechen, aber auch wenn es sich nicht mehr so ist.
Weil noch fühlt sich das alles ja sehr leicht an.
Ich kann leicht verzeihen und ihr könnt euch gute Muster angewöhnen, weil eben so viele positive Gefühle da sind.
Das ist also genau der Punkt, um über die unangenehmen Sachen zu reden.
Und ganz wichtig in der Phase 1, pflege Freundschaften, pflege dein Netzwerk und sorg dafür, dass nach der Verliebtheinsphase noch was da ist.
Deine Hobbys da sind, deine Freundschaften da sind, deine Interessen da sind.
Dass du dich nicht komplett verlierst in dieser Phase.
In der Phase 2, Jahr 3 bis 9, da wäre es gut, klar zu haben, was ich langfristig will. Hier erst startet Liebe und das auch zu fühlen, dass sie startet, wäre wichtig. Sprich über deine Erwartungen im Bett und auch was die Lebensplanung angeht. Also klar,
sein, was ich will und darüber auch reden.
Und nicht aus falscher Rücksichtnahme das verstecken,
weil ich meinen Partner oder meine Partnerin nicht verletzen will.
Gleich in dieser Phase ab, was ihr von einer Langzeitbeziehung erwartet
und ob eure Wünsche zur Zukunftsplanung matchen.
Und wenn nicht, was das Bedürfnis dahinter ist
und wie ihr sie passend machen könnt.
habt keine Angst vor Wahrheiten.
Wahrheiten können natürlich zu Reibereien führen,
aber diese Reibereien und der Umgang damit
ist eine Investition in die Zukunft.
Weil wenn ihr feststellt,
dass eure Werte nicht zusammenpassen,
dann passiert das in dieser Phase
und es wäre gut, dass das passiert,
weil wenn ihr erstmal in der Langzeitbeziehung seid,
habt ihr vielleicht schon Kinder und Haus
und einfach Dinge, die euch daran hindern,
nochmal neu wählen zu können.
Und deswegen ist es wichtig,
dass ihr euch in dieser Phase
wirklich ehrlich gegenüber euch selbst seid
und gegenüber euch nachdenkt.
Und dass ihr klar habt, dass die Reibereien, die daraus entstehen, eine Zukunftsinvestition sind. Denn Konflikte zwischen Menschen sind an der Tagesordnung und ihr müsst auf jeden Fall einen Weg finden, damit umzugehen. Und in der zweiten Phase wäre mein Tipp auch, lasst los.
Lasst unrealistische Hoffnung los, aber lasst eventuell auch die Beziehung los.
Wenn ihr feststellt, das ist mir einfach wirklich zu anstrengend oder ich sehe im Moment überhaupt nicht, wie das gehen kann und ich weiß nicht, ob die Liebe es aushält.
Also ich sage immer, wenn es kein Ja ist, ist es ein Nein.
Wenn ich unklar bin, ob ich das möchte, dann möchte ich es vermutlich nicht.
Es kann natürlich trotzdem sein, dass jemand sagt, ich kann mir auf keinen Fall vorstellen, diesen Menschen loszulassen. Ich liebe den so doll, der passt so gut zu mir und jetzt haben wir in diesem Punkt Kinder oder Immobilien oder gemeinsamer Wohnort oder so haben wir so einen krassen Unterschied, das ist eigentlich ein Dealbreaker, aber ich will erstmal gucken, ob wir einen Weg drumherum finden. Was ist das Gebührbedürfnis hinter der Entscheidung, das so zu wollen und nicht anders und können wir das anpassen?
Können wir da eine gemeinsame Lösung finden. In der Phase 3 ist der Tipp, also ab dem 10. Jahr, nimm auch die leisen, warmen, integrierten Gefühle wahr und schätze sie. Ich erinnere nochmal an die Gottmann-Konstant. Es ist wichtig, die guten Gefühle zu feiern.
Kümmere dich darum, dass all deine Bedürfnisse erfüllt werden, auch wenn es dazu andere Menschen oder andere Hobbys oder das Außen braucht. Das ist okay, solange das transparent geschieht. Und damit meine ich jetzt nicht unbedingt fremdgehen oder sexuellen Kontakt mit anderen Menschen, sondern es geht wirklich darum, was für Bedürfnisse habe ich, die mir mein Partner nicht erfüllen kann und wie.
Ich möchte das kommunizieren und gleichzeitig kommunizieren, dass das nicht schlimm ist. Also es ist überhaupt kein Problem, wenn meine Partnerperson nicht alle Bedürfnisse erfüllt. Das ist sogar ziemlich normal. Es ist überhaupt nicht möglich, dass ein Mensch alles, was ich brauche, verwendet.
für mich tun kann.
Also ich meine, dann wären wir wieder bei der bedingungslosen Mutterliebe.
Die wollen wir in der Erwachsenenliebe nicht.
Denn das würde bedeuten, dass ich das auch für meinen Partner oder meine Partnerin bin.
Und was ist das für ein Druck?
Was für eine Verantwortung?
Also es ist durchaus sinnvoll, sich auch Input, Hobbys, also einfach Dinge außerhalb der Beziehung zu holen.
