#67 - Folge aus der Praxis - Vertrauen
Worauf vertraust du und wie gehst du damit um?
19.01.2025 16 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Praxisfolge von Mono, Poly und Co. geht es um Kai und Leo - ein Paar, das schon viele Jahre zusammen ist und sich gemeinsam mit den Herausforderungen von offenen Beziehungsmodellen auseinandersetzt. Sie erleben eine dynamische Mischung aus Vertrauen, Eifersucht und Verhandlungsprozessen.
Worum geht es in dieser Folge?
• Die Ausgangssituation:
Kai und Leo leben seit vielen Jahren zusammen, haben große Kinder und experimentieren mit offenen Beziehungsmodellen. Phasen von Monogamie wechseln sich mit offenen und polyamoren Ansätzen ab.
• Die Herausforderung:
Die Beziehung wird immer wieder von negativen Gefühlen und Dramen belastet, insbesondere wenn es um den Umgang mit anderen Menschen geht. Vertrauen und Eifersucht sind zentrale Themen, die immer wieder neu verhandelt werden müssen.
• Die Beratungsarbeit:
• Einsatz der Skalenmethode, um Konflikte greifbarer zu machen und Verhandlungsprozesse zu unterstützen.
• Reflexion über persönliche Bedürfnisse und deren Erfüllungsstrategien.
• Arbeit an der Unterscheidung von Stolz und echten Beziehungsbedürfnissen.
• Der Weg von Misstrauen hin zu gegenseitiger Verlässlichkeit und einem stärkeren Commitment.
• Die Ergebnisse:
• Kai entwickelt mehr Verlässlichkeit und schafft es, alte Verhaltensmuster abzulegen.
• Leo öffnet sich langsam für die Vorteile der Beziehungsöffnung und erkennt, wie wichtig Transparenz und Vertrauen auf beiden Seiten sind.
Was bedeutet AMEFI?
AMEFI steht für “Alles Mit Einer*m Für Immer” und beschreibt eine Erwartungshaltung, mit der viele Menschen in eine klassische Monogamie gehen. Diese Haltung birgt laut Lisa Fischbauch und Holger Lendt in ihrem Buch “Treue ist auch keine Lösung” einige ungünstige Voraussetzungen für eine glückliche Partner*innenschaft:
• Die Partner*in wird als alleinige Quelle für das eigene Glück gesehen.
• Es besteht ein starkes Besitzdenken.
• Autonomie wird vernachlässigt, zugunsten einer symbiontischen Beziehung. Das soziale Netzwerk spielt oft nur eine untergeordnete Rolle.
• Gesellschaftlich vorgegebene Regeln werden nicht hinterfragt, verhandelt oder angepasst.
• Beziehungen werden als “für immer” gedacht; jede andere Entwicklung wird als Scheitern interpretiert.
(siehe auch: https://sonjajuengling.de/glossar/)
Schlüsselthemen der Folge:
• Vertrauen als Prozess:
Vertrauen ist keine statische Größe, sondern ein fortlaufender Prozess, der durch gegenseitige Verlässlichkeit und Kommunikation gestärkt wird.
• Vertrauensbrüche und Heilung:
Verletzungen in Beziehungen sind unvermeidlich. Wichtig ist, wie Paare gemeinsam daran arbeiten, diese zu heilen und gestärkt daraus hervorzugehen.
• Verhandeln statt Gegeneinander:
Eine Beziehung sollte nicht von Gegeneinander geprägt sein, sondern von gemeinsamer Suche nach Lösungen, die für beide tragbar sind.
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Die Musik wurde für uns von NeoKorTechs zusammen gemischt und zur Verfügung gestellt (insta: @neokortechs, Homepage: http://www.christian-janz.de). Vielen lieben Dank!
