#64 - Interview: Luna - Organisation eines Poly Stammtischs
Interview mit Luna
29.12.2024 55 min Sonja Jüngling
Zusammenfassung & Show Notes
Welche Erfahrungen haben Luna und Sonja mit Stammtischen gemacht? Wie können sie organisiert werden? Wofür eignen sich Stammtische und wofür nicht? Diese und andere Fragen werden in der heutigen Folge beantwortet.
Sonja und Luna erzählen von ihren ersten Stammtisch-Besuchen, was das mit Selbsthilfe zu tun hat und wie unterschiedlich Stammtische strukturiert sein können.
Außerdem geht es um Viel- und Wenig-Redner*innen, prägnante Momente und was bei einem Treffen schief laufen kann. Natürlich darf auch eine Ermutigung für Neulinge nicht fehlen!
Danach beschäftigen wir uns mit der Vernetzung von Poly-Orgas im deutschsprachigen Raum, was bei einer Neugründung zu beachten ist und welche Vorteile Stammtische haben.
Danach wird es persönlich: Luna verrät, wie mensch mit den eigenen Kapazitäten und Zweifeln umgeht. Auch Sonja erzählt von ihren Erfahrungen - sowohl als Orga als auch als Stammtischteilnehmerin.
Empfehlungen zur Vertiefung:
- Liste aller Stammtische im deutschsprachigen Raum von “Polyamores Netzwerk” (PAN)
https://polyamory.de/regionale-treffen-de - Polyamorie Stammtische Deutschland Karte
https://www.poly-koeln.de/polyamorie-stammtische-deutschland-karte/ - Polyamorie e.V.
https://www.polyamorie-ev.de/ - Wenn Du einen Stammtisch im deutschsprachigen Raum organisierst oder darüber nachdenkst einen zu gründen, kannst du dich gerne über Telegram bei @Gil_Alocasia melden, um in der Gruppe zur Vernetzung aufgenommen zu werden :)
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Zu Sonjas Beziehungs-Coaching und Blog-Beiträgen: https://sonjajuengling.de/
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Transkript
Und Stammtische sind ja wirklich so vielfältig. Es gibt welche, da gibt es total viel Wissen, es gibt welche, da gibt es total viel Austausch, es gibt welche, da ist einfach nur ein nettes Beisammensein und wenn du da nicht das Richtige hast, vielleicht versuchst du es mal.
Und tatsächlich ist es ja so, dass solche Sachen dann auch bleiben, wenn das einmal angestoßen ist, weil sie eben über diese Orga-Gruppen in Kontakt sind und selbst wenn dann jemand sagt, ich möchte eigentlich nicht mehr die Leitung weitermachen, es passt nicht mehr in mein Leben oder ich ziehe um, was passiert eigentlich mit diesem Stammtisch, gibt es durchaus viele, viele Situationen, wo dann ein Stammtisch, der von einer Person ins Leben gerufen wurde, von anderen Personen weitergetragen wurde.
Und ja, also nur weil ich das einmal mache, heißt das nicht, dass alles mit mir steht und fällt, wenn ich früh anfange, mir Unterstützung, Co., Orgas und so weiter zu holen.
Hallo und herzlich willkommen bei Monogamie, Polyamorie und Co., dem Wissens-Podcast zum Thema Beziehungen in allen Formen.
Üblicherweise findest du hier frei zugänglich, sehr kondensiert und gut recherchiert Wissen, Handlungsmöglichkeiten und die Antwort auf übliche Fragen zu Beziehungen in aller Art.
Wir, das ist ein Team aus Menschen, die sich mit den Fragen rund um die Themen Beziehungsqualität und Beziehungsformen beruflich und ehrenamtlich beschäftigen und dabei Wissenschaft, Szene-Insights und persönliche Erfahrungen mit einbeziehen.
Mein Name ist Sonja Jüngling, hauptberufliche Paarberaterin und Wissensvermittlerin für Menschen, die über ihre Beziehungsformen nachdenken.
Uns ist es wichtig, unterschiedliche Lebensentwürfe und Sichtweisen zu zeigen sowie ExpertInnen zu Wort kommen zu lassen.
Deshalb gibt es neben den Wissensfolgen und den Folgen aus der Praxis immer mal wieder eine Interviewfolge.
Solltest du jemanden kennen, dessen Wortbeitrag du hier wertvoll findest, lass es uns gern wissen, auch wenn es dich selbst betrifft.
Wir freuen uns, wenn du dich zeigen magst mit deiner Beziehung, deinen Sorgen und Nöten, aber natürlich auch mit all deinen Erfolgen und Gedanken aus deiner ganz individuellen Beziehungswelt.
Und nun viel Spaß mit der heutigen Folge von MoPoCo, dem Wissens-Podcast zum Thema Beziehungsvielfalt.
Hallo zusammen, willkommen zu einer neuen Folge MoPoCo, zu der letzten besonderen Dezember-Folge in diesem Jahr.
Heute haben wir wieder ein Interview und zwar sitzt Luna bei mir im Podcast-Mini-Studio. Hallo Luna.
Hallo nochmal.
Luna habt ihr Anfang Dezember schon in der Teamvorstellung und in den Lieblings-Podcasts gehört und heute gibt es eine ganze Folge mit Luna.
Luna hat ja mit mir zusammen den Podcast gestartet und ich möchte heute mit Luna über Poly-Stammtische sprechen.
Genau, das hat sich Luna gewünscht.
Also nein, Luna hat das Thema vorgeschlagen, ich finde das super, weil ich finde ja, Stammtische sind ein total wichtiger Punkt beim Entdecken der anderen Lebensweise.
Genau, deswegen finde ich das ganz wichtig.
Viele Menschen haben voll viel Angst vor Stammtischen und vielleicht wird diese Angst jetzt ein bisschen verringert unter anderem durch diese Folge.
Luna, womit wollen wir einsteigen?
Ich habe natürlich eine Idee, wie wir einsteigen, aber … genau.
Wie du möchtest.
Also mich würde erstmal interessieren, wie ist gerade dein aktueller Status?
Also gehst du selber auf Stammtische und wenn ja, wo und warum?
Hast du selber einen Stammtisch?
Und vielleicht magst du ein bisschen die Geschichte erzählen, wie es dazu gekommen ist.
Also vielleicht erstmal so deinen aktuellen Status.
Nachdem ich erfahren habe, dass es Stammtische gibt, habe ich erstmal verschiedene besucht.
Da gab es auch einmal eine witzige Geschichte.
Und zwar war das in einer Kleinstadt oder eher ländliche Gegend, wo die Parkhäuser nicht 24/7 aufhaben.
Upsi.
Genau, um 19.30 Uhr glaube ich, hat der Stammtisch angefangen.
Ne, um 19 Uhr.
Und um 19.30 Uhr hat das Parkhaus aber zugemacht.
Und dann bin ich nicht mehr an mein Auto dran gekommen.
Das war etwas…
Boah, aber 19.30 Uhr ist auch echt früh.
Ich sage ja eher ländliche Gegend.
Was hast du dann gemacht?
Naja, mit Freunden telefoniert.
Im Endeffekt habe ich mir dann ein Hotelzimmer genommen.
Ich war auch froh, dass ich in die Gruppe da schon aufgenommen wurde.
Dann konnte ich anderen Bescheid sagen.
Eine Person ist dann auch nochmal zurückgekommen und hat mit mir die ganzen Telefonnummern angerufen.
Das Parkhaus war natürlich nicht erreichbar.
Ja, etwas Beistand ist da schon viel wert.
Ja, krasser Scheiß.
Ich hoffe, das war nicht dein allererster Stammtischbesuch.
Oh nein, krass.
Aber du bist dann nochmal hingegangen.
Also ich meine, das war nicht dein letzter.
Auch obwohl es so eine Katastrophe war quasi.
Wobei konnte natürlich der Stammtisch nichts tun.
