Mono, Poly & Co

Dein Wissens-Podcast rund um Beziehungsgestaltung

#113 - Die Menschen hinter MoPoCo: Mit Ina und Mai

07.12.2025 52 min

Zusammenfassung & Show Notes

Sonja spricht mit Mai & Ina über deren Rollen bei MoPoCo, Streitkultur und Erotic Blueprints – für mehr Verständnis von Lust und Konfliktlösung.

In dieser Folge begrüßen wir zwei wunderbare Neuzugänge im MoPoCo-Team: Mai und Ina. Mai nimmt uns mit in das Thema Streitkultur, zeigt, warum Konflikte nicht destruktiv sein müssen, und teilt wertvolle Strategien, wie schriftliche Vorbereitung und klare Ziele Wunder wirken können. Ina eröffnet uns danach die Welt der Erotic Blueprints – ein spannendes Modell, um die eigene sexuelle Lust und die des Partners besser zu verstehen. So lernen wir nicht nur die Menschen hinter dem Podcast kennen, sondern bekommen auch praktisches Werkzeug an die Hand, um Missverständnisse – ob im Streit oder im Bett – besser aufzulösen.


📌 Themen dieser Folge:
  • Team-Vorstellung: Mai (Schnitt)
  • Unterschied zwischen Konflikt (Bedürfnisse) und Streit (Affekte)
  • Warum Ruhe im Streit für das Gegenüber manchmal schwierig ist
  • Praktische Tipps: Den richtigen Zeitpunkt wählen und Ziele vorab notieren
  • Die Rolle von "Reassurance" (Rückversicherung) in Konflikten
  • Team-Vorstellung: Ina (Instagram & Schnitt)
  • Das Modell der Erotic Blueprints nach Jaya Ferguson
  • Die 5 Typen erklärt: Sensual, Sexual, Kinky, Energetic und Shapeshifter
  • Wie das Wissen um den eigenen Typ Scham reduzieren kann ("Ich bin nicht falsch")
  • Tipps für Paare mit unterschiedlichen Blueprints (z.B. Energetic vs. Sexual)
💡 Das Wichtigste in Kürze
  • Streitkultur lernen wir selten in der Schule; oft fehlen Kapazitäten für echte Lösungen.
  • Ein Konflikt lässt sich besser lösen, wenn man weiß, welches Ergebnis (z.B. Sicherheit) man sich wünscht.
  • Gefühle aufzuschreiben hilft, sie zu sortieren, bevor man das Gespräch sucht.
  • Sensuals brauchen Atmosphäre und Zeit; Sexuals mögen es oft direkter und nackter.
  • Energetics reagieren stark auf Spannung und das "Dazwischen" ohne Berührung.
  • Kinky sein kann auch bedeuten, Tabus im Kopf zu brechen, nicht nur körperlich.
  • Der Shapeshifter vereint alle Typen, braucht aber Abwechslung.


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Die Musik wurde für uns von NeoKorTechs zusammen gemischt und zur Verfügung gestellt (insta: @neokortechs, Homepage: http://www.christian-janz.de). Vielen lieben Dank!

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Zu Sonjas Beziehungs-Coaching und Blog-Beiträgen: https://sonjajuengling.de/

Transkript

Mai
00:00:00
Und wenn man dann einmal weiß, okay, was ich mir wünsche, ist eigentlich, ich will dafür eine Entschuldigung und dass es das in Zukunft anders läuft, dann wird aus einem Konflikt auch eigentlich nie ein Streit, weil auf dieses Ziel hinarbeiten, dafür brauchst du nicht laut werden.
Ina
00:00:14
Der Sensual ist nicht so der Typ, der dann schnell unterwegs ist, sondern das ist dann eher der Sexual-Type.
Sonja Jüngling
00:00:21
Hallo! Herzlich willkommen bei Monogamie, Polyamorie und Co., dem Podcast für alle Formen von Beziehungen. Zusammen mit meinem wunderbaren Helferlein Luna möchte ich Wissen und Verständnis weitergeben für alle Formen von und Wünsche in Beziehungen. Unter anderem wirst du in jeder Folge unseres Podcasts finden: Unterstützung für ganz individuelle Lösungen in Beziehungsformen, nicht nur, aber auch abseits unserer westlich gelebten Normen. Wissen, Impulse, Tipps und Tricks für höhere Beziehungsqualität und ganz viel Infos rund um das Thema gute Beziehungen und Selbstfürsorge. Ganz wichtig ist uns noch zu sagen, dass das Hören dieses Podcasts dir viel geben kann, gleichzeitig allerdings keine Paarberatung oder Therapie ersetzen kann und, dass es unheimlich sinnvoll sein kann, sich früh eventuell sogar gemeinsame Unterstützung in welcher Form auch immer zu suchen. Schaff Raum für das, was dich bewegt. Und nun viel Spaß mit der heutigen Folge. Hey, ich würde euch gern kurz einen Ausblick geben, weil wir heute zwei ganz besondere Interviews haben. Zwei Mitglieder aus dem Team stellen sich heute vor und zwar spreche ich einmal mit Mai über das Thema Streitkultur und Ja, ein paar Tipps und Tricks, die Mai uns mitgebracht hat. Und dann spreche ich noch mit Ina, die das Konzept Erotic Blueprint mitgebracht hat. Und nun viel Spaß bei diesen beiden schönen Vorstellungen von den Teammitgliedern von MoPoCo. So, vor mir sitzt Mai. Also nicht ganz vor mir, sondern über Monitor natürlich. Wir haben beide Kopfhörer auf und ein Mikrofon vor uns und unterhalten uns heute über Streitkultur. Das Thema hat Mai sich gewünscht. Hallo Mai.
Mai
00:02:17
Hi, schön, dass ich hier sein darf.
Sonja Jüngling
00:02:19
Ja, ich freue mich auch, dass du da bist. Du bist unser neuestes Podcast-Mitglied. Du bist seit irgendwie drei Wochen oder so dabei und deswegen wissen die Hörenden noch gar nichts von dir. Mai kann gleich selber etwas zu deren Hintergrund sagen. Im Podcast-Team ist es geplant, dass Mai uns ein bisschen beim Schneiden unterstützt. Außerdem hat Mai journalistisch die meiste Erfahrung und da bin ich mal gespannt, wie sich das dann redaktionell auswirkt und was ansonsten passieren wird, werden wir noch sehen. Ich freue mich jedenfalls, dass du uns unterstützen willst. Dankeschön.
Mai
00:02:52
Ich freue mich total, dass ich dabei sein darf. Ich bin MoPoCo-Fan und ich glaube, ich kann, wenn ich ein kleines bisschen einfach beim Schneiden helfe, schon sehr viel zurückgeben.
Sonja Jüngling
00:03:03
Ja, und wir freuen uns darüber sehr, weil wir da strugglen wir gerade am meisten mit. Ja, schön. Magst du noch zwei, drei Worte zu dir sagen? Vielleicht Wohnort, Alter oder was auch immer du mal zu teilen magst?
Mai
00:03:12
Klar. Ja, ich bin jetzt 23 Jahre alt. Ich bin gerade fertig mit dem Studium in Journalistik und gerade auf der Suche nach Volontärstellen. Eine sehr, sehr komplizierte und schwierige Suche, wie manche Journalisties vielleicht relaten können. Ja, ich wohne im schönen Münster gerade, schaue hier gerade auch auf meinen Garten aus dem Fenster und bestimmt nervt gleich meine Katzen nochmal. Also ich lebe gerade ein sehr beschauliches Leben, aber mal schauen, wo es mich bald hin verschlägt. Ja, und zu MoPoCo bin ich gekommen, weil ich einen Podcast mache namens Kinkerlitzchen. Den wird es irgendwann bald geben. da sind wir gerade noch im Schnitt. Und dafür haben wir Sonja interviewt. Ja. Und in diesem Gespräch hat Sonja mich eingeladen, vielleicht auch für MoPoCo zu schneiden.