🎧 Danke fürs Zuhören – lass uns gemeinsam die Welt liebevoller und verständnisvoller machen - für dich, für deine Beziehung, für alle! ❤️
Zu Sonjas Beziehungs-Coaching und Blog-Beiträgen: https://sonjajuengling.de/
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Transkript
Hallo und herzlich willkommen bei Monogamie, Polyamorie und Co., dem Wissenspodcast rund
um Beziehungen aller Art.
Mein Name ist Sonja Jüngling und zusammen mit meinem wundervollen Helferlein Luna unter
Unterstützung anderer lieber Menschen möchte ich Wissen und Handlungsmöglichkeiten für
Beziehungen in allen Formen für jede Person frei zugänglich machen.
Damit wird unsere geliebte Vielfalt noch sichtbarer und die Welt unserer Meinung nach viel bunter und schöner.
Heute gibt es eine Folge aus der Praxis mit einem Beispiel aus meiner Arbeit als Paarberaterin zum Thema der letzten Folge.
Höre dort doch gern kurz rein für Hintergrundinfos und Tipps, falls du sie noch nicht kennst.
Wir möchten darauf hinweisen, dass die Namen und Details aller meiner Fälle so verfremdet sind, dass keine Zuordnung möglich sein sollte.
Und dann geht es auch schon los mit der nächsten Folge von MoPoCo, dem Wissenspodcast zu allen Formen von Beziehungen und Liebe.
Guten Tag miteinander und willkommen zu einer neuen Folge von MoPoCo.
Heute gibt es mal wieder ein Paarbeispiel aus meiner Praxis als Paartherapeutin.
Heute spreche ich über Kai und Leo.
Die leben schon ganz lange zusammen und haben große Kinder, sind verheiratet und seit einigen Jahren spielt der Wunsch nach Sexualität mit anderen Menschen eine Rolle.
Also wirklich seit mehreren Jahren und die haben Phasen, wo sie mono sind, Phasen, wo sie offen sind, Phasen, wo es so ein bisschen Richtung Poly geht.
Und die Wünsche sind da sehr unterschiedlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
Immer wieder treffen die auf besondere Menschen und da kommt es dann auch immer wieder zu negativen Gefühlen von beiden.
Und die Gefühle sind auch sehr stark.
Und obwohl die beiden schon so lange zusammen sind, sind die, ich sage jetzt mal, Dramen auch immer ziemlich groß.
Die haben sich im Alltag ziemlich eingegroovt und sind ein gutes Team.
Aber sobald es eben auf den Umgang mit den anderen Menschen kommt, dann geht es immer ziemlich schnell, ziemlich heiß her.
Beide sind sich phasenweise immer wieder sicher, dass so ganz geschlossen auch nicht geht, weil die schon sehr früh zusammengekommen sind.
Aber ich habe den Eindruck, ich habe die beiden noch nicht gefragt, aber ich habe den Eindruck, dass die beiden eigentlich am liebsten so leben würden, dass die andere Person mono ist und sie selbst dürfen aber alles machen, was sie wollen.
Es gibt immer wieder starke Verletzungen und die beiden sind sich aber ganz einig, die werden auf jeden Fall zusammenbleiben.
Warum kommen die zu mir?
Die wünschen sich Unterstützung, dass es alles ein bisschen leichter ist und dass die negativen Gefühle vielleicht ein bisschen verringert werden.
Die wünschen sich beide eine gewisse Stetigkeit und auch eine Entscheidung, wie es denn jetzt endgültig weitergehen soll.
Was ist die Verbindung zum Thema?
Hier spielt Vertrauen immer wieder eine Rolle.
Manchmal ganz offen, ich vertraue dir nicht, du verhältst dich so, dass ich dir nicht vertrauen kann, du hast mein Vertrauen gebrochen.
Und manchmal aber auch ganz subtil, dass sie das gar nicht zum Thema machen, weil wenn es gerade gut läuft, dann nehmen die beiden sich auch ziemlich zurück, weil sie Angst haben, dass es dann sofort wieder so in Drama rutscht.
Und ich habe aber an vielen Stellen das Gefühl, dass dieses mangelnde Vertrauen entweder in die andere Person, auf der einen Seite, oder in die andere Beziehung eine große Rolle spielt.
