Mono, Poly & Co

Dein Wissens-Podcast rund um Beziehungsgestaltung

#69 - Sonderfolge: gute Gefühle in der aktuellen Welt

politische Entwicklungen und ein Umgang damit

02.02.2025 23 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die politische Lage fühlt sich für viele beängstigend und überwältigend an. In dieser Sonderfolge von Mono, Poly & Co. spricht Sonja über Strategien, um handlungsfähig zu bleiben, sich nicht lähmen zu lassen und die eigene Selbstwirksamkeit zu stärken.

Worum geht es in dieser Folge?

Diese Episode widmet sich den Fragen:
  • Wie bleibe ich handlungsfähig, wenn die Welt brennt?
  • Warum ist Selbstfürsorge kein Luxus, sondern notwendig?
  • Wie hilft uns Solidarität und ein starkes Netzwerk, besser durch Krisen zu kommen?
  • Welche kleinen Schritte kann jede*r unternehmen, um aktiv zu bleiben und Hoffnung zu bewahren?
Kernpunkte der Folge
  1. Selbstwirksamkeit – Jede Tat zählt
    • Sich handlungsfähig fühlen, auch wenn die Situation übermächtig erscheint
    • Kleine Gesten haben große Wirkung – Freundlichkeit, Gespräche, Beteiligung
    • Netzwerke schaffen, die Kraft geben und aktiv halten
  2. Solidarität – Gemeinsam sind wir stärker
    • Beziehungen und Netzwerke sind überlebenswichtig, besonders in schwierigen Zeiten
    • Unterstützung für Menschen, die sich klar für Anstand und Menschlichkeit einsetzen
    • Trennungen oder Distanz zu Menschen, die destruktiv handeln, sind legitim
  3. Ressourcen – Gut für sich sorgen, um helfen zu können
    • Nachrichten bewusst konsumieren und Schockmomente ernst nehmen
    • Selbstfürsorge als Grundlage für langfristiges Engagement
    • Räume schaffen, in denen Positives bewusst wahrgenommen wird
  4. Realismus & Akzeptanz – Den Tatsachen ins Auge sehen
    • Anerkennen, dass die Weltlage düster ist – und trotzdem handlungsfähig bleiben.
    • Wichtige Werte klar haben und danach handeln.
    • Humor und Hoffnung nicht verlieren, auch wenn es schwerfällt.
Links & Empfehlungen – Was du tun kannst

Engagement & Austausch

Deutschland spricht – Die Zeit – vermittelt Gespräche mit Menschen, die politisch anders denken.
Perspective Daily – Eine Liste mit konkreten Dingen, die jede*r tun kann.

Selfcare & mentale Gesundheit

Selfcare-Video von Brust Raus – Warum Selbstfürsorge kein Luxus, sondern eine Überlebensstrategie ist.

Lass uns gemeinsam handeln!

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Die Musik wurde für uns von NeoKorTechs zusammen gemischt und zur Verfügung gestellt (insta: @neokortechs, Homepage: http://www.christian-janz.de). Vielen lieben Dank!

🎧 Danke fürs Zuhören – lass uns gemeinsam die Welt liebevoller und verständnisvoller machen - für dich, für deine Beziehung, für alle! ❤️