Sonja Jüngling
00:03:57
Ja, und darüber freue ich mich sehr. Und ich freue mich auch sehr auf Kinkerlitzchen. Ich bin schon sehr gespannt, wann das rauskommt. Da geht's...
Mai
00:04:03
Ich bin auch sehr gespannt, wann das rauskommt.
Sonja Jüngling
00:04:07
Da geht es Haha um Kink, natürlich. Ja, du hast ja das Thema Streitkultur rausgesucht, finde ich ganz wunderbar. Ist tatsächlich, ich glaube sogar das Wort ist bei Moboku extrem selten oder vielleicht gar nicht gefallen. Und deswegen habe ich mich darüber total gefreut. Ich würde gerne so einleitend sagen, wie ich einen Konflikt und Streit differenziere. Das habe ich ganz sicher schon mal erklärt und ich möchte es aber heute nochmal aufgreifen und mal horchen, Ja. ob das mit deiner Definition ein bisschen ähnlich ist und dann würde ich dir das Mikro überlassen. Also für mich ist der Unterschied zwischen einem Konflikt und einem Streit der Ausdruck. In einem Konflikt gibt es einen Unterschied zwischen den Bedürfnissen oder Wünschen zweier Menschen Oder mehrerer Menschen. Und in einem Streit sind viele Affekte dabei und das Ganze wird laut. Also Affekte im Sinne von, ich bin wütend oder aufgeregt, ich fange an zu schreien, ich werfe vielleicht was. Also ein Streit ist quasi ein relativ eskalierter Konflikt in meiner Welt.
Mai
00:05:09
Kann ich, glaube ich, so mitgehen, ja. Also ich habe auch das Wort Streitkultur nie so richtig zerdacht und das in Streit und oder Konflikt aufgeteilt. Also so tief bin ich dann auch nicht drin. Und auch mal ganz kurz an dieser Stelle, ich bin auch kein Experte. Mhm. Also ich habe hier keine Forschung betrieben und auch nicht besonders viele Bücher gelesen. Und ansonsten habe ich auch eigentlich gar keine Ahnung von nichts. Ich habe mir das Thema einfach ausgesucht, weil ich oft merke, dass die Art und Weise, wie ich Konflikte löse, mit der Art und Weise, wie andere Konflikte lösen. Und ich glaube, das hat einfach ein bisschen mehr Wert. Aber grundsätzlich gehe ich mit deiner Art, das zu differenzieren, glaube ich mit, ja.
Sonja Jüngling
00:05:48
Also ich glaube, das erste Mal gehört habe ich das irgendwie im Bereich Politik, weil dann irgendwelche Leute gesagt haben, wir brauchen eine bessere Streitkultur. Wahrscheinlich jemand von den Grünen. Und ich finde ja... Also Streitkultur hat für mich auch so ein bisschen was von ich streite für etwas oder ich kämpfe für etwas und mache das auf eine humane, menschenverträgliche, soziale Weise. Nein, falsch, auf eine faire Weise. Aber es kann hoch und heiß hergehen. So, jetzt hast du gerade gesagt, ich habe irgendwie eine andere Konfliktkultur als andere Menschen. Nimm mich doch mal mit, was hast du da beobachtet?
Mai
00:06:29
Also ich habe echt keine Ahnung warum, aber bei mir äußert sich Unmut oder einfach, ja, wenn ich, also ich werde einfach nicht richtig sauer. So, ich werde höchstens mal enttäuscht oder verletzt oder traurig oder ängstlich vor allem, aber das sind eher die Emotionen, die dann groß werden in mir. Aber so Wut oder das, was irgendwie Leute so mit irgendwie rauschendem Kopf oder so hot-headed oder was auch immer, diese ganzen Worte, ich kann da irgendwie nicht mit relaten. So, das passiert in mir nicht. Und ich glaube... Und Leute versuchen auch manchmal mit mir zu streiten, weil Konflikte passieren im Leben und ich glaube, es macht dann Leute eher verrückt, wenn ich da halt sehr ruhig da sitze und einfach zuhöre. Ich kann mir das auch vorstellen, dass wenn man selbst halt irgendwie gerade einfach sehr sauer ist oder whatever, dass es dann irgendwie auch... die bestimmt ärgerlich ist, auf eine Wand einzureden oder wenigstens auf jemanden, der deine Emotionen so gar nicht spiegelt. Ich glaube, mit diesen Faktoren clash ich am ehesten noch.
Sonja Jüngling
00:07:27
Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Ich wäre da auch auf der anderen Seite. Also ich glaube nicht, dass es mich wahnsinnig machen würde. Das würde mir vermutlich eher helfen. Aber ich kenne Leute, die das wahnsinnig machen und die das auch brauchen, dass die andere Person in einem gleichen Vibe ist. Also wenn Wut mit Wut nicht beantwortet wird, dann finden die das ganz unangenehm, weil wir interpretieren ja alles, was die andere Person tut oder nicht tut. Das heißt, wenn wir beiden einen Konflikt hätten und ich würde mich total aufregen und du wärst die ganze Zeit total ruhig, dann kann ich das interpretieren mit, aha, gut, die Person ist irgendwie ausgeglichener als ich und kann den Raum halten, wie schön. Oder ich kann interpretieren, der ist das ja total egal, wie scheiße es mir gerade geht und die hat ja wohl was voll scheißiges gemacht und jetzt jetzt sagt die da gar nichts für und ich bin der völlig egal und der Konflikt ist der völlig egal. Also das kann ich mir schon vorstellen.
Mai
00:08:21
Gleichgültigkeit ist dann vielleicht auch die Interstellung, die passiert. Es passiert mir eigentlich nicht, weil ich umgebe mich eigentlich mit Menschen und streite mich eigentlich auch nur mit Menschen, die wissen, dass ich in solchen Situationen nicht gleichgültig bin. Aber ich verstehe auf jeden Fall, dass das emotional passiert.
Sonja Jüngling
00:08:37
So, jetzt hätte ich natürlich noch total Lust herauszufinden, was so deine Strategien sind. Und ja, finde das spannend, ohne dass du dich irgendwie anstrengen musst, so in diese... regulierte Position kommst. Mich würde zum Beispiel auch total interessieren, ob du so richtig harmoniesüchtig bist, wie das zwischen den Zeilen steht. Aber das ist ja nicht unser Thema heute. Heute soll es darum gehen, Streitkultur. Was möchtest du teilen? Was ist der Grund, warum du das auf die Agenda gesetzt hast?
Mai
00:09:08
Ich glaube, das ist alles eine Matsche. Alles, was du gerade angesprochen hast, das gehört da irgendwie auch mit rein. Also nicht unbedingt, was jetzt spezifisch meine Strategien sind. Ich bin sicher, das muss irgendwie jeder Mensch für sich selbst wissen und irgendwie rausfinden. Aber ich bin frustriert, glaube ich, wenn ich mir irgendwie so Konflikte angucke. Selbst wenn man in der Bahn sitzt und man hört irgendwie Leute streiten, die einfach so in einem Vierer gegenüber sitzen, oder manchmal sind es dann auch, keine Ahnung, die Eltern oder im Freundeskreis oder so und dann kriege ich Konflikte mit und ich werde einfach irgendwie so unverständnisvoll frustriert, weil ich mir denke, Leute, ihr müsst doch einfach nur miteinander reden. Ihr müsst doch einfach nur miteinander reden und vielleicht dabei nicht dann halt irgendwie 20 Argumente beziehungsweise irgendwie Verletzungen bringen, die vom Thema ablenken und was auch immer. Und keine Ahnung, ich habe einfach so einen großen Ball an Frustration damit, wie Streitkultur funktioniert, dass gelehrt wird oder eben nicht gelehrt wird.