Die beiden kommen zu mir in sehr unregelmäßigen Abständen und ich arbeite auch mit Kai alleine.
Und wenn dann alles gut ist, dann sind die beiden auch der Meinung, dass alles gut ist.
Also die sind davon überzeugt, die gehören zusammen und dieses Drama, das muss man ja nur eindämmen, man muss sich ja ein bisschen weniger anstellen.
So.
Und das bleibt auch so.
Und ich arbeite auch mit Eifersucht und das wird auch ein bisschen weniger.
Da die beiden aber sehr genau wissen, was sie wollen, ist die Änderungsbereitschaft auch nicht so groß.
Aber durch die Sitzung gibt es immer wieder Verständnis für die andere Person und wirklich immer wieder ein sehr klares Ja zu der Beziehung.
Okay, wir können mich nun auf das Thema Vertrauen bei den beiden.
Ich habe mit denen auch über die Skalenfrage gesprochen.
Also es geht ja in Beziehungen ganz selten nur um ein entweder ich oder du.
Wenn ein Wunsch nicht dem entspricht, was die andere Beziehung will, dann ist es meistens eine Bedürfnis-Erfüllungsstrategie, die für eine Person ungünstig ist.
Also ganz konkret, ich habe ein Bedürfnis, zum Beispiel Freiheit und erfülle mir dieses Bedürfnis damit, dass ich nicht sage, wann ich mich mit wem verabrede.
Und die andere Person ist da vielleicht nicht glücklich drüber.
Dann kann man darüber reden, ob die Strategie, mir dieses Freiheitsbedürfnis zu erfüllen, die richtige ist.
Und dann kann ich gucken, wie kann ich mir dieses Freiheitsbedürfnis denn anders erfüllen.
Aber auf die Bedürfnis-Ebene gucken ganz viele Menschen nicht.
Und es ist auch ganz schön schwer, ehrlich gesagt, von einem Gefühl auf ein Bedürfnis zu kommen und klar zu haben, welches Bedürfnis ich mir jetzt gerade erfülle.
Denn die meisten Menschen haben ja gleichzeitig ganz viele Bedürfnisse.
Und deswegen kommt es ganz häufig dazu, dass das Paar denkt, wir müssen uns entscheiden, entweder du kriegst, was du willst oder ich kriege, was ich will.
Und das ist oft aber gar nicht der Fall.
Und auf dem Weg dahin zu entscheiden, ist es jetzt eine Bedürfnis-Erfüllungsstrategie und wie wichtig ist einem was.
Also in der Beziehung geht es ja nicht darum, immer alles total geil finden und immer von allem hellauf begeistert zu sein.
Sondern es geht im Wesentlichen darum, nicht immer alles durchzufinden.
Und ich darf da aber auch mal nicht so begeistert halt von sein.
Aber wenn halt beide so mit der neuen Bedürfnis-Erfüllungsstrategie so semi-zufrieden sind, dann gehe ich manchmal da rein, weil ich möchte halt nicht, dass eigentlich alle unzufrieden sind.
Und um herauszufinden, wie unzufrieden an manchen Stellen die beiden waren, habe ich mit der Skala gearbeitet und habe eben gesagt, auf einer Skala von 0 bis 10.
Oder manchmal funktioniert besser 0 bis 7, weil ich mich dann besser entscheiden kann.
Wie unzufrieden bist du denn gerade?
Und als ich dieses Tool angewandt habe, waren die beiden total entgeistert und haben nochmal nachgefragt, wie die Methode funktioniert.
Und dann ist rausgekommen, dass sie eigentlich beide dachten, das ist ja totaler Quatsch, weil wenn ich will, was ich will, dann sage ich einfach immer 10.
Ja, ich bin so unzufrieden.
Also, weil wenn am Ende darüber entscheidet, wer eine 2 und wer eine 7 gewählt hat, also das brauchen wir uns ja nicht fragen, weil, ne, so.