Zu Sonjas Beziehungs-Coaching und Blog-Beiträgen: https://sonjajuengling.de/

Transkript

Hallo, herzlich willkommen bei Monogamie, Polyamorie & Co., dem Podcast für alle Formen von Beziehungen. Mein Name ist Sonia Jüngling, ich bin Paar- und Sexualberaterin, Workshopleiterin, Aufklärerin, Mutter, Naturliebhaberin, Musikerin, Dresseurin, Grenzgängerin und Gegensatzaushalterin. Zusammen mit meinem wunderbaren Helferlein Luna möchte ich Wissen und Verständnis weitergeben für alle Formen von und Wünsche in Beziehungen. Unter anderem wirst du in jeder Folge unseres Podcasts finden: Unterstützung für ganz individuelle Lösungen in Beziehungsformen, nicht nur, aber auch abseits unserer westlich gelebten Norm. Wissen, Impulse, Tipps und Tricks für höhere Beziehungsqualität und ganz viel Infos rund um das Thema gute Beziehungen und Selbstversorgung. Ganz wichtig ist uns noch zu sagen, dass das Hören dieses Podcasts dir viel geben kann, gleichzeitig allerdings keine Paarberatung oder Therapie ersetzen kann und dass es unheimlich sinnvoll sein kann, sich früh eventuell sogar gemeinsame Unterstützung in welcher Form auch immer zu suchen. Schaff Raum für das, was dich bewegt. Und nun viel Spaß mit der heutigen Folge. Hallo zusammen und willkommen zu einer Sonderfolge bei Mono, Poly und Co. Heute gibt es eine Sonderfolge, weil wir bei MoPoCo sind ganz bewegt von der politischen Lage und wir alle sind irgendwie aktivistisch unterwegs und stoßen ständig an unsere Ressourcen und kämpfen damit, dass wir die Hoffnung verlieren könnten. Und dann war es meine Idee, eine Aufnahme zu machen, weil ich in meinem Umfeld ganz viele Gruppen habe, wo das Thema auch relevant ist und weil ich in meinem Umfeld eine Gruppe habe, die ausschließlich dafür da ist, Menschen, die Zweifeln oder Ängste haben und trotzdem aktivistisch sein wollen oder irgendwie überleben wollen, ein gutes Gefühl zu geben. Und da habe ich gedacht, das möchte ich, dass auch andere Leute die Möglichkeit haben. Wir alle im Podcast-Team haben da auf jeden Fall einen Umgang mit, aber zum Teil einen sehr unterschiedlichen Umgang und deswegen haben wir zusammen beschlossen, dass das heute einen Alleingang von mir gibt. Ich habe mich zwar mit einigen Mitgliedern direkt ausgetauscht oder habe in unserer Gruppe ein paar sehr schöne Wortmeldungen bekommen, aber das alles, was ich heute sage, ist auf meinem, also Sonjas, Mist gewachsen. Und warum mache ich das in diesem Podcast? Ich könnte das ja auch anders ausleben. Mir ist bei dieser ganzen Geschichte einfach nochmal aufgefallen, wie wichtig gute Beziehungen sind und sichere Beziehungen sind und dass das irgendwie wichtiger ist denn je. Und deswegen habe ich gedacht, passt das auch in diesem Beziehungspodcast. Okay, worüber möchte ich heute sprechen? Ich möchte heute sprechen über Selbstwirksamkeit, Solidarität, Realismus und Akzeptanz, über Ressourcen. Natürlich gibt es wie immer ein Fazit und auch ein paar weiterführende Links. Okay, Thema Selbstwirksamkeit. Selbstwirksamkeit bedeutet ja das Gefühl, was ich habe oder der Aspekt von mir, dass ich etwas tue und dass dann am Ende da auch ich mich wirksam fühle. Und es ist ja so, ich kann ja alleine die Welt nicht retten. Keine Person kann alleine die Welt retten. Kaputt machen vielleicht, aber retten auf jeden Fall nicht. Und im Moment scheint alles so ein bisschen hoffnungslos, je nachdem, wie man drauf guckt. Und dann fragt man sich natürlich, wie