Sonja Jüngling
00:10:08
Ja, genau. Es wird halt gar nicht gelehrt. Wir lernen überhaupt nicht, mit Konflikten gut umzugehen. Viele, viele Menschen, das merke ich auch im Coaching immer wieder, können sich auch gar nicht entschuldigen. Also ich meine gar nicht, dass Entschuldigen, ich bin ja GFKlerin, da gibt es keine Schuld und so, aber ich meine gar nicht, dass Entschuldigen wirklich nötig ist, aber die andere Person, die, die geschädigt wurde, mal anzuhören und zu verstehen, was ist denn da passiert? Das haben wir nicht gelernt. Wir sind sofort im Verteidigen, im Erklären und so. Und das, was am meisten kommt, ist, ja, das wollte ich ja nicht. Wo ich mir denke, okay, wenn du es gewollt hättest, dann säßen wir hier nicht, dann wärst du nicht mein Freund, meine Freundin. Und also ich gehe natürlich davon aus, dass du mein Bestes willst. Auf die Ebene kommen wir gar nicht. Aber... Also die Leute sind dann so schnell voll mit Schuld und Scham, dass sofort das Erklären und Zurückschicken gemacht wird. Und den meisten ist gar nicht klar, dass wenn sie erklären, warum sie etwas getan haben, sie im Grunde genommen sagen, na ja, deine Gefühle sind falsch und ich habe das Richtige gemacht.
Mai
00:11:14
Genau, also ich tue mich, glaube ich, ein bisschen schwer mit Generalisierung in diesem Moment, weil ich glaube auch, dass ein bisschen... Es fällt mir das Wort gerade nicht ein, meine Güte. Ambiguitätstoleranz, glaube ich. Es ist einerseits total wichtig und auch, also beispielsweise Selbstgerechtigkeit ist ja ein extrem normales und irgendwie okayes Gefühl auch in dem Moment. Und also jedenfalls in meinen Konflikten, die ich so auslebe, ist es auch vollkommen valide zu sagen, ich werde gerade richtig selbstgerecht. Ich glaube, ich brauche erst mal zehn Minuten und keine Ahnung, muss erst mal die Küche aufräumen. Und wenn ich dann wiederkomme, dann ist hoffentlich meine Selbstgerechtigkeit ein bisschen leiser. Aber das gehört eben auch dazu, dann eben in diesem Moment zu sagen, okay, ich merke, ich fühle mich sehr selbstgerecht, um sich dann rauszuziehen. Und nicht halt zu sagen, ich glaube, dieses Gefühl verleiht mir Validität und deswegen schreie ich dich an. Keine Ahnung.
Sonja Jüngling
00:12:05
Aber das klingt für mich so, als wenn du erstmal total gut die Meta-Ebene nutzen kannst, also aussprechen kannst, was für ein Empfand gerade im Raum ist. Und es klingt für mich auch so, als wenn du einen sehr guten Zugang zu deinen Gefühlen hättest. Also Gefühlen, Empfindungen und Emotionen, das muss man ja trennen eigentlich. Als wenn du da das gut mitkriegst und auch gut reflektieren und differenzieren kannst.
Mai
00:12:28
Ich frage nochmal ganz kurz, also grundsätzlich glaube ich schon, ja. Ich will mir das auch irgendwie so nicht auf die Fahne schreiben, weil ich habe es halt nicht, also... Ich habe das Gefühl, ich habe die Meilen nicht so richtig gemacht. Ich war auch jahrelang in Therapie und so weiter und so fort. Aber ich habe jetzt nie aktiv die Arbeit getan, um möglichst so meine eigenen Gefühle wahrnehmen zu können. Ich glaube, da habe ich einfach Glück gehabt und das fiel mir immer schon mehr oder weniger leicht.
Sonja Jüngling
00:12:50
Aber schön.
Mai
00:12:51
Ja, lucky for me.
Sonja Jüngling
00:12:53
Ja, und ehrlich gesagt, wenn du in Therapie warst, wirst du da auch noch was mit zu beigetragen haben.
Mai
00:12:58
Bestimmt.
Sonja Jüngling
00:12:58
Aber ehrlich gesagt… Also ich meine, wenn ich dich jetzt komplementieren würde, was für schöne Augen du hast, dann würdest du dich ja freuen, auch wenn du da gar nichts für kannst. Also würdest du dich vielleicht freuen, auch wenn du da gar nichts für kannst. Und selbst wenn du da nichts für könntest, was ich nicht glaube, ist es eine tolle Eigenschaft, von denen deine Partnerpersonen, Freundes und Bekannte und Arbeitskollegis total profitieren würden. Und das ist was Tolles und ich finde, da musst du dich nicht klein machen für. Das darfst du geschenkt kriegen.
Mai
00:13:23
Lieb bist du, Dankeschön, Dankeschön. Mich interessiert gerade, dass du gesagt hast, man muss Gefühle, Emotionen und Empfindungen voneinander trennen. Das höre ich gerade zum ersten Mal.
Sonja Jüngling
00:13:32
Aha, also eine Empfindung ist zum Beispiel kalte Hände, ein Stechen in der Brust, ein Knoten im Bauch. So, bei Knoten im Bauch sind wir dann aber schon wieder, schon sehr, sehr stark bei, ich bringe die beiden immer durcheinander, ich kann weder Emotionen noch Gefühle erklären, ich hätte es nicht aufgenommen wollen, weil ich verwechsel die beiden immer. Pass auf, wir machen das so, wir machen jetzt hier einen kleinen Cut, also eine Zäsur quasi und ich gucke das später nach und erkläre, was ich unter Emotionen und Gefühlen verstehe.
Mai
00:14:05
So machen wir es.