Und dadurch ist rausgekommen, dass sie total im Gegeneinander sind.
Also, dass es gar nicht darum geht, dass sie eine gute Verhandlung führen, in der am Ende beiden es gut geht, sondern dass es wirklich darum geht, dass jede Person ihr Recht durchsetzt, weil sie der anderen Person nicht zutraut, da ehrlich zu sein.
Weil sie der anderen Person nicht traut, dass die Wahrheit gesagt wird.
Weil, also beide sind davon ausgegangen, dass die andere Person natürlich 10 sagen wird, auch wenn es vielleicht eine 2 ist.
Und da ist dann das Thema Vertrauen nochmal sehr zentral während der Beratung in den Fokus gerückt.
Und, wo das Thema Vertrauen auch eine Rolle spielt bei Beziehungsverletzungen, also Kai kann relativ gut verzeihen.
Und auch, also sind beide sehr reflektiert.
Und wenn ganz intensiv darüber gesprochen wird, warum was wie gehandhabt wurde und das für Kai auch verständlich ist, warum welche Entscheidung getroffen wurde, dann kann Kai ganz gut verzeihen.
Bei Leo sieht das anders aus.
Leo kann nicht so gut loslassen.
Und bei Leo geht das auch ziemlich schnell aufs Ego.
Also, das ist ein bisschen schwer zu erklären, was ich damit meine, glaube ich.
Es gibt ja schon so ein, ich sag jetzt mal, ein erwachsenes Ich, was so ganz abgeklärt und reflektiert ist.
Da habe ich nicht immer Zugang zu natürlich.
Aber im Idealfall in einem gesunden Menschen gibt es so ein erwachsenes Ich, was ich kognitiv gut ansteuern kann, was so ein bisschen eine Beobachterrolle auf die Gefühle und die inneren Anteile hat.
Und dann gibt es so diese Ego-Nummer, also wo ich dann schnell, ja, mich in meinem Stolz verletzt fühle.
Ich glaube, es hat viel mit Stolz zu tun.
Genau.
Und Leo hat total schnell ein verletztes Ego.
Der kann da nicht so drüber stehen.
Der nimmt viele Dinge viel persönlicher, als Kai das tut.
Und das, das sorgt auch dafür, dass Leo insgesamt ein bisschen misstrauischer ist als Kai.
Und das wiederum sorgt dafür, dass Leo auch, ehrlich gesagt, ziemlich unwillig ist, an sich zu arbeiten und möchte auch relativ wenig Preis geben.
Also Leo sagt dann so Sachen wie, naja, das weiß ich ja schon alles.
Ich weiß, warum ich eifersüchtig bin.
Da brauchen wir ja jetzt nicht drüber zu reden.
Und das kann ich nicht ändern.
Oder das kann ich nur marginal ändern.
Oder da sagt dann vielleicht, da arbeite ich schon ganz viel dran.
Oder da habe ich ja schon ganz viel gemacht.
Also der Leo ist insgesamt ein bisschen unflexibler als Kai.
Außerdem ist Leo insgesamt total klar mit sich.
Aber das sind sie ehrlich gesagt beide.
Und Leo erwartet außerdem, dass Lieben bedeutet, mit allem zufrieden zu sein.
Also wir reden ganz viel über diese AMEFI-Geschichte, dass auch in einer monogamen Beziehung Dinge ausgelagert werden müssen,
um dauerhaft ein psychisches Wohlbefinden zu haben.
Aber das kommt nicht so richtig bei Leo an.
Also Leo ist trotzdem der Meinung, dass es wichtig ist, mit dem zufrieden zu sein, was die Beziehung gibt.
Also Leo empfindet den Wunsch nach Beziehungsöffnung mehr als Vertrauensbruch und hört auch mehr, du bist nicht genug.
Und Leo macht das Vertrauen in Kai von Kais Verhalten abhängig.