Also eine Vollkatastrophe würde ich jetzt nicht sagen.
Aber doch im Nachhinein eine Story, an die ich irgendwie mit Schmunzeln zurückdenke.
Ja, glaube ich.
Weißt du noch, wie du dich gefühlt hast, als du zum Stammtisch hin bist?
Also ob du Angst hattest?
Und weißt du noch, warum du da hingegangen bist?
Kannst du dich da noch dran erinnern?
Ich wollte auf jeden Fall wissen, wie andere so leben.
Ich habe sowieso Unsicherheiten im Kontakt mit neuen Menschen.
Bin aber auch alleine hingegangen.
Angst weiß ich jetzt nicht mehr.
Aber es war doch schon eine gute Erfahrung.
Also bei eigentlich allen Stammtischen, die ich besucht habe.
Das waren halt mehrere.
Und in Bielefeld gab es zu dem Zeitpunkt meines Wissens nach noch keinen.
Und dann bin ich auf die Idee gekommen, dass ich hier einen gründen könnte.
Und das habe ich dann gemacht.
Und der läuft jetzt auch schon seit über drei Jahren, seit August 21.
Sehr schön.
Und wie oft ist der Stammtisch?
Einmal im Monat.
Und in was für einer Location seid ihr?
Du kannst sehr konkret werden, wenn du magst.
Aber mir geht es darum, trefft ihr euch privat?
Ist es ein Hinterzimmer?
Ist es eine offene Kneipe?
Ist es ein Restaurant oder eine Bar?
Oder ein Jugendzentrum? Oder…
Es gab da im Verlauf mehrere Standorte.
Also anfangs war es halt in einem Restaurant oder in einer Bar.
Zwischendurch hatte ich auch bei der Aidshilfe nachgefragt.
Aber das war terminlich ein bisschen blöd.
Und dann hatten wir auch eine sehr lange Zeit einen Raum regelmäßig bei der Bürgerwache gemietet.
Also das ist so eine Location, wo verschiedene Gruppen sich einfach treffen können.
Aber das kostet halt Raummiete.
Und ich fände es ganz schön, etwas zu haben, was auch unabhängig von Geld ist.
Und nicht so davon angewiesen zu sein, dass die Teilnehmenden das halt auch mittragen.
Und jetzt haben wir einen kostenlosen Raum gefunden.
Und zwar ist der Stammtisch offiziell als Selbsthilfegruppe eingetragen.
Ja, es passt nicht so hundertprozentig.
Aber wenigstens ist der Raum ausreichend groß, kostenlos und es ist alles vorhanden, was verfügbar sein sollte, wie Wasserkocher und so.
Okay.
Ja, sehr cool.
Und wie viele Leute seid ihr dann meistens?
Also zwischen zwei und bis zu 20 Leuten war schon viel Bunt dabei.
Okay.
Und du hast jetzt gerade gesagt, es ist also Selbsthilfegruppe passt nicht so richtig.
Ja.
Was unterscheidet euch denn von einer Selbsthilfegruppe?
Gute Frage.
Also ich kenne es halt so, dass Selbsthilfegruppen aufgrund von einer Krankheit gegründet werden.
Und ich würde Polyamorie jetzt nicht als Krankheit bezeichnen.
Also ich glaube, Selbsthilfegruppe, also ja, das kommt natürlich, wenn eine Krankheit ist.
Aber zum Beispiel gibt es ja auch Selbsthilfegruppen, wenn ich einen Angehörigen verloren habe, zum Thema Trauer.
Also ich glaube, Selbsthilfegruppe ist dann, wenn ich einen hohen Leidensdruck habe und die Gruppe wirklich eine für mich psychische, emotionale Hilfe ist.
Und wenn ich auch darauf irgendwie angewiesen bin.
Und das kann bei Polyamorie natürlich auch der Fall sein, dass ich zwischenzeitlich mal Leidensdruck wegen Polyamorie habe, weil es vielleicht neu oder anstrengend ist oder weil es ein Problem gibt.
Aber nicht, also ich glaube, in einer Selbsthilfegruppe gibt es ein persistierendes, also ein dauerhaftes Problem, wo ich Hilfe und Unterstützung beibrauche und bei Polyamorie.
Da gibt es auch Hilfe und Unterstützung, aber da ist nicht Polyamorie das Problem.
Genau.
Ja.
Aber also grundsätzlich finde ich, sind Stammtische schon sowas ein bisschen wie Selbsthilfegruppen.
Ja, also es ist auch nicht ganz verkehrt, aber finde ich jetzt auch nicht 100 Prozent.
Ja, also was ich an, also wo ich Parallele sehe und was ich auch wirklich sehr nützlich finde, ist tatsächlich der fachliche Austausch.
Also dass ich sagen kann, weiß jemand ein Buch zum Thema Affären, also wenn die Polyamorie nicht, also wenn sie heimlich stattgefunden hat oder habt ihr mal keine Ahnung.
Also meine ersten Stammtische und auch Stammtische, wo ich aktiv mit war, waren zum Thema Kink und da habe ich zum Beispiel sehr geschätzt, wie kann man Flogger auch selber bauen oder was ist der Vorteil von einer Reitgerte mit Leder oder Plastik oder so.
Dass man wirklich fachlichen Austausch hat, auch mal was anfassen kann und so.
Und das geht natürlich für Polyamorie auch, wobei da gibt es halt nicht wirklich Gegenstände, die man angucken kann.
Aber genau, also so habt ihr das schon mal gehabt, zum Beispiel bei einer Triade, wie ist das, seht ihr das auch als Dreierbeziehung und wenn ja, wie habt ihr das gepflegt und was gab es da für Probleme und so.
Also sowas finde ich schon auch hilfreich, solche Fragen da stellen zu können.
Und gar nicht im Sinne von, dass da eine Profi-Super-Duper-Antwort ist, sondern wie habt ihr es gemacht?
Joa.
So, weil es ist ja alles unterschiedlich, ne?
Genau, also ich finde den Erfahrungsaustausch auch sehr schön und manchmal auch für mich hilfreich und mir ist Wissensvermittlung auch sehr wichtig.
Ja.
Genau.
Naja und Wissensvermittlung von, also Peer-to-Peer sagt man da, also ich bin in einer Peer-Gruppe, die sich ähnlich fühlt.
Da ist die Wissensvermittlung, fühlt sich irgendwie netter an, als wenn ich irgendwie im Internet ein Video gucke oder ein Kurs buche, wo dann ein Experte in Anführungsstrichen oder eine Expertin höher ist als ich und mir erklärt, wie es geht.
Sondern diese Peer-to-Peer-Wissensvermittlung, die finde ich auch total schön, sodass halt meine Erfahrungen, die ich teile, für andere auch wertvoll sein kann.
Wie ist denn dein erster Stammtisch abgelaufen? Weißt du das noch? Also gab es eine Vorstellungsrunde? Wie viele Leute waren da? Wie ist der Abend strukturiert worden?
Also ich weiß jetzt bestimmt nicht mehr jedes Teil. Es waren auf jeden Fall eine überschaubare Anzahl an Leuten da, vielleicht sechs oder sieben oder so.
Es gab so teilweise eine Moderation, aber auch nicht so stark wie bei anderen Stammtischen.
Und halt mehr so die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich halt darüber zu unterhalten, was gerade so aufpoppt quasi.
Ja.
Okay, das heißt, dein erster war eher so eine lockere Runde, wo auch über andere Dinge gesprochen wurde, außer Polyamorie.
Ja, die kannten sich halt auch natürlich viel länger.
War das ein Stammtisch, der auch nur monatlich ist? Weil es gibt ja auch welche, die sind wöchentlich oder zweiwöchentlich.
Ja, war auch monatlich.
Und wie ist das jetzt bei deinem Stammtisch? Wie ist der Abend da strukturiert?
Also ich muss, glaube ich, ein bisschen noch zum Hintergrund erklären.