kann ich mich da selbstwirksam fühlen? Und warum rede ich darüber so viel? Ich kann kleine Dinge tun und damit mich selbstwirksam fühlen und damit gute Gefühle haben. Das ist natürlich ein bisschen Selbstverarsche. Vielleicht ist es auch ein bisschen egoistisch, aber es schadet auf jeden Fall nicht und bringt unter Umständen richtig viel. Also wenn ich auf, wie kann ich die Welt retten oder wie kann ich die Welt besser machen gucke, dann darf ich durchaus darauf gucken, wie fühle ich mich denn so, als wenn ich die Welt besser machen würde. Weil dann komme ich auch besser durch diese ganze Krise und mache nebenbei noch Gutes. Deswegen ist meine Einstellung dazu, jede Tat zählt. Und jede Tat zählt heißt eben auch, dass ich nett bin, dass ich demonstriere, dass ich ruhig bleibe, dass ich Verständnis zeige für die andere Position. Und ich glaube, dass wirklich diese kleinen Taten den Unterschied machen, weil jeden Tag sagt mir jemand was Nettes. Jeden Tag sagt mir jemand, wie er oder sie sich wirksam fühlt oder was man noch tun kann. Und das macht mir unglaublich gute Gefühle und auch Hoffnung. Und ja, das ist einfach, das hilft mir einfach. Und ich würde euch sehr einladen, auch so eine Gruppe zu bilden. Vielleicht eine Messenger-Gruppe oder vielleicht möchtet ihr Treffen machen. Vielleicht möchtet ihr zu einer Partei gehen, wo einfach andere Menschen sind, die auch die Welt schöner, freundlicher, solidarischer, sicherer und freundlicher machen wollen. Und dann könnt ihr an Tagen, wo es euch nicht so gut geht, davon profitieren, dass diese Gruppen auch euch oder auch dir schöne Sachen sagen und Hoffnung geben. Weil das ist ja das Gute an einer Solidargemeinschaft und an einer Beziehung. Wenn es mir mal kacke geht, kann die andere Person mich auffangen und andersrum. Also, Selbstwirksamkeit hilft allen und es gibt mir außerdem noch ein gutes Gefühl, das mich durch die Krise trägt. Wann auch immer die Krise jemals ein Ende hat, denn gefühlt sind wir ja schon seit 2020 drin. Okay, jetzt habe ich über Solidarität gesprochen. Was ist denn eigentlich Solidarität? Wir befinden uns ja in einer Solidargemeinschaft. Das heißt, wir haben beschlossen, in einem Land zu leben, wo wir uns gegenseitig helfen und stützen. Wo die Menschen, denen gut in einer Sache sind, den Menschen, die nicht gut in dieser Sache sind, helfen und andersrum. Also wenn ich nicht gut in Bürokratie bin, dafür aber super gut kochen kann, dann kann ich in einer Solidargemeinschaft trotzdem bürokratisch wirksam sein, weil das dann jemand anders tut und jemand anders isst dann von meinem Essen. Das ist eine Solidargemeinschaft. Und wir sind in einer solchen Solidargemeinschaft. Wir werden einander noch brauchen. Gerade jetzt, wo eben relativ deutlich ist, dass es einen Rechtsruck gibt und zwar nicht nur innerhalb von Deutschland, aber auch hier. Und das heißt, wenn ich Beziehungen gut führen kann, wenn ich sichere Beziehungen habe, auf die ich mich verlassen kann, dann kann das unter Umständen, je nachdem wie sich das noch entwickelt, aber auf jeden Fall in Einzelfällen überlebenswichtig sein. Also ganz konkret, wenn ich auf eine Demo gehe, wo Menschen sind, die für mich eintreten und mich schützen, dann bin ich gegen gewalttätige Übergriffe geschützt. Aber auch metaphorisch oder für die Zukunft kann das wichtig sein, dass ich Beziehungen, also dass ich ein gutes Netzwerk aus guten Beziehungen habe. Und deswegen sind