Also Leo sagt dann so Sachen wie, naja, wie soll ich dir auch vertrauen, wenn?
Und also wir arbeiten ja ziemlich lang zusammen und dann gibt es immer weniger Verhalten, was irgendwie Richtung, ich kann dir nicht vertrauen geht.
Also alle werden immer zuverlässiger, halten sich mehr an die Absprachen, werden transparenter.
Alles, was man so tut, um Vertrauen aufzubauen.
Aber Leo guckt da immer wieder drauf und zieht dann am Ende auch Kleinigkeiten heran, um eine Rechtfertigung dafür zu haben, nicht vertrauen zu wollen.
Wir sprechen immer wieder darüber, dass Vertrauen auch eine Entscheidung ist.
Leo möchte das aber ganz lange nicht hören.
Über die Zeit wird das aber besser, mit ganz viel Geduld und auch dem Verständnis dafür, dass es auch anders geht und wie wohlwollend Kai eigentlich ist.
Weil bevor wir zusammenarbeiten, ist es wirklich eher so ein Auge um Auge, Zahn um Zahn Ding.
Und nach und nach stellt Leo fest, dass Kai sehr wohl versucht, das Verhalten zu ändern.
Also Kai ist auf jeden Fall die Person, die am ehesten Unzuverlässigkeit signalisiert und deswegen auch Vertrauen einbüßt.
Und Kai sagt auch so Sachen wie, ja, aber wenn ich dann in dem Moment bin, dann fühlt sich das plötzlich ganz anders an.
Und dann habe ich auch das Gefühl, ich könnte das machen und könnte das dann hinterher Leo erklären.
Und bin dann so überwältigt von meinen Gefühlen.
Und nach und nach legt Kai das aber ab und strahlt mehr Verlässigkeit aus.
Und dadurch, dass Leo sieht, wie gut Kai verzeihen kann und wie sehr Kai sich verändert im Gegensatz zu Leo, das war denen vorher nämlich nicht sehr klar,
hat sich Leo nach und nach geöffnet und hört auch auf, mit zweierlei Maß zu messen.
Also hat einen besseren Blick dafür, was Leo tut und was Kai tut.
Und hört auch mehr auf, die Öffnung als Vertragsbruch der monogamen Ehe zu sehen, weil die ursprüngliche Idee kommt, aus Kai heraus die Beziehung zu öffnen.
Und Leo sieht aber auch immer mehr die Vorteile daraus und sieht aber auch, wie wichtig es ist, nicht nur, dass Kai transparenter ist, sondern auch, dass Leo transparenter ist.
Was aber klar ist, ist, Leo kann das alles nicht machen, ohne ein wirklich starkes Commitment zu haben.
Und immer wieder die Bestätigung, dass diese Lebensgemeinschaft das Wichtigste von allem ist.
Und Kai ist am Anfang ein bisschen unwillig und sagt, naja, was soll ich denn noch machen?
Ich bin ja schon hier und ich habe das schon mehrfach gesagt.
Aber Leo fordert das immer wieder ein und dann wiederholt es Kai.
Und Kai, also Leo guckt da sehr auf die Zwischentöne.
Und wenn Kai dann sowas sagt wie, ja, das habe ich doch schon ganz oft gesagt, du bist meine Lebensgemeinschaft, aber hundertprozentig sicher kann ich dir das nicht geben.
Dann hat sich früher Leo sehr an diesem aber hundertprozentig sicher kann ich dir das geben festgehalten.
Und im Laufe der Beratung hört Leo immer mehr, dass Kai sagt, ich will das aber auch so.
Ich will, ich habe Interesse daran.
Ich mache das nicht, weil es irgendwie eine Ausweichbewegung ist, sondern ich will das wirklich.
Und sichert Leo das starke Commitment, das Leo braucht auch zu.
Wenn bei Kai aber Eifersucht aufkommt, wird das, habe ich ja gerade schon gesagt, wird das schneller gelöst, weil Kai es leichter fällt, in die Verbindung zu vertrauen.