Also es gibt zwei Chatgruppen. Einmal ein Infokanal in Telegram und einmal die Hauptgruppe.
Und immer erstelle ich immer eine Umfrage, wer halt beim nächsten Mal dabei sein wird.
Und dann warten wir halt, bis die letzte Person da ist, die halt auch zugesagt hat.
Manche sagen dann auch trotzdem wieder ab. Ist ja auch okay.
Und dann beginnen wir mit einer konkreten Vorstellungsrunde.
Und jede Person kann so viel oder so wenig erzählen, wie sie möchte.
Und wenn eine Person ein Thema mitgebracht hat, dann geht es halt um das Thema.
Und ansonsten habe ich da mittlerweile meine Fragenkarten.
Das sind, boah, wie viele waren das nochmal?
Ich glaube, es war eine Zahl zwischen 40 und 60 Karten.
Und da stehen halt so Impulse drauf, über die man so diskutieren kann.
Und wenn keine Person ein Thema mitbringt, dann ziehst du einfach so eine Karte quasi?
Dafür gibt es keine konkreten Regeln.
Also oft ist es so, dass die Karten halt umgegeben werden und jede Person zieht ein paar.
Und dann kann die Person das Thema ansprechen, was ihr halt bei den Karten auffällt
oder was ihr unter den Nägeln brennt, so quasi.
Cool.
Also ich wusste, dass ich, ich kenne das ja von dir.
Ich habe die ja schon mal angeguckt.
Aber ich fand und finde das eine ziemlich coole Idee
und kenne es auch noch von keinem anderen Stammtisch tatsächlich.
Kannst du mal so ein, zwei Beispiele nennen, was auf den Karten zum Beispiel draufsteht?
Müsste ich jetzt raussuchen.
Ich möchte aber sagen, ich habe die Idee auch einfach nur geklaut.
Die ist nicht ursprünglich von mir.
Aber mit Konsens geklaut.
Ah, cool.
Und zwar von Leonie Henning.
Die organisiert Stammtische in München, glaube ich, war das.
Und macht auch Workshops und so.
Und berät auch?
Ja, genau.
Moment, ich suche mal die Karten raus.
Was mir jetzt gerade konkret ins Auge springt bei den Bildern ist zum Beispiel das Thema Polysaturated.
Wie fühlt sich das für euch an?
Wann habt ihr das Gefühl?
Wie geht ihr mit Überlastung, Reizüberflutung um?
Welche Frequenz ist für euch richtig?
Cool.
Mal so als Beispiel.
Oder halt Bindungstypen und Sprache der Liebe.
Trennungskompetenz ist zum Beispiel auch ein Thema bei einer Karte.
Da steht zum Beispiel drauf.
Wenn alle Strecke reißen, wie geht ihr mit Trennung um?
Kennt ihr Trennungsaggressionen?
Wie verhindert ihr dies?
Ja.
Ja, voll cool.
Und die Menschen, die Themen mitbringen, kannst du dich da an konkrete Situationen erinnern?
Oder gibt es da so typische Themen, die mitgebracht werden?
Am meisten geht es da um Zeitmanagement und Ressourcen und Prioritäten.
Würde ich das zusammenfassen.
Und da könnte ein typisches Thema was sein?
Also kommen die Leute da mit einem Konflikt oder mit einer Frage?
Genau.
Mit einem Konflikt ist es recht häufig, dass zum Beispiel eine Person mehr möchte
oder mehr erwarten würde, das aber auch nicht immer erreichbar ist.
Und sich da so aufeinander einzupendeln, sodass es für alle wirklich okay ist.
Und wenn ihr dann darüber sprecht, gibt es ja irgendwie eine Rednerliste, sind alle mit
dabei oder gibt es auch Gespräche, die so ein bisschen an der Seite laufen?
Wie organisiert ihr das?
Meistens war es so, dass es eine Diskussion in der Gruppe gab.
Aber manchmal zerstückeln sich die Themen auch so.
Und manche Leute sind dann halt so in ihrer kleinen Diskussion drin.
Und dann sehe ich jetzt auch keinen Grund, wieder ein großes gemeinsames Thema aufzugreifen,
weil alle mit ihren kleinen Themen in den Grüppchen zufrieden sind.
Ja, das stimmt.
Genau, das ist jetzt eine Option.
Du hattest gerade noch die Option genannt, dass es nur eine lose Unterhaltung ist.
Bei deinem ersten war das so.
Ich war auch schon auf Stammtischen, wo es einen sehr strikten Ablauf gibt, wo irgendwie eine
Vorstellungsrunde ist und dann wird, fragen die Leute, habt ihr Themen mitgebracht?
Und dann gibt es vielleicht sogar mehr als ein Thema und dann gehen die Leute in so kleinen Gruppen
und unterhalten sich über bestimmte Sachen.
Es gibt Stammtische, wo dann wirklich irgendwie so einen ganz klaren Ablauf gibt, wer zuerst da ist, dass der erstmal so ein Einzelgespräch kriegt, um rauszufinden, fühlt sich die Person richtig bei diesem Stammtisch und was wird gebraucht und was wird gewünscht.
Und da so ein bisschen konkreten Kontakt herzustellen.
Es gibt Gruppen, da ist extra eine zweite Betreuungsperson oder eine zweite Orga-Person abgestellt dafür, sich mit den Erstbesuchenden direkt auseinanderzusetzen.
Es gibt Stammtische, da ist das wirklich einfach nur so ein Treffen und da wird oft dann gar nicht über Polyamorie gesprochen, sondern man weiß einfach, also hier darf ich sein, hier darf ich auch mal erwähnen, dass ich einen zweiten, dritten Partner habe.
Also was ich sagen will, ist einfach, also Stammtisch ist echt nicht gleich Stammtisch.
Es gibt auch welche, wo dieser Wissensvermittlungsaspekt noch viel krasser ist, wo dann wirklich ganz konkret immer auch ein Input vorbereitet wird.
Wo dann auch wirklich Rednerlisten geführt werden, gerade wenn die Gruppen ein bisschen größer sind, wenn dann irgendwie 20 Leute da sind, damit alle zu Wort kommen, können dann entweder Rednerlisten geführt werden oder das kenne ich nur aus dem Polyamorie-Stammtisch, aus dem Polyamorie-Setting, dass du das mit Handzeichen machst.
Also wenn eine Person was sagen will, dann hält sie einen Finger hoch, wenn eine nächste Person was sagen will, hält sie zwei Finger hoch, sodass es eine automatische Reihenfolge ist.
Und wenn dann die Person mit dem einen Finger hoch gerade redet, weil sie als nächstes dran ist, dann ändern die anderen alle die Finger, sodass die Reihenfolge immer gleich bleibt.
Und dann gibt es noch den Spontaneinwurfsmöglichkeitsfinger.
Wenn ich mir, also es gibt unterschiedliche Gesten dafür, dass ich mir zum Beispiel den Zeigefinger auf die Nase setze, um zum Beispiel, also wenn jetzt jemand einen längeren Wortbeitrag hat und da war ein Fremdwort bei, dass man halt kurz fragt, kannst du das Fremdwort kurz erklären?
Ich kenne das mit einem L.
Ah, okay, guck.
Ja, gibt unterschiedliche Zeichen, aber das ist natürlich ganz schön, weil man sich dann gegenseitig nicht unterbricht und trotzdem alle Bedürfnisse quasi angeguckt oder berücksichtigt werden.
Und bei diesen Zwischeneinwurfen, also L oder Nase, da ist es halt wichtig, dass man sich wirklich verdammt kurz hält und dann sich nicht quasi vordrängelt mit einem längeren Redebeitrag.
Und das finde ich ganz schön, weil da auch nochmal Achtsamkeit praktiziert wird und wenn die Gruppenleitung oder die Moderation gut ist, also ich habe das zumindest gemacht, dass ich halt auch versucht habe, gerade wenn die Diskussion offen war und nicht mit Rednerlisten, dass ich dann auch die Personen, die quasi nichts gesagt haben, durchaus mal direkt angesprochen habe oder dass ich wirklich dann in der Gruppe nochmal dazu ermutigt habe,
Dass auch gerade die etwas stilleren Personen sich trauen zu fragen oder was anzusprechen.