gute Beziehungen wichtiger denn je und dieser Podcast wichtiger denn je. Was mir auch wichtig ist beim Thema Solidarität, ist, dass ich nur die unterstützen möchte, die auch anständig sind. Das ist so ein ganz altmodisches Wort. Aber ich möchte gerne Menschen in meinem Umfeld haben, die Anstand haben, die darüber nachdenken, was sie moralisch gut oder nicht gut finden. Das heißt nicht, dass immer alle Leute nur das Richtige tun. Bei weitem nicht. Ich mache auch ganz oft Sachen, die für meinen Gegenüber richtig blöd sind. Aber ich habe dann einen Umgang damit. Wenn ich Fehler mache, dann kann ich darauf gucken und kann versuchen, das wieder gut zu machen. Und zwar ohne übertrieben in ein, "oh Gott, tut mir leid" zu fallen, sondern zu gucken, okay, da ist was gelaufen, was für mich und oder für andere Personen blöd war. Und wie kann ich das ausgleichen? Was kann ich daraus lernen? Und wie kann ich das in Zukunft handhaben? Also darauf zu gucken, wie die Person redet, handelt und nicht nur darauf guckt, was sie tut. Das ist total wesentlich. Auch bei Trennungen, bei Deeskalationen und Eskalationen von Freundschaften. Da ist es extrem wichtig, wie damit umgegangen wird. Miteinander, mit dem Schmerz, mit dem, was schwierig war und ob daraus gelernt wurde. Also ich möchte nur die unterstützen, die anständig sind. Das erkenne ich daran, dass ich darauf gucke, wie sie etwas tun, nicht nur was sie tun und wie sie mit Fehlern umgehen. Oder mit dem umgehen, was man erst im Nachhinein als Fehler ausmachen kann. Und tatsächlich ist es ja so, dass selbst in den düstersten Szenarien, also ich kenne da ein paar Serien und wir haben ja in unserer Vergangenheit und auch in anderen Vergangenheiten immer wieder sehr düstere Zeiten erlebt. Und da ist es extrem wichtig dafür, wie gut oder schlecht es mir geht, ob wir uns gegenseitig helfen. Und ob wir uns gegenseitig helfen, davon hängt ab, ob wir uns gut fühlen oder nicht. Und letztendlich zählt es doch. Also ich meine, das, was unser Leben gut oder schlecht macht, ist ja nicht, wie viel Geld wir haben oder wie viel Essen, sondern wie wir uns dabei fühlen. Und wenn andere Menschen da sind, dann fühle ich mich besser einfach. Wichtig bei Solidarität ist mir außerdem, am Ende muss ich vor allem mit mir selbst leben können. Also sollte ich am besten nur Dinge tun, nach denen ich mich gut im Spiegel angucken kann, ohne mich und meine Liebsten dabei zu sehr in Gefahr zu bringen oder mich auszulaugen. Ja, also innere Verurteilung bringt überhaupt nichts und über meine Grenzen zu gehen bringt nichts und auch nicht in mich in Gefahr bringen bringt nichts. Und da eine gute Balance zu finden, ist gar nicht so einfach, weil als Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, gute Dinge zu tun, kann ganz schön gefährlich sein. Also ich weiß da ein paar Menschen, die sehr auf Menschlichkeit, Menschenrecht und Fairness gehen, die wirklich große Probleme mit Gegenwind haben und wirklich um Leib und Leben fürchten müssen. Dunja Hayali, Karolin Kebekus. Also es gibt sicherlich noch ganz, ganz viele mehr, die ich hier nennen sollte, deren Namen mir gerade als neurodivergente Person nicht einfallen. Aber da kann man gut drauf gucken, wie mutig kann, darf ich sein? Kann ich mich oder meiner Familie sowas zumuten? Und ja, das ist einfach wichtig, das im Kopf zu behalten. Und schlussendlich bei Solidarität ist mir noch ganz wichtig, ja, geh und tu Gutes, finde ich