Sonja Jüngling
00:14:08
So, Sonja hier aus der Postproduktion. Es ist wie immer gar nicht so einfach zu definieren. Und ich bin froh, dass ich nochmal nachgeschaut habe. Also Emotion ist das, was am Ende rauskommt. Ich habe körperliche Empfindungen. Ich habe Gefühle. Ich habe Denkprozesse. Und das, was am Ende rauskommt... Das ist die Emotion. Also das, was ich da, meine Interpretation der Situation und meiner inneren Welt ist die Emotion. So, was ist jetzt der Unterschied zwischen einer Empfindung und einem Gefühl? Ich kann das auch nicht so genau sagen. Und es ist aber also eine Empfindung, es sind zum Beispiel kalte Hände, wie ich eben schon gesagt habe. Und ein Gefühl ist aber, dass ich in mir irgendwie etwas erspüre und eine Idee dazu habe, was das sein könnte. Also Eifersucht, Missgunst, Angst. Also das Gefühl, was ich als erstes habe zu einer Situation. Und Wut wäre dann laut der Definition eine Emotion, weil es nämlich aus Empfindung, Gefühl und Interpretation entsteht. Obwohl das wahrscheinlich nicht ganz korrekt ist, weil das würde ja bedeuten, dass sich das verändert. Also nichts Genaues weiß man nicht, aber ich wiederhole nochmal. Empfindung ist zum Beispiel kalte Hände, Gefühl ist zum Beispiel, es macht mir Angst, es macht mir Angst. Und die Emotion ist, was ich aus der Empfindung, wobei die kalten Hände ja jetzt in diesem Beispiel nichts mit der Angst zu tun haben, also was meine Empfindung mit dem Gefühl und meinen Interpretationen macht. Dass du etwas fühlst und sagen kannst, okay, das ist eine sehr gute Idee. Das hat jetzt mit meinem Zustand zu tun und es ist jetzt sinnvoll, eine kurze Pause zu machen, um mich zu regulieren. Alleine das, das sind ja so viele Schritte, die so viele Menschen überhaupt nicht gelernt haben. Denn unser Rechtssystem, das ja aus der Kirche kommt, jemand hat Recht, ein anderer hat Unrecht. Gott wird es entscheiden, wer Recht und wer Unrecht hat. Das sorgt ja dafür, dass wir lernen, wenn ich ein Problem habe, das von dir ausgeht, dann musst du dein Verhalten ändern. Und dadurch lernen wir ja gar nicht wirklich. Also unsere Eltern konnten das nicht, weil sie es nicht beigebracht gekriegt haben und dementsprechend konnten sie es oft uns auch nicht beibringen. Und viele Menschen können das nicht.
Mai
00:16:19
Ich würde auch noch an einer anderen Stelle einsetzen, nämlich im Schulsystem. Voll. Und vielleicht sogar schon im Kindergarten, weil da, also Kein Sozialarbeiter, der in der öffnen Ganztagsbetreuung irgendwie zu dritt auf 60 Kinder aufpasst, hat da die Zeit und die Kapazitäten, jeden Streit so beizulegen, dass es sich irgendwie wirklich gut und aufgelöst anfühlt. Das funktioniert dann eher so, du hast den gehauen, ja okay, irgendwie scheiße gelaufen, gebt euch mal die Hand. Ja, ja. und guckt euch in die Augen und sagt Entschuldigung. Und dann machen die das, zerdrücken sich dabei die Hände und haben nur Hass in den Augen. Und dann ist der Streit irgendwie soweit aufgelöst, weil es gibt dann halt schon wieder einen anderen Streit, der eigentlich auch gelöst werden muss. Also wir haben einfach zu, also ich will da niemandem einen Vorwurf machen, dass einfach Menschen mit so wenig Kapazitäten und so überfordert und überarbeitet sind, dass sie nichts schaffen, irgendwie auch noch eine vernünftige oder schöne Streitkultur zuzuhören. beizubringen gleichzeitig. Aber da kommt es auf jeden Fall her, oder? Mit Sicherheit auch von Generational Trauma und den Eltern und so. Das kann ich nicht kleinreden, aber da denke ich dran, wenn ich dran denke, wann habe ich streiten gelernt? Da bestimmt nicht.
Sonja Jüngling
00:17:29
Du hast total recht und ich finde es auch schön, dass du sagst, dass die das nicht auffangen können, weil Streit kostet Zeit, Kraft, Ressourcen, es braucht Bildung. Also das, was im Schulalltag gemacht wird, ist, dass die Streits eingefangen werden, mit Druck, damit sie eben keine Rolle mehr spielen. So, jetzt gucke ich gerade mit totalem Erschrecken auf die Uhr. Wir haben schon 15 Minuten und das hatten wir uns vorgenommen. Also, ich werde jetzt meine Klappe halten und werde nochmal horchen, was du noch mitzugeben hast, was Streit angeht.
Mai
00:18:03
Gib mir ein paar Sekunden.
Sonja Jüngling
00:18:05
Musst dich ja zortieren, weil zu viel ist, ne?
Mai
00:18:07
Ja, genau. Also was ich eigentlich noch unbedingt ansprechen wollen würde, ist auch einen Streit zu planen teilweise. Das funktioniert jedenfalls für mich sehr, sehr gut.
Sonja Jüngling
00:18:17
Magst du kurz erzählen, wie du das machst?
Mai
00:18:20
Ja, ich glaube, wenn ich merke, okay, hier ist gerade ein Konflikt, egal in welcher Situation, dann stelle ich mir erstmal die Frage, ist das ein Konflikt, der jetzt ausgetragen werden muss, weil keiner von uns sollte jetzt irgendwie weiter diesen Tag bestreiten mit so einem Gefühl? Oder ist das vielleicht was, was am Ende des Tages irgendwie beim Abendessen bequatscht werden kann? Oder ist das was, was in zwei Wochen beim nächsten Plenum mit was auch immer besprochen werden kann? Also es gibt ja auf jeden Fall Konflikte, die... Die dürfen einfach warten, weil sie gerade nicht das Relevanteste sind. Und es gibt Konflikte, die sollten auf keinen Fall warten, weil wenn sie jetzt noch einen Tag warten, dann werden sie nur schlimmer. Und ich glaube, diese Entscheidung zu treffen und das richtig einschätzen zu können und zu lernen, ist auch extrem wichtig, damit eine Streitkultur irgendwie tatsächlich... produktiv oder konstruktiv, wie man es ist. Konstruktiv ist das richtige Wort an der Stelle. Sonst redet man nämlich dann im Supermarkt auf einmal über das riesige Beziehungsproblem und abends beim Abendessen streitet man sich dann wieder über den Supermarkt. So, das funktioniert. Weißt du, das funktioniert irgendwie nicht. Ja, ich glaube, das ist irgendwie noch was, was für mich irgendwie sehr gut funktioniert, aber ich wünschte auch, ich könnte jetzt irgendwie wirklich irgendwas an die Hand geben, aber vielleicht ist das auch deine Aufgabe als Betreuerin, sorry, Parttherapeutin nämlich und nicht meine als eigentlich Podcast-Schneidi.
Sonja Jüngling
00:19:40
Ja. Ja, das stimmt. Ich bin auch schon fleißig am Mitschreiben, weil ich gleich eine Zusammenfassung geben will. Du hast gerade gesagt, das ist die erste Frage, die du dir stellst. Wann? Also jetzt? Du hast gesagt, sollen wir jetzt darüber reden, damit es produktiv wird oder ist es besser später und wenn ja, wann darüber zu reden, damit es produktiv ist? Was noch? Was ist noch eine gute Strategie für dich?
Mai
00:20:04
Ja, also natürlich, da kommen wir einfach in ein ganz normales GfK-Feld wahrscheinlich. Auch wenn ich mich nie mit GfK auseinandergesetzt habe, aber alles, was ich so mitbekommen habe, links und rechts, dachte ich mir immer, ja, das klingt so, wie ich das mache. So klingt ähnlich. Keine Ahnung. Also natürlich erstmal ist die erste Frage nicht, was hat mich an dir gestört, sondern was fühle ich? So immer erstmal, was fühle ich? So bin ich ängstlich, bin ich... sauer, bin ich enttäuscht, habe ich einfach nur Verlustangst, keine Ahnung. Also all diese Emotionen einmal zu ordnen und da, also wenn man das einmal weiß, dann weiß man eigentlich auch schon, was man braucht. Und im Zweifel kann man auch wirklich genau danach fragen. Und ein Streit muss gar kein Streit sein, wenn man einfach nur sagt, hey, das hat mich irgendwie vorhin verletzt, dass du keine Ahnung, das und das nicht gesehen hast oder dieses und jenes gesagt hast, könntest du mir einmal sagen, dass du das eigentlich anders siehst? Oder könntest du mir vielleicht einmal ein Wort, was bei mir in meinem Freundeskreis und in meinen Beziehungen sehr laut und sehr groß ist, ist Reassurance, Rückversicherung. Kannst du mir einmal die Rückversicherung geben? dass du mich noch lieb hast, dass du das nicht so gemeint hast, dass das nur so rausgerutscht ist, dass du das nicht vergessen hast. Keine Ahnung. Und ganz oft entsteht dann gar nicht erst ein Streit, weil das ist nämlich alles,
Sonja Jüngling
00:21:17
was man braucht. Sehr schön. Du hast gerade gesagt, wie planst du den Streit? Das erste war der Zeitpunkt, das zweite war, was fühlst du und was, wenn du dich auf das Gespräch vorbereitest, machst du noch? Über welche Sachen denkst du noch nach oder notierst du dir oder bringst du was mit? Machst du vorher was? Machst du vielleicht irgendwie ein paar Blurpees, damit dein Stress aus dem Körper ist?