Und gerade, also ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Menschen, die insgesamt sehr wenig reden, oft auch sehr spannende Beiträge haben, was natürlich im Grunde genommen mich selber disqualifiziert, weil ich rede ja sehr viel und sehr lang.
Und dann könnte ich ja sagen, ich habe also wenig zu sagen, das sehe ich aber nicht so.
Aber ich finde es oft sehr spannend, den Menschen, die langsam mehr in ihrem Redensprechtempo sind und die weniger zu sagen haben, ganz bewusst zuzuhören, weil die oft einfach wirklich spannende Sachen beizutragen haben.
Und deswegen ermutige ich immer total, dass diese Menschen sich auch trauen und vor allem, dass Fragen gestellt werden.
Weil also gerade bei Stammtischen, wo dann so Stammpublikum ist, die dann wirklich schon seit zwei Jahren da sind, schleicht es sich oft ein, dass ganz viele szeneinterne Worte benutzt werden, die irgendwie gar nicht mehr erklärt werden.
Und deswegen versuche ich immer dazu zu ermutigen, wirklich Fragen zu stellen.
Und eins meiner Formate heißt ja Zeit für doofe Fragen.
Dass eben ja auch klar ist, ich darf jede noch so auf dem Papier doofe Frage stellen.
Und sie ist meistens für die meisten Menschen total erhellend und überhaupt gar nicht doof.
So.
Ich will jetzt nicht sagen, es gibt keine doofe Fragen.
Es gibt bestimmt Beispiele, wo man sagt, die Frage war überflüssig oder blöd.
Aber grundsätzlich finde ich, jede Frage, die gestellt werden möchte, die hat mindestens einen Trittbrettfahrer oder eine Trittbrettfahrerin, die sagt ja, voll coole Frage.
Ja.
Genau.
Was mir bei Stammtischen auch wichtig ist, also ihr habt ja schon, oder du hast ja schon gehört, es gibt ganz viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie Stammtische ablaufen.
Und ich glaube, es ist, gerade wenn du ein bisschen nervöser bist, also du, liebe Hörerin, gerade wenn du ein bisschen nervöser bist, ist es vielleicht ganz klug, vorher mal zu fragen, wie der Stammtisch abläuft, wie viele Leute wohl da sind, ob es irgendwelche Regeln gibt, die ich beachten darf.
Also zum Beispiel, keine Ahnung, ein Namensschild tragen oder was weiß ich.
Und dass du dich vorher schon mal darauf einstellen kannst, was dir da begegnet.
Ja, damit auch du mitbringen kannst, also wenn du denkst, ich will ganz viel wissen, damit du halt klar hast, irgendwie, okay, bei diesem Stammtisch geht es aber gar nicht um Wissen, sondern es geht um Kennenlernen, damit du das vorher alles klar hast.
Finde ich ganz wichtig, weil Stammtisch ist echt nicht gleich Stammtisch.
Schon alleine die Gruppenanzahl und der Ort spielen da eine essentielle Rolle und wie gut die Person in der Moderation ist.
Ob die zum Beispiel selber dazu tendiert, viel zu viel zu reden, wie ich.
Oder, und dass auch sich dessen auch bewusst ist und sich dann zurücknimmt oder, ne, ob die Moderation vielleicht überhaupt nicht eingreift und nur im Notfall.
Das sind alles Dinge, die das alles sehr unterschiedlich gestalten können.
Genau.
Also wie man vielleicht merkt, ist es mir total wichtig, dass Leute dazu ermutigt werden, zu mehr Stammtischen zu gehen.
Weil ich glaube, das ist auch total wichtig, man fühlt sich dann einfach weniger alleine mit den eigenen Sorgen und Nöten.
Und wenn ich vielleicht Bock habe, auch gesellschaftlich irgendwie mitzuwirken, habe ich da einen Anschluss.
Irgendwer kennt immer irgendwas.
Also man kann das einfach auch als Schwarmhirn nutzen, selbst wenn es dann mal nicht zum Thema passt.
Das finde ich schon wichtig.
Und umso besser, wenn es halt irgendwie eine Gruppe dabei gibt.
Das ist ja auch nicht immer selbstverständlich.
Du hast jetzt gesagt, bei deinem Stammtisch, Luna, gibt es eine Telegram-Infogruppe und eine Telegram-Diskussionsgruppe.
Aber das ist ja auch nicht immer so.
Genau.
Luna, gibt es was, was dir besonders in Erinnerung geblieben ist bei deinem Weg durch die Stammtische
oder bei deinem eigenen Weg bei der Gründung des Stammtisches?
Da gab es ein paar Situationen, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind.
Konkret fallen mir da zwei ein.
Also es war zum Beispiel mal eine Person da, die erst, ja sagen wir mal, überredet werden
musste überhaupt, zu kommen.
Weil die Person sich nicht vorstellen kann, dass es Personen gibt, die sowas auch wirklich
mit Consens machen.
Also er hat seine Partnerin einfach klassisch betrogen.
Das finde ich ein bisschen schade.
Aber direkt auf der anderen Seite, dass eine Person, wo die Nochfrau, ja, genau dasselbe eigentlich
tut und das aber als Poly verkauft.
Und da so den Kontrast zu denen, das war schon sehr spannend.
Auch herausfordernd, glaube ich, für beide Personen.
Aber dass es auch andere Möglichkeiten gibt.
Ich glaube, das ist dann auch hoffentlich angekommen und hoffentlich auch längerfristig geblieben,
der Gedanke.
Das heißt, wie ist die Situation dann weitergegangen?
Also die eine Person hat da vermutlich gesessen und gesagt, ich betrüge meine Frau schon die
ganze Zeit oder meine Partnerperson schon die ganze Zeit.
Was mache ich jetzt?
Oh Gott, oh Gott, oh Gott.
Und die andere Person hat gesagt, hör, wieso?
Das ist doch normal.
Man muss doch nicht alles erzählen.
Oder wie war das?
Also der, der betrogen hat, hat erstmal einfach nur offen von seiner Situation erzählt und hat sich dann, hat ja auch so gesagt, im Nachhinein gewundert, dass er keine harsche Kritik oder sowas bekommt,
sondern erstmal Verständnis, aber halt auch die Möglichkeit aufgezeigt zu bekommen, wie man es auch anders oder besser machen kann.
Und die Person gegenüber, also beide hatten sich vorher noch nie gesehen, das sind komplett andere Konstrukte.
Die andere Person ist eigentlich jemand, der sich viel mitteilt und sehr offen ist, war aber an dem Tag erstaunlich ruhig.
Und ich habe, ich weiß nicht mehr, ob es zwischendurch war oder erst im Nachhinein, also nach dem Treffen, bei ihr nachgefragt, wie das so für sie war.
Und da hatte sie gesagt, dass es in manchen Situationen schon schwer war, das auszuhalten, also was da erzählt wurde.
Und in manchen Situationen halt auch eine Art von Verständnis da war, wieso die Person so denkt, wie er halt denkt oder dachte.
Ja, es ist halt so, also ich hatte das auch schon mal, zwei oder dreimal sogar schon, dass Menschen gedacht haben, sie seien Polyamor, aber eigentlich haben sie nur betrogen.
Und ich habe das auch erlebt, dass da sehr viel Zugewandtheit, Verständnis und wenig Verurteilung war.
Weil tatsächlich, also es waren schon auch Lösungsangebote, aber ich sage das ja immer wieder, jede Person hat im Grunde gute Gründe für alles, was sie tut.
Also wenn wir dann über Missbrauch oder wirklich Schmerzen hinzufügen oder so reden, ist es noch was anderes.