gut, macht meine Welt besser, danke. Und sei stolz darauf und zweifle nicht an dir, dass du nicht mehr getan hast. Also ich habe mir hier in meine Notizen geschrieben, sei stolz und nicht Schindler. Das ist vielleicht ein bisschen plakativ und wahrscheinlich auch unwahr, weil ich kenne die Geschichte tatsächlich nur aus dem Film. Aber es tat mir so leid, der hat so viele Leben gerettet und hat am Ende, sah er aus wie ein gebrochener Mann, weil er dachte, er hätte nicht genug getan. Klar, hätte er noch mehr machen können, aber er hat schon so viel getan. Also sei stolz auf das, was du getan hast. Das ist mir ganz wichtig. Da kommen wir zu dem vierten Punkt, Ressourcen. Und ich möchte an dieser Stelle, genau an dieser Stelle sagen, ich bin jetzt schon bei zehn Minuten. Ich wollte es ganz kurz machen, weil die paar Beispiele sind ganz kurz und ich bin heute furchtbar spät dran. Wir haben schon Donnerstag und sonntags erscheint die Folge. Und meine lieben Schneidies haben halt auch andere Dinge zu tun. Und ja, ich möchte dafür danken, dass ihr gut auf euch aufpasst, ihr lieben schneidenden Personen. Und wenn es nicht hinhaut, dann wird die Folge halt ein bisschen später kommen. Dann ist das so. Und ich finde es richtig schön, dass auch da Solidarität gelebt wird und ihr euch gegenseitig helft. Danke dafür. Okay, wenn ich auf Ressourcen gucke, was kann ich tun? Erstmal sollte ich gut Nachrichten filtern und gucken, wo und wie viele Nachrichten ich mir antue. Ich sollte natürlich informiert sein, aber ich sollte einplanen, wenn ich Schocks habe, dass ich die würdige und dass ich da dann vielleicht ein, zwei Tage Zeit brauche, um das zu verdauen. Ich kann mich noch schon weit bevor ich aktivistisch unterwegs war daran erinnern, dass ich manchmal nach Nachrichten angefangen habe zu weinen, weil es mich so traurig gemacht hat. Obwohl ich die Menschen nicht kannte und obwohl es mich überhaupt nicht betroffen hat, einfach nur, weil es ein Einzelfall war. Und diese Schocks, die mögen albern sein, aber sie sind ja da. Und die zu würdigen und sich Zeit zu nehmen, ist total wichtig, bevor ich mir die nächste Nachricht gebe. Also die Selbstfürsorge sollte ich an dieser Stelle ganz nach oben packen. Und Selbstfürsorge ist einfach, ich werde unten drunter einen Link setzen, Selbstfürsorge oder Selfcare. Das hat überhaupt nichts mit Wellness oder Luxusgütern zu tun, sondern das hat was mit Überleben zu tun. Und deswegen kümmert euch gut um euch. Sorgt dafür, dass ihr gut genährt seid. Emotional, aber auch körperlich. Dass ihr euch genug bewegt und all diese Dinge. Das ist einfach super, super wichtig. Genau. Also die Selbstfürsorge ganz nach oben. Ich verlinke ein Video, wo das nochmal sehr deutlich und sehr schön gemacht wird, finde ich. Du solltest nur das machen, was aus dir herauskommt. Also nichts, wo du denkst, das muss ich jetzt tun, obwohl du schon total am Rande des Zusammenbruchs bist. Nicht nur, weil das besser für dich ist und du natürlich am Ende nur helfen kannst, wenn es dir noch gut geht. Sondern auch, weil es dann besser wird. Alles, was du tust, wird dann besser. Und das, was du nicht gut und aus dir heraus leisten kannst, das lass vielleicht lieber jemand anderen machen. Dann ist es mir ganz wichtig, such dir Auftank-Bubbles und nutze sie auch. Also suche und nutze Räume, in denen ganz bewusst gute Sachen genannt werden. Und in denen wir uns gegenseitig unterstützen und aufbauen. Baut