Mai
00:21:43
Ja, also es kommt natürlich voll auf den Konflikt an. Wie gesagt, ganz oft ist es einfach nur ein hey, kannst du mir noch mal reassurance geben dafür oder dafür? Oder vielleicht auch hey, lass uns das das nächste Mal anders machen. Das ist vielleicht auch im Poly-Kontext gemäß des Namen dieses Podcasts natürlich ein großes Ding. Also in meinen Poly-Beziehungen passiert es auch sehr oft, dass ich mir denke, okay, so wie wir das vorher geplant haben, lief das jetzt irgendwie für mich nicht so gut. Nächstes Mal sagt mir erst am nächsten Morgen, dass ihr gefügelt habt. Keine Ahnung. Man kann auch einfach eine Handlungsänderung erfragen, ohne sauer zu sein. Also
Sonja Jüngling
00:22:14
Du kannst das.
Mai
00:22:16
Aber ja, auf jeden Fall, also mitschreiben oder vorher schon die Gefühle einmal sortieren auf Papier funktioniert sehr oft sehr, sehr gut. Das funktioniert für, glaube ich jedenfalls, meine Partnerin ist sogar noch ein bisschen besser als für mich. Ich mache das, glaube ich, viel mehr im Kopf. Aber ich glaube, zu Papier bringen ist total hilfreich. Ja, und vielleicht auch sowas wie, was ich mir eigentlich wünsche schon, vorher einmal klarkriegen und vielleicht sogar das notieren. Also nicht nur, was habe ich gefühlt, sondern auch, welchen Outcome wünsche ich mir. Weil der Outcome ist ja seltenst, die andere Person fühlt sich schlecht. Und wenn man dann einmal weiß, okay, was ich mir wünsche, ist eigentlich, ich will dafür eine Entschuldigung und dass das in Zukunft anders läuft, dann wird aus einem Konflikt auch eigentlich nie ein Streit, weil... Auf dieses Ziel hinarbeiten, dafür brauchst du nicht laut werden.
Sonja Jüngling
00:23:00
Ja, korrekt. Also da hast du die Essenz eigentlich schon ausgesprochen. Ich bin Coach. Ich bin zwar auch systemische Familientherapeutin, aber ich bin von Haus aus Coach und da wird dir genau das beigebracht. Hab ein Ziel. Und mit dem, guck dahin, guck auf die Lösung, guck dahin, was du dir wünschst, hast du genau eben die Marschrichtung, die weggeht von den Verletzungen. Meinen Kindern sage ich immer, sag, was du willst und nicht, was dich stört. Weil das viel zielsicher zu dem wird, was du brauchst. So ein passiv-aggressives, du hast die rechte Schulter gar nicht gekratzt, nur die linke, sorgt nicht dafür, dass ich Lust darauf bekomme, die rechte Schulter auch zu kratzen. sondern es ist halt, ich würde mir so wünschen, Symmetrie und so, jetzt ist die linke Schulter ganz doll gekratzt, kannst du die rechte auch noch machen? Dann bin ich viel gewillter, das zu tun. Und das sind nur die kleinen Sachen.
Mai
00:23:57
Ich verstehe das symmetrische Bedürfnis. Ja, voll.
Sonja Jüngling
00:24:01
Genau. Okay, ich würde gleich nochmal zusammenfassen. Wir sind schon bei Minute 22. Ich muss mir bei dem Format merken, dass wir das nächste Mal mehr Zeit einplanen, obwohl vielleicht ist das Knackige auch gerade das Richtige. Hast du noch eine letzte Frage oder einen Kommentar, bevor ich die Zusammenfassung mache? Ja.
Mai
00:24:20
Da wir schon Zeitdruck haben, glaube ich, ich halte jetzt mal meine Klappe. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich versuche, noch einen schlauen letzten Satz rauszuhauen, dann kommt da eher Mondpilz bei raus. Also vielleicht könnt ihr die Ohren spitzen für Kinkerlitzchen irgendwann. Das wird nämlich, glaube ich, ziemlich cool. Und ich hoffe, dass ich ein bisschen gute Vibes versprühen konnte hier gerade.
Sonja Jüngling
00:24:41
Ja, voll. Also mir hat es voll Spaß gemacht. Ich fasse nochmal zusammen, wie du dich auf einen Streit vorbereitest. Du denkst über die Frage nach, welcher ist der richtige Zeitpunkt, den Streit oder den Konflikt zu besprechen. Du denkst darüber nach, was du fühlst und was du dir eigentlich gewünscht hättest. Reassurance, also die Rückversicherung, du hast mich noch lieb, du wolltest das nicht, dir ist klar, dass das bei mir anders angekommen ist, als es gemeint war, dass das eine wichtige Rolle spielt. Darüber reden, wie es zukünftig gehandhabt werden sollte, idealerweise, was natürlich nicht heißt, dass es auch so laufen muss, weil wir alle sind nur menschliche Wesen. Und du hast gesagt, dass du ganz gerne auf Papier das Ganze zu Wort bringst und das ist tatsächlich, also sortieren, sich sortieren und reflektieren auf Papier ist auf jeden Fall psychologisch extrem wertvoll. Und ich möchte noch ergänzen, dass eben überhaupt die Fähigkeit, sich zu spüren, zu merken, ich bin gerade aufgebracht und das hat mit diesem Konflikt zu tun, Emotionen, Empfindungen und Gefühle auseinanderzuhalten und sich zu erlauben, wie hast du das gerade gesagt, recht
Mai
00:25:50
Selbstgerecht.
Sonja Jüngling
00:25:51
Selbstgerecht zu sein. All das zu Selbsterlaubnis und sich die eigenen Gefühle erlauben, das gehört auch dazu. Die letzten drei Punkte sind natürlich nichts, was ich mal eben vorbeigehen machen kann, im Gegensatz zu deinen Punkten. Aber das ist definitiv etwas, wo du hingucken kannst als hörende Person, wenn du merkst, ich habe immer wieder Probleme mit Konflikten. Ja. Wunderbar. Vielen Dank, Mai. Schön, dass du da warst. Jetzt haben die Hörenden ein bisschen mehr eine Idee, wer da noch hinter dem Mikrofon sitzt. Einen wunderschönen Tag dir.
Mai
00:26:18
Danke, Sonja.
Sonja Jüngling
00:26:19
Danke dir.
Mai
00:26:19
Ich wünsche auch allen anderen eine sonnige Woche.