Aber grundsätzlich verschweigen die das ja nicht, weil sie es so lustig finden.
Viele Leute haben große Schuldgefühle deswegen und möchten das auch verändern, aber wissen nicht wie, möchten niemanden verletzen, haben vielleicht laufen mit einem Glaubenssatz rum, ich darf niemanden verletzen.
Ja, wenn aber die Sehnsucht trotzdem da ist, was mache ich denn dann?
Ja, also man ist da ja wirklich in so einer Zwickmühle.
Und ich finde das, wie gesagt, ich habe das schon ein paar Mal erlebt und ich finde es wirklich schön, dass da so wenig Empörung, Verurteilung und so gekommen ist.
Trotzdem, ich habe dann teilweise auch mit Einzelpersonen im Nachgang geredet und habe schon eine deutliche Irritation bemerkt.
So, und es ist auch immer angedeutet worden.
Also es wurde nie gesagt, was bist du denn für ein Arsch?
Aber es wurde schon gesagt, das könnte ich mir aber vorstellen, das ist bestimmt schwer für dich, aber es ist bestimmt auch schwer für deine Partnerin, falls sie das irgendwann mal rausfindet zum Beispiel.
So, das einfach klar zu haben.
Gar nicht so auf diese gesellschaftliche Empörungsschiene zu gehen.
"Er geht dir fremd, also musst du dich trennen."
Sondern einfach mal zu gucken, okay, jede Situation besteht von Menschen gestaltet, die versuchen, ihr Bestes zu geben.
Das darf man einfach nicht vergessen.
Ja.
Du hast gerade noch von einer zweiten Situation geredet, die dir eingefallen ist, die du als besonderen Moment empfunden hast.
Ja, dafür muss ich mich erstmal ein bisschen sortieren.
Das ist etwas komplexer.
Bei der zweiten Situation geht es darum, dass durch die Erfahrung, die ja mehrere Personen zusammen gemacht haben, eine besondere Art von Verbindung entsteht.
Konkreter geht es da um übergriffiges Verhalten von dem mittlerweile Ex-Freund von einer Person, der nicht so angenehme Sachen gemacht hat.
Aber wo dann ja so ein starker Zusammenhalt einfach deutlich wurde.
Und auch, dass er bei manchen anderen Personen solche Sachen gemacht hat.
Und das auch offen zu sagen.
Und also das gab da auch innerhalb von der Orga, ich bin ja nicht alleine, mich unterstützt eine wundervolle Person.
Und da gab es auch große Diskussionen einfach drüber, wie man da am besten mit umgeht.
Und im Endeffekt sahen wir keine andere Möglichkeit, als ihn aufzuschließen.
Und ich glaube, das war auch die richtige Entscheidung nach wie vor.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was man durch so eine Situation lernen kann.
Aber zu sehen und auch zu spüren, dass man damit nicht alleine ist und andere Personen ähnliche Sachen wahrgenommen haben.
Und dass das nicht der eigene Fehler ist quasi, sondern dass es immer ein Miteinander benötigt.
Aber wenn das Miteinander nicht gepflegt wird, ja, dann bestehen auch nicht so viele Handlungsoptionen, würde ich mal behaupten.
War das konkret genug?
Ja, ich finde, das ist halt auch ein wichtiger Punkt, der bei Stammtischen, finde ich, eine Rolle spielen darf und sollte.
Denn natürlich gibt es immer mal wieder, also immer da, wo Menschen miteinander in Kontakt sind, menschelt es auch.
Und dann gibt es eben Konflikte und Dinge, mit denen ich nicht einverstanden bin oder mit denen manche Menschen nicht einverstanden sind.
Und gerade wenn wir über Polyamorie sprechen, das ist, also Stammtische sind keine Partnerbörsen, aber natürlich entstehen dadurch Beziehungen.
Und was ist, wenn zwei Menschen, die regelmäßig zu einem Stammtisch gehen, dann plötzlich oder vielleicht auch gar nicht plötzlich feststellen, sie können nicht mehr miteinander, weil es eben eine Partnerschaft gab, zum Beispiel.
Weil es ein Verhalten gab, was nicht als gut befunden wurde.
Und wenn dann noch eine zweite Person das auch denkt und eine dritte, wenn ich das richtig verstanden habe, das ist dann natürlich wirklich schwierig.
Und auf der einen Seite sehe ich es genauso wie du.
Es ist super wichtig zu spüren, okay, das habe ich mir nicht eingebildet, dass ich da abgewertet wurde oder sowas.
Und den Schutz der Gruppe wichtig zu nehmen.
Und auch den Schutz von einzelnen Personen.
Ja, und genau, es geht um den Schutz von einzelnen Personen, aber auf der einen oder auf der anderen Seite.
Im Grunde genommen weiß man es ja nicht.
Und ich glaube, also ich hatte auch schon mal so eine Situation, wo ich dachte, ah, ich bin mir nicht sicher, ob die Person hier richtig ist.
Und dann gab es eben auch Berichte von Menschen, die sich unangenehm berührt gefühlt haben.
Also nicht berührt im körperlichen Sinne, sondern so.
Und ich finde, da muss man mal ganz individuell gucken, wie man das handhabt.
Mein Default-Setting ist zu sagen, okay, ich setze mich mit der Person mal auseinander, um die es geht.
Und frage sie mal und höre mir ihre Sicht der Dinge an.
Und es kann Situationen, wo ich sage, nee, das war so eindeutig von drei unterschiedlichen Menschen, dass ich sagen kann, okay, ich möchte diese Person erst mal nicht mehr am Stammtisch haben.
Ich würde mich trotzdem mit ihr zusammensetzen, aber dann wäre die Entscheidung vorher getroffen worden.
Und das sollte nur in Ausnahmefällen passieren, aber es sollte passieren dürfen.
Genau.
Und da aber ein Vorgehen zu haben und eine Sicherheit am besten von einer zweiten Stammtischleitung zu haben, ist ganz wichtig.
Ich habe früher bei Smart Rhein-Ruhr den Stammtisch oder die Gruppen mitgeleitet.
Und da gab es richtig so ein, wenn-dann-Schriftstück, wo stand, was passiert, wenn eine Person unangenehm auffällt, wenn die gemeldet wird.
Und wie gehe ich damit um und wie ist eigentlich die Rechtslage und so weiter.
Und ich glaube, wahrscheinlich gibt es keine Situation, wo beide hinterher sagen, ja, das ist gut gelöst worden.
Immer ist hinterher, oder in dem Fall sind ja, glaube ich, vier Menschen involviert.
Es gibt wahrscheinlich immer jemanden, der hinterher sagt, da habe ich mich unfair behandelt gefühlt, da habe ich mich nicht gesehen gefühlt, nicht gehört gefühlt und so.
Das ist immer schwierig, aber sowas kommt vor und ich finde, sich da klar darüber zu sein, was mir eigentlich wichtig ist bei, in Anführungsstrichen, meinem Stammtisch, hilft dabei ungemein.
Also klar zu haben, hey, wo sehe ich eigentlich die Verantwortung?
Sehe ich die Verantwortung bei den Personen?
Möchte ich eher mediatorisch begleiten?
Möchte ich das Thema eher überhaupt nicht ansprechen?
Möchte ich mich einmischen?
Möchte ich Rechtsprechen?
Was heißt für mich Rechtsprechen?
Das sind alles Gedanken.
Also ich weiß genau, wie ich es handeln wollen würde.
Ich bin gegen Rechtsprechen.
Ich finde, jede Person darf gehört werden.
Ich begleite lieber und lasse die Verantwortung bei den Menschen.
Aber manchmal geht das nicht.
Ja, manchmal ist die Übergriffigkeit so krass.
Und manchmal, also ich habe es auch schon erlebt, da ist es nicht zum Ausschluss gekommen, aber beinahe, dass auf der einen Seite die Übergriffigkeit so krass war, aber auf der anderen Seite die fehlende Grenzsetzung auch so krass war, dass ich nicht sagen konnte, wen möchte ich eigentlich hier nicht mehr haben?