einfach gute Netzwerke auf. Das ist so wichtig. Ich habe das so oft gesagt, jede Beziehung ist nur so gut, wie das Netzwerk, das sie trägt. Und das gilt natürlich an dieser Stelle nochmal ganz besonders. Und bei Ressourcen nutzt die Selbstwirksamkeit als Ressource. Nutzt das Gefühl, dich selbst wirksam zu fühlen als Ressource. Aber Vorsicht, Balance. Wenn du den ganzen Tag nur damit beschäftigt bist, allen zu beweisen und dir selbst zu beweisen, wie gut du bist und wie wirksam du bist, kann das auch ganz schön aushöhlen. Und mach dir klar, egal was du tust, jede Aktion bewegt. Ob das nun auf eine Demo gehen und du bist total gerührt, weil es so viele sind oder bist total genervt, weil es so wenig sind. Alles kostet Kraft. Hab das im Hinterkopf. Genau. Und zum Schluss möchte ich noch, also zum Schluss, ich bin noch nicht ganz am Schluss, aber ich möchte noch auf das Thema Realismus und Akzeptanz eingehen. Klimawandel, Krieg, Regierung der Anstandslosen ist da und wird kommen und wird vermutlich schlimmer werden. Aber alles fühlt sich leichter und machbarer an, wenn ich das akzeptiere. Denn der innere Widerstand dagegen kostet total Kraft. Die Welt ist immer mal wieder vor die Hunde gegangen. Ja, ich glaube noch nie so doll wie jetzt, aber naja, sie dreht sich halt immer noch seit 3,6 Milliarden Jahren. Und da in eine Akzeptanz zu kommen, dass es vermutlich ganz schön ungemütlich sein wird, ist total wichtig. Und dabei nicht zu vergessen, dass es auch schöne Sachen dabei gibt und auch tolle Situationen und Hoffnung gibt. Also alles fühlt sich machbarer an, wenn ich in eine Akzeptanz bin. Ich möchte zu Realismus und Akzeptanz auch noch sagen, dass das nicht heißt, dass ich alles nehmen muss, wie es ist. Ich kann auch klar meine Grenzen setzen und sagen "so nicht". Und ich kann dabei freundlich sein. Freundlich heißt nicht, dass ich ein Pushover bin. Das heißt nur, dass ich nicht unfreundlich bin und dass ich anständig mit den Menschen umgehe. Und ich kann trotzdem klar bleiben und meine Grenzen setzen. Und auch dafür muss es mir gut gehen. Für Klarheit, also ich kann nicht klar sein, wenn ich total außer mir bin. Selbstfürsorge und Kontakte pflegen kann ich nicht oft genug sagen. Dann ein wichtiger Punkt noch, Beziehungen funktionieren auch durch Geben und Nehmen. Auch hier Realismus und Akzeptanz. Es ist eine Mär zu denken, Beziehungen und Helfen sind total selbstlos. Aber das ist ein Vorteil an dieser Stelle. Hilfst du viel wie möglich anderen Menschen, dann wird auch dir mit größerer Wahrscheinlichkeit geholfen. Also bau dir dein Netzwerk auf. Hab deine Werte klar, damit du im Zweifelsfall, selbst wenn es dir schlecht geht, genau weißt, was du sagen möchtest. Und handel auch danach. Wichtig ist aber eben auch, dass du dabei nett bist. Nicht nur dafür, dass du am Ende dir in den Spiegel gucken kannst und sagen kannst, ja okay, das habe ich gut gemacht. Sondern auch, weil es wichtig ist, dass du zu dir nett bist. Und wenn du nach deinen Werten handelst, selbst wenn du dann das nicht hundertprozentig so gemacht hast, wie du dir das gewünscht hättest, dass du dann dich selber nicht verurteilst. Und nicht jeder handelt immer nur perfekt. Ja, also auch da ist nett sein und auch mal trösten und über die kleineren Fehler hinweg gucken, das bedeutet nämlich ja auch nett sein, ist da total wichtig. Und als letzter Punkt bei Realismus und Akzeptanz, das ist ein bisschen sarkastisch, aber