Also Kai sagt dann schnell so Sachen wie, Mensch, wir sind doch schon seit so und so lange zusammen und wir haben das und das miteinander erlebt.
Und ich glaube, ich kann mich auf unsere Beziehung verlassen.
Ja, wir schreien uns an und wir sind, wenn wir im Streit sind, sagen wir immer wieder, das muss hier ein Ende haben und so.
Und dann wackelt die Beziehung auf dem Papier total.
Aber wenn ich so auf die Zwischentöne höre, also ich meine, wir schreien uns ja ganz oft an und ich verlasse mich ehrlich gesagt darauf, dass wir immer einen Weg finden.
Und diese Abgeklärtheit und diese Verlässlichkeit, die schwappt irgendwann auch auf Leo über.
Ich habe die beiden jetzt schon lange nicht mehr gesehen.
Die sind ein sehr starkes Paar, die auch viel aushalten können und wollen.
Und ich gehe davon aus, dass sie sich so eingegroovt haben.
Aber sicher weiß ich das nicht, weil das ist eins der Paare, das immer kommt, wenn gerade die Hütte brennt.
Und wenn es aber gerade einigermaßen geht, dann melden sie sich auch nicht.
Was total fein ist.
Nur deswegen weiß ich halt überhaupt gar nicht, wie da der Stand ist.
Ich vermute, weil die sich jetzt schon lange nicht gemeldet haben und die Abstände davor auch größer wurden, dass da kein Bedarf mehr besteht, weil die sich eingegroovt haben.
Und viele nutzen aber die verbleibenden Stunden im Paket bei mir oder die Möglichkeit, noch weiter bei mir zu buchen, für den Fall, dass sie nochmal reflektieren wollen.
Ich habe manchmal Paare bei mir, die kommen so nach einem Jahr oder zwei und wollen nochmal auf den Prozess schauen, damit sie einfach sicher gehen können, dass der Prozess einfach sicher so bleibt.
Und das passiert übrigens auch mit Einzelpersonen.
Ich habe relativ selten Einzelpersonen als Beispiel, weil es, finde ich, wenn beide Seiten beleuchtet werden, ein bisschen klarer ist, wie die Menschen sich fühlen.
Aber ich arbeite auch mit Einzelpersonen.
Und natürlich in der Beratung spielt auch immer die dritte Person eine Rolle und auch die Sicht der dritten Person.
Und das nehme ich hier aber nicht mit, weil es in diesem Podcast ja grundsätzlich um Beziehungen geht und dies immer zwischen zwei Menschen, egal wie viele Menschen da noch dranhängen.
Genau, das war die Beziehung zwischen Kai und Leo.
Mein Aufruf heute ist, uns noch mehr Frequently Asked Questions zu schicken, weil wir ab 2025, also ab diesem Jahr, immer wieder FAQ-Folgen haben.
Und zwar genauso häufig wie Interview-Folgen.
Und deswegen freuen wir uns, wenn ihr uns Fragen schickt, die wir dann beantworten können.
Gerne dürft ihr auch ein bisschen dazu schreiben oder sprechen, was der Hintergrund zu der Frage ist und uns dabei auch sagen, welche Teile davon wir in MoPoCo wiederholen dürfen.
Ich wünsche einen ganz fantastischen Tag und sag mal bis denn.
Schön, dass du bei der heutigen Folge dabei warst.
Wir freuen uns, wenn du etwas Wertvolles mitnehmen konntest.
Vielleicht magst du es dir kurz notieren oder dir einen Moment nehmen, das gehörte noch ein bisschen sacken zu lassen.
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Wir freuen uns, wenn du mit oder ohne unsere Impulse ganz viel Wohlwollen in die Welt und in dein Herz trägst.
Denn jede Person darf fühlen, was sie fühlt und hat gute Gründe für alles, was sie tut.
Lass uns die Welt liebevoller und verständnisvoller machen.
Und jetzt genieß dich und einen wundervollen Tag.
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