Und dass ich dann am Ende gesagt habe, Leute, ihr habt euch beide auf eine Weise verhalten, wo ich sagen würde, das ist zwischenmenschlich nicht gerade positiv.
Ihr habt sonst aber niemanden beeinflusst.
Ihr wollt beide nicht gleichzeitig hier sein, aber ich kann nicht entscheiden, wer gehen muss.
Das müsst ihr selber entscheiden.
Und vielleicht wechselt ihr euch auch ab oder so, aber ich kann nicht entscheiden, der darf da bleiben und der darf nicht da bleiben.
Das geht einfach nicht.
Und ich finde so eine richtige, so ist es richtig und so ist es falsch, gibt es nicht, weil es immer auf die Situation ankommt und immer auch auf die Kapazitäten der einzelnen Personen und auf die Schutzwürdigkeit der einzelnen Personen.
Also es ist sicherlich ein Unterschied, ob eine Person zu drei Randgruppen gehört und psychisch instabil ist oder ob es eine Person ist, die einfach unachtsam ist, aber sonst total gesettelt und noch nie was mit Diskriminierung zu tun hat.
Das spielt sicherlich alles eine Rolle.
Aber Fairness wäre für mich so oder so wichtig und Fairness bedeutet eben, dass ich per Default allen Gehör schenken möchte, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
Aber manchmal geht das eben auch nicht.
Ja. Und ich weiß, ich kenne persönlich mindestens zwei Menschen, die eben von Stammtischen ausgeschlossen wurden, ohne dass dieser Prozess ordentlich war.
Und die sich wirklich, also wo auch sehr intransparent damit umgegangen wurde, dass die Person auch gar nicht so genau wusste, wer war das eigentlich, der mit mir ein Problem hat und was war eigentlich mein Verhalten, was problematisch war.
Und das finde ich zum Beispiel richtig blöd.
Also weil so werden wir nicht zueinander kommen.
So werden Menschen, die unterschiedliche moralische Ansprüche haben, nicht in die Toleranz miteinander kommen.
Weil ich sage das ganz oft, zwischenmenschlich gibt es kein richtig und falsch.
Und da zu sagen, okay, für dich war diese Handlung falsch, sehe ich.
Und für dich war diese Handlung falsch, sehe ich total.
Und es ist aber trotzdem für die jeweils handelnde Person vielleicht trotzdem das Richtige gewesen.
Also man kann das einfach schlecht beurteilen.
Jetzt habe ich viel mehr geredet als du, aber...
Alles gut.
Kenn ich ja schon.
Daran kann ich auch wunderbar anknüpfen.
Solche Themen oder so ähnliche Themen werden auch immer mal wieder bei Poly-Orga-Treffen angesprochen.
Und zwar gibt es da auch eine Vernetzung im deutschsprachigen Raum.
Also es gibt da auch eine Telegramgruppe zu.
Und es gibt auch persönliche Treffen, die einmal jährlich oder alle zwei Jahre so ungefähr stattfinden.
Das ist dann meistens in Köln.
Hey, Sonja aus der Postproduktion hier.
Luna und ich haben beschlossen, dass wir einen Aspekt aus diesem Gespräch rausschneiden.
Das hat leider dazu geführt, dass wir...
Naja, dass das jetzt so klingt, als wenn ich gar nicht hören wollte, was Luna zu Ende zu sagen hat oder die Zeit irgendwie abschneiden wollte.
Das ist keine Absicht, sondern aus dem Schnitt entstanden.
Viel Spaß noch.
Und es gibt den Polyamorie e.V.
Und es gibt das Polyamore-Netzwerk.
Das sind beides Vereine und das Polyamore-Netzwerk.
Also der PAN.
Der PAN, genau.
Genau, der PAN.
Das war...
Also der Verein ist ein bisschen älter als der Polyamorie e.V.
Und das PAN macht auch regelmäßige Treffen, wo Menschen, die Polyamor leben, dann auch hingehen können.
So Wochenenden oder länger als Wochenenden, wo man dann sich mit anderen Menschen austauscht, wo es auch Workshops gibt und so weiter.
Und das PAN hat auf seiner Homepage, das werden wir auch in die Shownotes packen,
auch eine Liste mit mehr oder weniger allen Polyamorie-Stammtischen in Deutschland.
Und du hast mir ja letztens auch noch, Luna, so einen Link geschickt, wo auch eine Deutschlandkarte ist mit allen Stammtischen.
Packen wir auch in die Shownotes.
Das ist von einer Person aus Köln, ne?
Genau.
Die Mann aus Köln hat die mal die Arbeit gemacht, diese Karte zu erstellen.
Und ich finde die sehr hilfreich.
Ja, total.
Der Polyamorie-Stammtisch in Köln ist auch riesig groß.
Da sind irgendwie immer 70 Leute oder sowas, ne?
Waren das nicht eher 50, also maximal 50 oder so?
Keine Ahnung.
Ich war noch nie da, aber kann schon sein.
Aber 50 finde ich halt auch total groß einfach, ne?
Ja.
Genau.
Und unabhängig von diesen großen Institutionen, die sich, also der Polyamorie e.V. möchte zum Beispiel auch für Presseanfragen zur Verfügung stehen.
Und die arbeiten schon seit sehr langer Zeit daran, eine Poly-Friendly-Professional-Liste zu erstellen, die immer noch nicht online ist, glaube ich.
Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.
Also sind viele sehr, sehr engagierte, tolle Menschen, die eben Menschen unterstützen wollen, die sich mit der Polyamorie beschäftigen möchten.
Aus Eigeninteresse oder die eben aus Forschungszwecken oder so.
Manchmal kommen ja so Studien an, dass die auch verbreitet werden darüber.
Und solltest du darüber nachdenken, einen Stammtisch zu gründen, also du, liebe Hörerin, lieber Hörer, dann wäre es vermutlich klug, wenn du dich mit diesen Menschen in Kontakt setzt, weil die können dir ganz viel wichtiges Unterstützungsmaterial und dich an die Hand nehmen, wie man das am schlauesten macht.
Genau, wo man das auch bewirbt und auf welchen Plattformen und so. Das ist ganz wichtig.
Und ich finde auch, je mehr Stammtisches gibt es für besser.
Total. Weil, wenn wir diesen Fall nehmen, den wir gerade als eine Möglichkeit hatten, dass dann eine Person nicht mehr dahin gehen kann oder vielleicht auch will, aus Respekt der anderen Personen gegenüber, dann gibt es Ausweichmöglichkeiten.
Und Stammtische sind ja wirklich so vielfältig. Es gibt welche, da gibt es total viel Wissen. Es gibt welche, da gibt es total viel Austausch.
Es gibt welche, da ist einfach nur ein nettes Beisammensein. Und wenn du da nicht das Richtige hast, vielleicht versuchst du es mal.
Und tatsächlich ist es ja so, dass solche Sachen dann auch bleiben, wenn das einmal angestoßen ist, weil sie eben über diese Orga-Gruppen in Kontakt sind.
Und selbst wenn dann jemand sagt, ich möchte eigentlich nicht mehr die Leitung weitermachen, es passt nicht mehr in mein Leben oder ich ziehe um.
Was passiert eigentlich mit diesem Stammtisch?
Gibt es durchaus viele, viele Situationen, wo dann ein Stammtisch, der von einer Person ins Leben gerufen wurde, von anderen Personen weitergetragen wurde.
Und ja, also nur weil ich das einmal mache, heißt es nicht, dass alles mit mir steht und fällt, wenn ich früh anfange, mir Unterstützung, Co-Orgas und so weiter zu holen.
Ja.
Luna, hast du noch Empfehlungen, was so Stammtische angeht, Stammtischgründungen?