ich meine, wir leben schon mehrere Jahre mit Seuchen und Krieg in der Nachbarschaft und der Bedrohung, dass der Golfstrom abreißt und dass die Meere kippen und so weiter. Das ist alles schrecklich und das sollten wir wirklich tun, irgendwas tun, um das zu verhindern. Aber, also ich meine, wie ich es schon gesagt habe, die Welt dreht sich immer noch. Wir werden einen Weg finden. Und dabei den Humor nicht zu verlieren und vielleicht auch mal ein bisschen in den Sarkasmus zu gehen, kann total helfen. Also Realismus und Akzeptanz sind da total wichtig. So, was ist jetzt das Fazit? Mein Fazit ist: werde selbstwirksam. Denn Selbstwirksamkeit hilft allen, auch denen, die sich selbstwirksam fühlen und sich damit besser fühlen. Die Solidargemeinschaft hat einen Sinn. Und wer die ausnutzt, der darf auch ausgeschlossen werden. Und da dürfen wir Stärke zeigen. Ja, was auch immer das heißt. Ich darf auf meine Ressourcen gucken und Aktionen bewegen. Gute oder schlechte Bewegungen kosten Kraft. Und zum Schluss Realismus und Akzeptanz sind einfach so wichtig. Und dabei den Humor nicht zu verlieren, kann einfach wirklich überlebenswichtig sein. Dann möchte ich noch sagen, schau lieber darauf, etwas Gutes zu tun, statt gegen etwas Schlechtes zu sein. Das ist immer wirksamer in der Persönlichkeitsentwicklung, aber auch zwischenmenschlich. Auch auf sich gucken ist super wichtig und bringt am Ende Solidarität. Weil wenn ich auf mich gucke, dann gucke ich auf meine Ressourcen, dann kann ich besser helfen. Und ich kann hoffentlich, weil ich will, dass es mir gut geht, selbstwirksam werden. Und wenn ich selbstwirksam werde, dann tue ich hoffentlich auch etwas für andere Menschen. Tja, und der nächste Punkt ist schwer zu sagen. Aber gefühlt geht die Welt langsam unter. Aber vermutlich finde ich immer irgendwas Schönes. Mindestens ja gute Beziehungen. Und ich glaube, darauf könnte man sich mehr konzentrieren. Also auch hier auf etwas Gutes gucken, statt auf das Schlechte, was alles schief geht. Zu den eigenen Werten stehen kann ich nicht oft genug sagen. Aber auch das ist ja in Beziehungen wichtig. Deswegen, ja, dafür stehen wir ja mit diesem Podcast. Und mit diesem Podcast stehen wir auch dafür, gut verhandeln zu können. Und beides, also die eigenen Werte im Kopf behalten und überhaupt Werte zu haben und die gut verhandeln zu können und wohlwollend und liebevoll und solidarisch verhandeln zu können. Ich bin wirklich der Meinung, das rettet unsere Welt. Und an dieser Stelle möchte ich eins meiner Lieblingszitate noch aufbringen. Ein, ist glaube ich ein buddhistisches Zitat "Ein fallender Baum macht mehr Lärm als ein ganzer Wald, der wächst." Soll heißen, die, die rumschreien und sich beschweren, sind meistens lauter, als die eigentlich gut finden, was du tust. Also lass dich von jemandem, der dir ein bisschen Gegenwind oder viel Gegenwind entgegenbringt, nicht so sehr blenden. Guck auch darauf, dass es Leute gibt, die vermutlich gut finden, was du machst. Und im Zweifelsfall frag danach. Sorg dafür, sorg für dich. Sorg dafür, dass du das immer wieder hörst, damit es dir gut geht. So, damit bin ich am Ende - fast. Es gibt natürlich in den Shownotes noch Empfehlungen, was du tun könntest und Seiten, die wir gut finden. Wirklich nur ein ganz, ganz kleiner Ausschnitt. Ich hoffe, dass du dir eine Struktur bauen kannst, wo du noch viel mehr findest. Demokratien zum Beispiel, da findest du Aktionen, wo du