Aber es ist eben wichtig, das transparent zu machen, dass ich transparent mache, dass mir der Badminton-Partner so wichtig ist. Nicht aus romantischer Sicht, sondern dass ich einfach total liebe, mit diesem Menschen Badminton zu spielen. Mit dir spiele ich auch gerne, aber mit diesem Menschen, das bringt mir irgendwie was Besonderes. Ich muss gar nicht wissen, was. Aber das ist wichtig, dass ich mich nicht mehr so wichtig bin.
dass ich mir das zugestehe und dass ich
ehrlich dazu bin. Ich habe schon Paare
auseinander gehen sehen, weil eine Frau
Tango getanzt hat und
die Partnerperson
überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, wie
wichtig das für diese Person ist, weil sie
das nie offen gemacht hat und
Und die Person, der Partner, der nicht mit Tango getanzt hat und der sie dann das erste Mal gesehen hat, wie sie diesen Tanz so leidenschaftlich und voller Inbrunst getanzt hat, der hat sich total bedrohen gefühlt. Und deswegen, also egal ob das sexuelle oder andere Bedürfnisse sind, die ich mir außerhalb der Beziehung erfüllen möchte, Transparenz ist hier essentiell.
Sprich über deine Gefühle gegenüber Dritten. Das schafft immer wieder Verbindungen und Lösungen, auch abseits von Beziehungsöffnung. Es wird passieren, dass du in der Langzeitphase, die ja zum Teil 50 Jahre dauern kann, irgendwann Menschen triffst, die du spannend findest. Und da kommt wieder dieses Wort, Ulrich Klement sagt das immer, fremd gehen. Ich habe den Wunsch, fremd zu gehen, fremde Haut, fremde Gefühle zu sehen, aber auch mich nochmal neu kennenzulernen, weil...
Ich bin ja anders mit jeder Person, ob das nun mein Beziehungsmensch ist oder ein Arbeitskollege oder ein Freund.
Ich habe Persönlichkeitsanteile, die ich nur mit dieser Person raushole.
Und dieses Fremde, da haben wir einfach große Lust nach.
Einfach aus biologischer Sicht ist das angelegt, dass wir Lust auf Fremdes haben,
auf mit Fremden gehen, mich selbst neu zu erkennen.
Und der Umgang damit ist extrem wichtig und dann auch fremdlich.
festzustellen, wenn mein Partner das persönlich
nimmt oder meine Partnerin dann zu sagen, ey, das hat
mit dir gar nichts zu tun. Ich finde dich immer noch super
begehrenswert. Ich liebe das und das und das und
das mit dir. Und gleichzeitig
finde ich gerade diesen Hintern da vorne total
knackig. Was siehst du? Was denkst
du denn dazu? Also das auch zu teilen, das
heißt ja nicht, dass es gleich eine
Nicht-Monogamie geben muss. Man kann ja
auch durchaus das, was draußen
passiert, für die eigene Beziehung nutzen.
Aber wenn ich es nicht ausspreche, alles,
was mich bewegt und was ich nicht
ausspreche, führt zu
zu trennenden Gefühlen.
Also es führt nicht zur Trennung,
aber alles, was ich teile von dem,
was in mir passiert, führt zu Verbindungen
und alles, was ich nicht teile, führt dazu,
dass die PartnerInnen ein bisschen weniger Verbindungen haben.
Versuchen, eine gute Routine für euch zu finden
zur Beziehungspflege.
Das kann irgendwie einmal die Woche Sex im Kalender,
das kann sein, das kann aber auch zusammen Billard spielen,
zweimal im Jahr zusammen ein Wellnesswochenende machen.
Also schafft gute Momente.
Das kann sexuell sein, das kann romantisch sein, muss es aber auch nicht. Wenn ihr total gerne so Doku zusammen macht, dann macht das. Wichtig ist nur, dass ihr Momente habt, in denen ihr euch als Paar wohl und gesehen und verbunden fühlt. Und da sind wir dann wieder bei der Gottmann-Konstante, 5 zu 1 ist das Verhältnis.
Das Fazit aus dem, was ich gerade gesagt habe. Es ist extrem wichtig, die Pluspunkte der Beziehung während jeder Phase zu sehen, zu feiern und im Alltag fest zu verankern.
Vor allem in der Alltagsphase sieht man Gutes oft nicht und es ist wichtig, dass ihr das in jeder Beziehungsphase seht und auch seht, wie unterschiedlich das sein kann.
Siehe Verliebtseinsphase, manche kommen in der Zeit überhaupt nicht aus dem Bett und Alltagsphase, Kuscheln ist vielleicht viel wichtiger.
Als Beispiel. Das zweite, was ich als Fazit daraus mitgeben möchte, ist, dass Unzufriedenheiten auf jeden Fall früh wahrgenommen und auch angesprochen werden sollen. Das ist ganz wichtig, weil wenn sich etwas aufstaut, dann ist das Gespräch darüber auch nicht besonders zielführend.