Also wir haben ja ganz viele Links jetzt angesprochen, was ich bedenken darf, wenn ich drüber nachdenke, auf den Stammtisch zu gehen.
Hast du noch irgendwas, was du den HörerInnen mitgeben möchtest?
Ja.
Ich mache nochmal einen kurzen Schlenker.
Gerne.
Und zwar geht es um das Thema Selbsthilfegruppe.
Ein Vorteil davon ist, dass die Selbsthilfe-Kontaktstelle in der jeweiligen Stadt halt auch Ansprechpartner ist.
Und da auch, weiß nicht, ob manchmal oder immer, aber ich kenne es so, dass da auch Workshops gegeben werden.
Passt jetzt auch nicht direkt zum Thema.
Also ich war bei einem dabei, da ging es halt, also bei allen anderen Orgas ging es um Krankheiten.
Und dann fand ich das Thema Pony ein bisschen fehl am Platz.
Aber es war trotzdem sehr hilfreich.
Und das würde ich gerne grad einfließen lassen.
Also grundsätzlich ist es wichtig, dich erstmal Gedanken darüber zu machen, also für dich selbst, welchen Rahmen man erstellen möchte, welche Regeln gelten sollen und welcher Umgang und welches Bewusstsein es für Themen geben sollte.
Und es wurde zum Beispiel auch die Frage gestellt, warum eine Person die Leitung übernommen hat.
Und die Antwort darauf war: Ich bin halt nicht weggelaufen.
Und ich habe zwei Sachen da vor allem auch mitgenommen.
Und zwar auch bereit dafür zu sein, es zum Selbstschutz vor die Wand zu fahren.
Und das andere ist, sich den eigenen Selbstwert bewusst zu haben oder bewusst zu machen, um nicht selbst unterzugehen.
Ja, wichtiger Punkt.
Okay. Hat dir das immer Spaß gemacht mit der Stammtischleitung oder war es dir manchmal auch zu viel oder hattest du manchmal auch keinen Bock?
Und was hast du dann gemacht? Bist du dann einfach nicht hingegangen und dann ist der Stammtisch ausgefallen?
Also manchmal haben mir auch die Kapazitäten gefehlt.
Beziehungsweise aktuell ist es auch wieder so.
Bei mir hat sich privat eine Situation ergeben, die mich an dem Konzept Polyamorie zweifeln lässt.
Und damit finde ich es schwierig, dann so einen Polytreff zu organisieren.
Also es geht um eine Trennung, die mich schon erschüttert hat oder wo ich nicht mit gerechnet habe, dass diese Situation überhaupt so entstehen kann.
Genau.
Und wenn wir jetzt auf den Stammtisch gucken, heißt das für dich, dass du darüber nachdenkst, ob du da nicht mehr mitmachen möchtest?
Das ist zwischendurch auch mein Gedanke, ja.
Aber vielleicht erledigen sich meine Zweifel auch irgendwann.
Das kann ich jetzt halt schwer voraussehen.
Also ich finde Zweifel sind ja einfach richtig nervig und anstrengend und doof.
Also es ist ja egal, an was man zweifelt.
Ich finde es auch wichtig, sich dieses Gefühl manchmal zu erlauben.
Weil wenn ich immer nur blind in eine Richtung renne und mir das nicht erlaube, dann kann es halt sein, dass ich sehr lange Zeit in eine falsche Richtung renne.
Ja.
Oder nur im Kreis.
Oder nur im Kreis.
Ja.
Ja, das kann ich gut verstehen.
Und ich finde es voll schön, dass du dir die Zeit dafür nimmst.
Und dir das erlaubst, darüber mal nachzudenken.
Okay.
Möchtest du zum Abschluss nochmal erzählen?
Also nicht nochmal, sondern hast du Lust, ein bisschen zu erzählen, was du an Stammtischen toll findest?
Und warum du Menschen Stammtische empfehlen würdest?
Also das war für mich persönlich auch eine gute Gelegenheit.
Oder es bietet Möglichkeiten für Persönlichkeitswachstum.
Ja.
Es bietet aber auch Möglichkeiten für Konflikte.
Naja, das macht ja den Persönlichkeitswachstum.
Ja, das stimmt.
Und ich habe da Menschen getroffen, die mich sehr berührt haben, auch mit ihrer Geschichte.
Und wo ein starkes Verbundenheitsgefühl entstanden ist.
Das ist sehr wertvoll.
Und ich glaube, sowas würde im Polykontext ohne Stammtische nicht oder weniger entstehen.
Und es lohnt sich einfach, etwas Neues auszuprobieren.
Und mal etwas zu tun, was man sonst vielleicht nicht tun würde.
Ja, total sehe ich auch so.
Also was ich an Stammtischen toll finde, ist, ich finde es total bereichernd, Menschen zu begegnen,
denen ich sonst nicht begegnen würde, weil die vielleicht sehr viel älter oder jünger sind als ich.
Oder weil die vielleicht in einer ganz anderen Musikbubble unterwegs sind als ich.
Oder ganz, ne.
Also weil die einfach nicht zu dem gehören, mit wem ich im täglichen Leben interagiere.
Ich finde den Input auf Stammtischen immer geil.
Also irgendwie ein Buchtipp oder ein Filmtipp oder Veranstaltungstipp.
Also es ist einfach Info-Weitergabe.
Und dass ich mich nicht alleine fühle, das finde ich halt wirklich, wirklich, wirklich bereichernd.
Also da findet man immer jemanden, der die eigene Meinung teilt.
Und das ist echt schön.
Also ich habe sehr häufig in meinem Leben das Gefühl gehabt, nicht dazu zu gehören, anders zu sein als andere Menschen.
Und weil ich immer, also weil ich ganz oft da gesessen habe und gedacht habe, das sehe ich irgendwie anders.
Und es ist einfach auf den Stammtischen so schön, einfach Leute zu hören, wo man sagt, ja, das sehe ich genauso.
Das ist einfach richtig schön.
Und sich dazugehörig zu fühlen, das ist einfach richtig, richtig schön.
Ja.
Ja.
Und mir gefällt auch die besondere Art von Offenheit und Achtsamtheit, denen ich bei Stammtischen begegnet bin.
Ja, total. Das hat mir jetzt eine Klientin auch nochmal vorgestern oder so gesagt.
Sie sagt, es wäre, als wenn ich eine völlig neue Welt entdecken würde.
Also die ist aufgewachsen auf dem Dorf in Bayern.
Also wirklich Dorf, Dorf.
Und sie sagte, also sie wäre immer gut damit klargekommen, dass die anderen es anders sehen als sie.
Und dass sie oft auch Verurteilungen gegenüber, also sie ist da einfach mit groß geworden.
Das hat sie nicht sonderlich belastet.
Aber zu merken, dass es auch anders geht, dass Leute wohlwollend ihr gegenüber sind und sagen, ja, das sehe ich auch so.
Und eben nicht die konservative Schiene als einzig richtiges wahrnehmen.
Das ist mindblowing für sie gewesen, hat sie gesagt.
Und das stimmt auch.
Das ist wirklich wahr.
Da kenne ich auch ein paar Leute, für die es auch so war.
Ja.
Was ich besonders schön finde, ist, dass ich im Polykontext sehr, sehr achtsamen Umgang miteinander kennengelernt habe.
Das mag vielleicht daran liegen, dass unter den nicht monogamen Menschen ziemlich viele neurodivergente Personen dabei sind.
Aber ich finde, da wird sehr viel Rücksicht genommen auf persönliche, körperliche Befindlichkeiten.
Kälte, Wärme, Licht, Lärm.
Also was ich halt einfach schön finde, ist, wenn ich da sage, irgendwie das nervt mich gerade oder nee, das möchte ich nicht.
Dass dann nicht gesagt wird, die Sonja will wieder eine Extrawurst, so wie ich das kenne.
Sondern, dass halt gesagt wird, ah, cool, dass du es gesagt hast.
Ja, kein Problem.
Ja.
So, so einfach kann es gehen.