teilnehmen kannst. Dann gibt es noch Perspective Daily, wo nochmal steht, was du tun kannst. Du kannst für die Zeit Interviews machen. Die haben so eine Aktion, dass ich mit einem Menschen sprechen kann, der politisch ganz woanders ist. Du kannst in eine Partei antreten, auch wenn die Großen gerade, also meiner Meinung nach, ist das größte Problem ja, dass wir ein kapitalistisches System sind, aber keine Partei genug Geld aufbringt. Deswegen weiß ich nicht, ob es Sinn macht, in die Großen einzutreten. Aber, naja, irgendwen müssen wir ja wählen. Und das könnte man zum Beispiel auch machen. Man könnte selber Aktionen anstoßen. Aber vor allen Dingen könnt ihr widersprechen und somit diesen leisen, wachsenden Wald sichtbarer machen. Und im Zweifelsfall, wenn ihr nicht widersprechen wollt, könnt ihr Fragen stellen. Wenn eure Liebsten etwas sagen, was euch politisch wirklich Angst macht, dann sagt das. Sagt nicht, versucht nicht mit Fakten zu überzeugen. Das ist auch wichtig, klar. Aber es geht hier ja um Beziehungen. Also meldet euch und sagt, wenn du das sagst, dann fühle ich mich abgewertet. Dann habe ich plötzlich Angst, weil in meinem engsten Kreis jemand ist, der Werte vertritt, die mir Angst machen, die mich vielleicht abwerten. Denkt euch irgendwas, also am besten schon vorher irgendetwas aus, was zu euch passt und was zu euren Gefühlen passt. Aber wenn ihr auf Beziehungsebene geht und sagt, ey, das macht mir Angst, kannst du mir mal helfen, kannst du mir das erklären? Ich möchte nicht Angst vor dir haben. Das kann schon unglaublich wirksam sein. Okay, vielen Dank, dass du bis hierhin zugehört hast. Das war jetzt eine sehr persönliche Folge. Ich habe versucht, nicht allzu reißerisch und nicht allzu melancholisch und nicht allzu melodramatisch zu sein. Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist. Ich würde mich total freuen, wenn du weiterhin mit diesem Podcast, durch diesen Podcast lernst, gute Beziehungen zu führen, Netzwerke zu führen, weil die so wichtig sind in unserer Zeit. Und ich würde mich vor allem freuen, wenn du uns eine Fünf-Sterne-Bewertung gibst, wenn du uns Lobbrudelien schickst, natürlich auch Feedback und Kritik, dann das macht den Podcast besser, immer her damit. Und wenn du ganz öffentlich Bewertungen machst, die andere Leute davon überzeugen, dass den Podcast zu hören, eine gute Idee ist. Und jetzt wünsche ich noch einen fantastischen Tag. Bis dann. Schön, dass du bei der heutigen Folge dabei warst. Wir freuen uns, wenn du etwas Wertvolles mitnehmen konntest. Vielleicht magst du es dir kurz notieren? Was hat dich bewegt? Gab es einen Aha-Moment? Möchtest du etwas vom Gesagten umsetzen? Möchtest du uns dazu etwas mitteilen? Dann schreib uns unter podcast@sonjajuengling.de oder auf Instagram @mopoco_podcast. Wir sind total dankbar, wenn du uns Hinweise oder Tipps gibst, die den Podcast verbessern oder meine Arbeit ergänzen können. Und wir sind dankbar, wenn du uns unterstützt. Finanziell oder ganz praktisch. Und wenn du uns weiterempfiehlst. Alle Infos dazu findest du unter mono-poly-co.letsscast.fm Und wir freuen uns, wenn du ganz viel Wohlwollen in die Welt und in dein Herz trägst. Denn jede Person darf fühlen, was sie fühlt und hat gute Gründe für alles, was sie tut. Also begegne jeder Person mit Wohlwollen. Auch ganz besonders dir. Lass uns die Welt liebevoller und verständnisvoller machen.

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