Sonja Jüngling
00:26:22
Oh, das wäre schön. Alles klar, mach's gut. Ciao, ciao. Vor mir sitzt jetzt Ina. Natürlich nicht direkt vor mir in Persona, sondern vor dem Rechner in einer anderen Stadt. Ina hat auch dieses Jahr das MoPoCo-Team gejoint und ist in erster Linie gestartet mit der Betreuung des Insta-Kanals. Vielen Dank dafür, da bist du ja ganz fleißig gewesen die letzte Zeit. Und du schneidest auch. So, willkommen Ina, hallo.
Ina
00:26:50
Hallo, ich freue mich hier zu sein.
Sonja Jüngling
00:26:53
Ja, ich freue mich auch, dass du da bist. Finde ich richtig gut. Ina, magst du mir erzählen, ob ich irgendwas bei MoPoCo vergessen habe, was du machst?
Ina
00:27:01
Nee, ich glaube, das passt soweit. Instagram schneiden und gucken, was ich noch tun kann, damit der Podcast noch ein bisschen weiter verbreitet wird. Also ich erzähle auch ganz fleißig davon. Ich glaube, das ist eigentlich so das, was ich tue, ja.
Sonja Jüngling
00:27:14
Ja, sehr schön. Okay, was für ein Thema hast du heute mitgebracht?
Ina
00:27:19
Ich habe heute das Thema Erotical Blueprints mitgebracht von Jaya Ferguson. Ich weiß nicht, ob dir das schon was sagt, ob du da schon von gehört hast.
Sonja Jüngling
00:27:29
Ja, ich habe genau einmal was davon gehört und zwar ungefähr vor zwei Wochen, als meine Podcast-Mitteleiterin mir gesagt hat, dass sie dieses Thema möchte. Ich habe mich dann ein bisschen von dir einweisen lassen und habe auch ganz kurz mal im Internet geschaut und und habe mich dann aber mal in eine ganz andere Rolle begeben, nämlich in die Rolle des Nichtwissenden, der Nichtwissenden und lasse mir deswegen jetzt total gerne von dir erklären, was das ist. Und dann kann ich richtig auf doof Fragen stellen, weil ich nämlich keine Ahnung habe. Das Konzept fand ich aber spannend auf jeden Fall, als du mir das erste Mal davon erzählt hast.
Ina
00:28:00
Das freut mich sehr. Ich hoffe auch, dass die hörenden Personen, die jetzt gerade zuhören, auch ein wenig Freude daran haben beziehungsweise vielleicht was davon mitnehmen können. Und zwar geht es bei den Erotical Blueprints darum, wie eine Person Lust empfindet, beziehungsweise wie Lust einfach gesteigert werden kann. Und zwar wurde von der Jaya Ferguson festgestellt, dass es verschiedene Typen gibt. So ein bisschen wie die fünf Sprachen der Liebe, wenn man das ein bisschen vergleichen möchte. Und da wurde dann festgestellt, dass es zum Beispiel einmal den Sensual-Typen gibt. Also dieser Sensual-Typ, der zeichnet sich so ein bisschen dadurch aus, dass er oder sie Lust empfindet. Durch Beeinflussung der Sinne. Also zum Beispiel, wenn das Zimmer schön hergerichtet ist, wenn tolle Musik im Hintergrund läuft, vielleicht eine Duftkerze, wenn einfach die Sinne beeinflusst werden und der da sehr viel Wert darauf legt und dadurch beeinflusst. gesteigerte Muskeln finden kann.
Sonja Jüngling
00:28:56
Voll spannend. Ja, das ist total
Ina
00:28:57
schön und ich stelle mir das total schön vor, wenn man dieser Sensual-Typ ist, der auf Massagen und auf Bäder steht und dem die Sinne total wichtig sind und ich habe immer gedacht, dass das so ein Frauending vielleicht ist. Ich habe dann aber, als ich mich so ein bisschen da reingefuchst habe, festgestellt, dass das tatsächlich sehr ausgeglichen ist. Also dass es nicht nur ein Frauending ist, sondern dass Männer, also wenn ich von Frauen und von Männern spreche, dann von weiblich beziehungsweise männlich gemütlichem Personen, dass das sehr ausgeglichen ist in dem Moment. Und dass es da kein Geschlecht gibt, was da mehr oder weniger repräsentiert wird in dem Moment.
Sonja Jüngling
00:29:35
Was mir sofort natürlich einfällt bei dem Typen ist, was ist, wenn man mal die schnelle Nummer im Alltag möchte? Das ist dann bestimmt schwierig.
Ina
00:29:43
Ja, absolut. Oder bedarf guter Vorbereitung. Genau, also der Essential ist in dem Moment nicht der Typ, der da sehr schnell aktiv ist, sondern der sich eher ein bisschen Zeit lassen möchte und der… vorher, bevor es dann tatsächlich zum Sex kommt, eher runterkommen möchte, sich entspannen möchte. Und da hilft natürlich dann auch die Musik im Hintergrund oder die Kerzen im Hintergrund oder wie auch immer. Das hilft dann den Central dabei, so ein bisschen in Stimmung zu kommen. hilft auch total, auf sich selber zu fokussieren. Denn das Problem, in Anführungszeichen, oder das, was viele Menschen, die in diesem Central-Typen sich bewegen, finden, dass sie sehr schnell in ihrem Kopf sind. Also wenn das Kissen zu hart ist, oder der Song in dem Moment nicht passt, oder so, dass dann sehr viel im Kopf so, nein, das passt so nicht, das passt so nicht. Und das ist so ein Punkt, womit die Sensuals zwischendurch mal so zu kämpfen haben. Aber wie gut, dass du es schon angesprochen hattest. Der Sensual ist nicht so der Typ, der dann schnell unterwegs ist, sondern das ist dann eher der Sexual-Typ. Heißt der auch, der zweite, der Sexual-Typ? Tatsächlich. Der zweite heißt Sexual. Beziehungsweise es gibt kein Ranking im Demosin, aber der zweite Typ, den ich jetzt vorstelle, ist der Sexual-Typ. Da ist bei mir auch beim Einlesen die Vorname gewesen, das sind Männer, männlich gelebtes Personen, denen es wichtig ist, zum Orgasmus zu kommen, eine Penetration zu haben, eine Nacktheit zu haben und die da total dritt aufgeben, wenn ihre Partnerin, ihr Partner, wie auch immer. Sie dann berührt auf eine bestimmte Art und Weise und dann alles klar, Klamotten runter und jetzt geht es los ungefähr. Aber tatsächlich ist auch das nicht der Fall. Und ich bin da spannenderweise auf ein paar Gedankenexperimente gekommen, weil wenn, jetzt sagen wir mal, die Frau ist sexual in dem Moment und ich gehe jetzt einfach mal von einem heteronormativen Paar aus. das alles ein bisschen einfacher durcheinander bringen zu können. Sagen wir mal, die Frau ist sehr sexual und sagt so, okay, ich brauche nicht viel Vorspiel, ich bin einfach direkt on point da, was natürlich ein Riesenvorteil ist, aber der Mann ist vielleicht in dem Moment dann eher so der sensual Typ und versucht Oder ist dann eher angetönt, wenn dann die Sinne beeinflusst werden auf irgendeine Art und Weise. Und wenn die Frau dann sagt, alles klar, jetzt geht's los, ich fange jetzt an, den Mann in seinem Genitalbereich zu berühren und der Mann so, okay, nee, fängt mich jetzt gar nicht an. zu Das macht, glaube ich, unheimlich viel mit beiden. Also auf der einen Seite mit der weiblich gelesenen Person, mit der Frau in dem Moment, die dann sagt so, hey, ist es nicht so, dass Männer eigentlich direkt immer Sex wollen und jetzt will mein Partner keinen Sex mit mir oder diese Person will keinen Sex mit mir, obwohl ich doch genau das tue, von dem ich ausgehe, dass es richtig ist. Und dann vielleicht auch auf der anderen Seite die männlich gelesene Person, die dann sagt, ich habe diese wunderbare Partnerin und ich weiß doch, beziehungsweise ich gehe doch davon aus, dass ich als männlich gelesene Person da direkt on point sein muss und so und jetzt auf einmal, ich stehe da aber gar nicht drauf, oh Gott, was ist denn falsch mit mir? Und da dann in diesen Austausch zu kommen, festzustellen, hey, also das ist gar nicht so, wie ich mir das vorstelle, das ist gar nicht so, wie du dir das vorstellst, lass uns mal vielleicht drüber reden und mal schauen, was bringt dich denn in Stimmung, wo legst du denn deinen Wert drauf, das fand ich unheimlich mindblowing, weil wir glaube ich, also ich hatte zumindest immer diese Vornahme, so ja, männlich gelesen Menschen, die sind dann halt schnell da und haben da den Fokus drauf, aber das ist gar nicht so.