Also sprich das früh an, selbst wenn es Lächerlichkeiten sind. Nutzt das dann, um gute Muster euch zu üben, denn es ist viel einfacher ein Konfliktmuster mit einer nicht eingeräumten Tasse in der Spülmaschine zu üben, als mit jemandem, der einen Eifersuchtsanfall hat. Übt gute Muster, äußert früh, wenn es Unzufriedenheiten gibt.
Und es ist ganz wichtig, dass wenn ich das dann anspreche,
meine Unzufriedenheit, dass es dann keine Erwartung gibt,
dass die andere Person das zu lösen hat.
Denn für meine Unzufriedenheiten bin ich zuständig.
Nur ich kann abschätzen, was da die richtige Lösung ist.
Aber es wäre wichtig, meinen Partner mit ins Boot zu holen,
insofern, als dass ich drüber rede.
Natürlich kann ich auch eine Bitte äußern,
aber eben nur eine Bitte und keine Forderung.
Mein Partner oder meine Partnerin ist nicht dafür zuständig,
meine Bedürfnisse zu erfüllen.
Sie kann mir dabei helfen und macht das bestimmt auch gern.
Ich bin aber dafür selbstverantwortlich. Das heißt, wenn ich die Unzufriedenheit äußere, dann sollte es darum gehen, wahrgenommen zu werden und nicht, dass die andere Person das löst.
Und als letztes Fazit ist noch wichtig, sich mit den eigenen Ängsten und Nöten zeigen, das habe ich oben schon gesagt, stärkt die Verbindung und ist eine Investition in die Beziehung.
Wenn ich das verstecke, aus Angst verlassen zu werden, kann das verändern.
gute Vorteile haben. Alles, was ich tue, hat Vor- und Nachteile. Und gleichzeitig ist es langfristig gesehen klug, das, was mich bewegt, auch zu zeigen. Vielleicht nicht direkt am ersten Tag, weil das vielleicht zu privat ist, aber es ist wichtig, dass ich mir die eigenen Ängste und Nöte bewusst mache und dass ich die auch mit meinem Partner teile und mich dadurch verletzlich zeige.
Das birgt natürlich gewisse Risiken, aber spätestens in der Wertephase sollte das auf jeden Fall passieren, um für beide abschätzen können, ob das eine Zukunftsinvestition ist, weiter an dieser Beziehung zu arbeiten.
Also die Zusammenfassung.
Die Einteilung in Beziehungsphasen ist eine Hilfestellung, um klar zu haben, was gerade wichtig ist.
Die klassische Einteilung geht nicht nach Jahren, sondern nach Beziehungsdynamiken und
nach Themen und kann in unterschiedlicher Zeit abgehandelt oder auch gar nicht beendet
werden.
Ich teile in drei Phasen auf, die aus meiner Praxis kommen und in Jahren eingeteilt werden.
Jede Phase hat ihre Eigenarten und sollte anders gehandelt und gewertschätzt werden.
In der Verliebtseinsphase geht es um Hormonchaos, um Fliegen, Auftanken und es geht nicht um
dauerhaft so
doll verliebt zu sein. Es geht hier um
Ähnlichkeiten in der Verliebtseinsphase.
In der Wertephase, Jahre
drei bis neun, geht es darum, wer bin ich?
Wer sind wir? Und wo wollen wir hin?
Da geht es um die Unterschiede und die Werte,
die
hoffentlich ähnlich sind und ein gemeinsames Leben aufbauen können oder auch nicht.
Es kann ja auch eine bewusste Entscheidung sein, dass jede Person selber mit sich ihr
Leben weiter aufbaut und man trotzdem ein Paar ist und verheiratet.
Und in der Alltagsphase, in der Langzeitphase, da ist man eingegroovt, die Paare sind oft
sicher, liebevoll miteinander und gleichzeitig gibt es das Problem der Langeweile und die
Die Hormone können Herausforderungen von außen bieten, indem ich eben plötzlich Lust habe auf Interaktion mit fremden Menschen und können deswegen zur Gefahr werden.
Kümmert euch um gute Versorgung von Sexualität, Haushalt, Orga und Arbeitsteilung und zwar schon von Beginn. In der Verliebseinsphase fällt das leichter, weil ja auch Verzeihen viel leichter fällt.
Und wie das geht, langfristig eine gute Sexualität, ein Haushalt, Orga, Arbeitsteilung gut zu machen, dafür gibt es eine eigene Folge, wie das langfristig erhalten werden kann.
Ja.
Wichtig ist einfach, dass ich mir das bewusst mache, weil das hilft, Geschehenes einzuordnen und nicht persönlich zu nehmen und Klippen zu umschiffen.
Und jetzt wünsche ich noch einen schönen Tag. Bis dann.
Schön, dass du bei der heutigen Folge dabei warst.
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Und wir freuen uns,
wenn du ganz viel Wohlwollen in die Welt
und in dein Herz trägst.
Denn jede Person darf fühlen, was sie fühlt
und hat gute Gründe für alles, was sie tut.
Also begegne jeder Person mit Wohlwollen.
Auch ganz besonders dir.
Lass uns die Welt liebevoller
und verständnisvoller machen.
Bis zum nächsten Mal.
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