Und das finde ich halt im Polykontext besonders schön.
Das ist natürlich nicht überall und manchmal funktioniert es auch nicht und manchmal hilft mir das auch überhaupt nicht.
Aber also, wenn ich auf einer Polyveranstaltung bin, wo ich dann im Essensraum sehe, dass irgendwie ein Drittel der Leute Ohrenstöpsel tragen, weil ihnen das sonst zu laut ist.
und alle damit voll fein sind.
Das finde ich einfach schön.
Man darf sich um sich selbst kümmern.
Wie herrlich.
Ja.
Okay.
Gibt es noch was, was du irgendwie, final last words oder irgendwas, was du mitgeben möchtest?
Sonst würde ich nämlich so langsam aber sicher das Ende einläuten.
Ich dachte, ich wüsste… ähm
Aber ich habe mir auch noch vorgenommen, dich zu fragen, was du so Stammtisch, Orga-Treffen, so gemacht hast.
Das weiß ich nämlich auch noch nicht.
Also aktuell mache ich nichts.
Ich habe ein Angebot, was aber auf Bezahlbasis ist, was so ein bisschen Stammtischcharakter hat.
Die Zeit für doofe Fragen, die findet alle zwei Monate statt.
Menschen, die StammkundInnen bei mir sind, dürfen da kostenlos teilnehmen.
Und das ist immer total schön.
Da sind wir immer so, weiß ich nicht, acht bis 18 Leute.
Und dann teilt eine Person eine sogenannte doofe Frage.
Also bringt irgendwas mit.
Und dann redet so diese ganze Gruppe darüber.
Und ich finde es total bereichernd.
Ich bringe manchmal auch eine mit.
Und ich meine, I do that for a living.
Und trotzdem hänge ich da manchmal und denke, was mache ich denn jetzt?
Und wenn man so drin steckt.
Also ein Friseur kann sich auch nicht selber die Haare schneiden.
Und so ist es bei mir halt auch.
Und ich finde diese Schwarmhirn-Impulse.
Also ich finde es für mich hilfreich.
Es ist spannend, bei den anderen zu sehen.
Und das ist immer total schön.
Also das mache ich gern.
Und ich habe das ins Leben gerufen, weil ich eben, also als wir die Beziehung vor 20 Jahren geöffnet haben, war das unter anderem auch, weil ich bei einem Stammtisch war.
Allerdings damals im BDSM-Kontext.
Und ich habe da auch sehr schnell Gruppenleitungen übernommen.
Ich habe Workshops angeboten.
Und da habe ich, also ich würde sagen so von 2005 bis 2009, 10 sowas in der Richtung.
Da war ich auch auf Kongressen und so.
Da habe ich wirklich viele Gruppen geleitet und oder mitgeleitet, nicht alleine natürlich.
Und Erstbesucherkonzepte geschrieben und so.
Da habe ich ganz, ganz viel gemacht.
Und das hat mir immer sehr viel Spaß gemacht.
Also das fand ich, ich fand schon immer spannend, Menschen kennenzulernen und unterschiedliche Blickwinkel kennenzulernen.
Das fand ich schon immer sehr, sehr schön.
Und wenn die Perle-Veranstaltungen waren, habe ich auch öfter mal die eine oder andere Gruppe gemacht.
Und da war ich auch immer gerne.
Das habe ich, das habe ich sehr genossen.
Und ich gehe manchmal selber noch zum SMJG Alumni hier in Münster und war auch schon mal beim Poly-Stammtisch in Münster.
Und das finde ich immer ganz schön.
Für mich ist es manchmal ein bisschen schwierig, meine Klappe nicht zu halten, wenn andere Leute über ihre Beziehungen so reden, weil ich das halt jeden Tag mache.
Und dadurch verschwimmt das.
Also ich kann da selten als Privatperson hingehen.
Ich versuche das immer wieder.
Ich nehme immer wieder Anlauf.
Aber wenn es rein das Thema Poly ist, fällt mir das extrem schwer.
Und ich möchte halt nicht immer irgendwie, also ich möchte auch andere Leute ihre Sicht teilen lassen und so.
Und deswegen, das fällt mir immer sehr, sehr schwer.
Weil die Poly-Gemeinde ist halt auch so nett, wenn die dann irgendwie mitkriegen, dass ich Fahrberaterin bin, dann, oh, was denkst du denn darüber und so.
Das ist voll schön.
Aber ich, also ich, ja, also ich möchte einfach auch manchmal als Privatperson hingehen.
Und bei reinen Poly-Stammtischen misslingt mir das häufig.
Deswegen gehe ich lieber zu BDSM-Stammtischen.
Da laufen auch genug Polys rum.
Und da genieße es einfach sehr, dass ich Witze in alle Richtungen machen kann und alle verstehen es.
Und bin einfach, ich fühle mich da unter meinesgleichen und ich finde das sehr, sehr entspannend.
Ja, aber ich habe viel zu wenig Zeit, da hinzugehen.
Ja, danke für die schöne Frage.
Danke dir.
Okay, dann würde ich sagen, vielen Dank, dass du da warst, Luna.
Vielen Dank, dass du das alles geteilt hast.
Genau, und vielen Dank, liebe Hörenden, dass ihr euch reingeklickt und das angehört habt.
Ich würde mich total freuen, falls du, liebe Hörende, lieber Hörende, Lust hast, auch mal InterviewpartnerIn hier bei MoPoCo zu sein, dann melde dich doch gerne.
Konkret suchen wir noch Themen, suchen wir noch Menschen für das Thema Monogamie oder Monoamorie.
Weil ich finde, dass wir sehr häufig Menschen hier haben, die rein poly leben.
Und mich würde total interessieren, lebst du wieder monogam, lebst du schon immer monogam?
Warum hörst du trotzdem diesen Podcast?
Weil die anderen Beziehungsformen ja sehr präsent sind.
Ich möchte einfach Monogamie mehr Raum hier geben, weil das ist nun mal die meistgelebte Beziehungsform, die ganz viele tolle Vorteile hat.
Und das zweite Thema, wofür ich konkret Menschen suche, ist das Thema Solo-Polyamorie.
Also es gibt keine Ankerpartnerschaft und trotzdem mehrere verbindliche Partnerschaften.
Da hätte ich total gerne mal eine Interviewpartnerin oder einen Interviewpartner.
Aber auch sonst, wenn du Lust hast, hier einfach zu erzählen, ein bisschen darüber zu reden, wie deine Beziehungswelt so aussieht, dann melde dich einfach sehr, sehr gerne.
Wir suchen immer InterviewpartnerInnen oder nehmen Vorschläge entgegen.
Okay, dann wünsche ich einen fantastischen Tag und sag mal bis bald.
Tschüss.
Schön, dass du bei der heutigen Folge dabei warst.
Wir freuen uns, wenn du etwas Wertvolles mitnehmen konntest.
Vielleicht magst du es dir kurz notieren?
Was hat dich bewegt?
Gab es einen Aha-Moment?
Möchtest du etwas vom Gesagten umsetzen?
Möchtest du uns dazu etwas mitteilen?
Dann schreib uns unter podcast@sonjajuengling.de oder auf Instagram @mopoco_podcast.
Wir sind total dankbar, wenn du uns Hinweise oder Tipps gibst, die den Podcast verbessern oder meine Arbeit ergänzen können.
Und wir sind dankbar, wenn du uns unterstützt.
Finanziell oder ganz praktisch.
Und wenn du uns weiterempfiehlst.
Alle Infos dazu findest du unter mono-poly-co.letscast.fm
Und wir freuen uns, wenn du ganz viel Wohlwollen in die Welt und in dein Herz trägst.
Denn jede Person darf fühlen, was sie fühlt und hat gute Gründe für alles, was sie tut.
Also begegne jeder Person mit Wohlwollen, auch ganz besonders dir.
Lass uns die Welt liebevoller und verständnisvoller machen.
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