Sonja Jüngling
00:33:22
Vor allen Dingen gerade in dem Beispiel, was du genannt hast, wo ich ja sagen würde, also mein Gefühl ist auch, dass die Welt sagt, Männer sind der Sexual- und Frauen der Sensual-Typ, ist nicht so, da stimme ich mit dir bei ein und ich erlebe das in der Beratung auch anders. Aber nehmen wir mal an, wir haben genau diese Kombination, eine weibliche Sexual und eine männliche Sensual Person. Wie viel Raum für ich fühle mich falsch, ich bin das Problem, die andere Person liebt mich nicht, die andere Person findet mich nicht sexy, gibt es da. Also das ist schon echt eine tolle Hilfe, dieses Konzept. schon alleine an dieser Stelle.
Ina
00:34:01
Ja, absolut. Besonders, um einfach mal sich so ein bisschen einsortieren zu können, zu gucken, okay, was ist mir denn wichtig und festzustellen, hey, ich bin nicht falsch. Also das ist, glaube ich, auch unheimlich triggernd, dieser Gedanke so dass das, was ich an Wünschen habe, in welchem Bereich auch immer, ist irgendwie nicht in Ordnung, nicht willkommen bei wem auch immer. Und wenn ich dann vielleicht eine Partnerperson habe, die eine ganz andere Sprache in dem Moment spricht, also ein ganz anderer Typ dann ist und das Match dann nicht direkt auf Anhieb und du denkst so, woher liegt das denn jetzt gerade hier? Was ist denn hier los? Also eigentlich sind doch die Voraussetzungen perfekt. Wir lieben uns, wir finden uns toll, aber trotzdem... vibt das irgendwie auf dieser sexuellen Ebene nicht. Ich glaube, dass das unheimlich herausfordernd sein kann.
Sonja Jüngling
00:34:48
Voll. Magst du uns mal weiter mitnehmen mit dem dritten Typen?
Ina
00:34:52
Gerne.
Sonja Jüngling
00:34:52
Wir haben jetzt Sensual und Sexual.
Ina
00:34:54
Ganz genau.
Sonja Jüngling
00:34:55
Was kommt als nächstes?
Ina
00:34:56
Der Kinky-Typ. Der Kinky-Typ, über den haben wir ja schon zwischendurch immer mal wieder im Podcast gesprochen, der im Endeffekt sich dadurch definiert, dass seine oder ihre Wünsche so ein bisschen außerhalb der Norm sind, um das jetzt mal ganz vorsichtig zu formulieren. In der Formulierung von der Jaya Ferguson war es so, dass sie sagte, dass da ein Tabu mit einhergeht im eigenen Kopf, dass eine Person zum Beispiel sagt, okay, wenn ich mir die Auge verbinden lasse, dann ist das total kinky, das ist total tabu und so und irgendwie anruchig oder irgendeine Art von Stigma, was man dann vielleicht mit sich bringt. Und die nächste Person sagt so, nee, das ist total sensual. Meine Augen werden verbunden, ein Sinn wird mir weggenommen, in Anführungszeichen. Also man merkt da auch schon, die Typen verschwimmen so ein bisschen ineinander. Und da gibt es keine richtig klaren Kanten.
Sonja Jüngling
00:35:45
Ich finde die Definition auch extrem spannend. Also wenn du mich fragst, was die Definition für Kink, also BDSM ist, und ich sollte es nicht mit den Buchstaben erklären, die da drin sind, dann sage ich ganz oft, das Spiel mit dem Schmerz, der Macht und den Grenzen. Aber im Grunde genommen ist es das ja dann gar nicht in der Definition von der Person, die du gerade genannt hast, dessen Namen ich mir nicht merken kann, aber den ihr natürlich in den Shownotes findet. Da geht es gar nicht darum, etwas zu machen, um mit dem Schmerz zu spielen oder mit Grenzen zu spielen, wobei Grenzen vielleicht schon oder mit der Macht, sondern es geht wirklich um die eigenen Schmerzen. Bewertungen von Dingen. Also ich kann das auf jeden Fall unterstützen. Meine Kinky-Seite wird auf jeden Fall auch angesprochen, wenn ich Dinge tue, die so ein bisschen verrucht oder rebellisch oder gegen die Norm sind. Also ich will nicht sagen, dass das die Motivation für alles ist, aber das spielt definitiv in den Kink mit rein und wenn ich meine Klientinnen so mal im Kopf durchgehe, gibt es definitiv, also mir fallen direkt zwei ein, wo das das vorwiegende Motiv ist. Also deswegen, ich finde die Definition sehr spannend und genau das ist mir gerade auch aufgefallen, das ist eben tatsächlich eine Sichtweise, ob die verbundenen Augen dann eher eben das Tabu im Kopf oder Century Play ist. Voll spannend.
Ina
00:37:00
Absolut, vor allem. Wir gehen ja davon aus, dass wir als Paar einen Konsens haben und du hast ja dann auf einmal die gedanklichen Hürden, also mein Partner sagt mir dann, okay, ich möchte jetzt, dass du dies und das und jenes tust und das ist abgesprochen und das tue ich dann auch. Also ich bin gedanklich nicht frei in dem, was ich gerade tue. Also offiziell natürlich schon, klar, aber es ist abgesprochen. Und das, wenn es beide daran halten, dass mein Partner mir sagen kann, tut dies und das und jenes und ich habe das dann zu tun. Oder auf der anderen Seite, die wirklich körperliche Einschränkung, die ich ja dann habe, dadurch, dass ich zum Beispiel einfach körperlich gefesselt bin und nicht das tun kann, was ich möchte. Weißt du, das ist da so der Unterschied.
Sonja Jüngling
00:37:41
Jaja, jetzt habe ich es verstanden. Dankeschön.
Ina
00:37:43
Gerne. Also das ist zumindest das, was die Jaya Ferguson dann nochmal betont hat, dass da dann auch ein Unterschied gemacht wird. Also der Unterschied im Kopf, der dann in dem Moment entsteht und die eigene Definition, die dann da für dich entstehen darf.
Sonja Jüngling
00:37:57
Voll reflektierte und differenzierte Sichtweise auch zum Teil. Also kann auch auf jeden Fall helfen.
Ina
00:38:02
Okay, ja absolut. Typ Nummer drei. Vier. Vier, genau, vier. Das ist der Energetic. Das ist tatsächlich so mein Lieblingstyp, um mein größtes Spoiler. Der Energetic ist so, da geht es um Energien zwischen verschiedenen Personen. Also wenn ich jemanden treffe, dann ist das, ich teste erstmal an, wie ist die Person denn drauf und dann schaue ich erstmal, gibt es da irgendeine Art von Verbindung. Dann geht es darum, man kommt sich langsam näher und zwar nicht nur Im Sinne von, okay, dann kommt man innerhalb von fünf Minuten zum Kuss, sondern man steht zum Beispiel erstmal voreinander und guckt einfach nur und berührt sich nicht und ist eine ganz normale Alltagssituation, keine Ahnung, irgendwie in der U-Bahn und man steht einfach nur nah beieinander und schaut sich einfach nur an und guckt, was passiert. Und da passiert es dann, das ist ein bisschen wie dieser Sweet Spot kurz vor dem Kuss, kurz vor dem allerersten Kuss, dieser Sweet Spot, wo du denkst, in mir explodiert gerade alles. Und das kann halt tatsächlich auch passieren, wenn du einer Person recht nah bist und dann stehst du davor und guckst einfach nur. Und dann traust du dich vielleicht noch ein Müllchen näher zu gehen und dann aber nicht nachzugeben, diesen Wunsch dann wirklich das Ganze aufzulösen. Also es ist so ein Spiel mit Distanz und Nähe und Teasen und über Wochen und Monate vielleicht das Ganze aufzubauen und diesem Wunsch aber nicht nachzugeben und immer so ganz klitzekleine Schrittchen weiterzugehen, bis dann tatsächlich es irgendwann mal zu diesem ersten Fuß kommt. Und dann von da aus weiter zu gucken, wie ist denn der nächste Schritt, wie können wir uns ganz nah oder beziehungsweise ganz kleinschrittig weiter an den nächsten Step rantasten. Also da gehört total viel Ruhe und Feingefühl zu und das ist tatsächlich auf der einen Seite natürlich total schön. Weil die Jaya Ferguson sagt in ihrer Darstellung tatsächlich auch, dass die Menschen, die energetisch unterwegs sind, auch über die Distanz Orgasme kriegen können. Wenn man sich das mal vorstellt, über die Distanz, nur weil jemand einen anschaut oder weil man einer Person sehr nah ist, ohne sich zu berühren, dann solche Gefühle zu haben, das ist doch... Das ist doch wohl erstrebenswert.
Sonja Jüngling
00:40:20
Das ist ein echter Mindfuck, würde ich sagen.
Ina
00:40:22
Absolut. Aber nicht im Wortsinne. Das Problem in Anführungszeichen bei dem Typen ist natürlich dann, wenn das zu schnell geht, also wenn du diesen Punkt zu schnell überschreitest, dann ist die Luft raus. Da dann erstmal zu schauen, okay, wie langsam kann ich denn aushalten und dann auch eine Person zu finden, mit der es dann genauso viel Langsamkeit geben kann. Und Das geht ja immer, oder das bezieht sich ja auf Gegenseitigkeit. Und da jemanden zu finden, der dann genauso viel Langsamkeit haben kann, also zum Beispiel ein Energetic und eine Sexual, wäre in dem Moment erstmal so, oh Gott, maximal konträr, wenn ich mir das jetzt mal so vorstellen darf. Und das ist halt auch die Herausforderung, nicht zu schnell zu sein und jemanden zu finden, der genauso viel Langsamkeit verspüren möchte.
Sonja Jüngling
00:41:13
Auf die nächste Frage musst du nicht antworten, denn sie ist sehr privat. Du hast nämlich gerade gesagt, das ist mein Lieblingstyp, weil du selber einer bist oder weil du sehr gerne Energetics gegenüber hast?
Ina
00:41:24
Tatsächlich, wenn ich selber der Energetic-Typ bin. Also ich bin zum Beispiel überhaupt nicht in dem Maße, eine Person jetzt irgendwie auf eine Party geht und sagt, alles klar, ich schleppe mir jetzt hier jemanden ab oder so, das ist überhaupt gar nicht meins. Das könnte mir nicht ferner sein. Weil für mich ist wirklich das Interesse erst da, wenn ich da so ein bisschen einmal abgekloppt habe. Okay, passt das, passt das nicht. dann zu schauen, ja, der Weg ist das Ziel, habe ich jetzt gerade so in den Kopf. Und
Sonja Jüngling
00:41:55
Ja, spannend. Schön, danke schön.
Ina
00:41:58
Hast du das schon mal erlebt, diese Anziehung?
Sonja Jüngling
00:42:01
Ja, und da ist Langsamkeit wirklich eine große Herausforderung, weil die Anziehung so groß ist und so besonders auch, wenn das klappt. Aber es ist selten. Ja, es ist wirklich.
Ina
00:42:14
Deswegen, wenn man so eine Person gefunden hat, festhalten, ganz langsam machen, ganz entspannt machen und gucken, wie lange man das Ganze ziehen kann und wie schön es sein kann, wenn man sich so auf diese Art und Weise näher kommt.
Sonja Jüngling
00:42:26
Vor allen Dingen als Paarberaterin würde mich natürlich auch interessieren, was ist, wenn zwei Energetics heiraten? Sind die dann nach 25 Jahren immer noch so?
Ina
00:42:33
Das ist eine gute Frage. Ich glaube, im Endeffekt ist es ja auch so, dass wir nie nur ein Typ sind. Also dass wir sagen, okay, zu 95%, 90%, 80%, wie auch immer sind wir jetzt, sagen wir mal, der Sensual und die restlichen Prozent sind dann Sexual oder Energetic oder Kinky oder wie auch immer. Und ich glaube, dass sich das dann schon auf Dauer verlagert. sodass man dann gucken kann, okay, aus welcher Spielwiese, sag ich jetzt mal, können wir uns dann als nächstes treffen. Weil du hast ja dann teilweise, auch wenn du Menschen kennenlernst und dich dann in die verliebst, dann stellst du erst auf Dauer fest, in welchem Bereich die so schwingen. Und wenn du jetzt total konträr bist, könnte man natürlich sagen, okay, das passt halt überhaupt nicht. Aber da liegt natürlich auch irgendwo der Reiz dann drin, dass man sagt, okay, ich schaue einfach mal auf deiner Spiegelwiese und ich bin für diese wunderschönen Gefühle, die du da jetzt gerade empfindest, zuständig, beziehungsweise habe die Erschaffenden in Anführungszeichen. Das ist doch wunderbar. Also ich glaube, dass da sehr, sehr viel Wachstum auch drin liegt, wenn die Personen halt nicht in einer Kategorie zu finden sind.
Sonja Jüngling
00:43:37
Naja, und ich glaube auch, also genauso wie bei dem Konzept Fünf Sprachen der Liebe ist es ja so, erstens, das kann sich über die Zeit eines Lebens auch verändern, weil die Lebensphasen verändern sich. Also ich gehe davon aus, dass es da auch so ist. Und es ist ja, also zumindest bei Fünf Sprachen der Liebe so, dass es Menschen gibt, die Die sprechen eine andere Sprache, als sie hören. Ja. Und das spielt ja vielleicht auch nochmal eine Rolle, dass man halt merkt, okay, im Moment habe ich eher so Bock auf die Sprache der Liebe und sprechen tue ich selber, aber die, ich kann die gar nicht. Das ist wirklich manchmal auch ganz spannend. Aber bevor wir jetzt so in das Konzept insgesamt rüber gucken, was ist denn der fünfte Typ?
Ina
00:44:21
Das ist der Shapeshifter. Shapeshifter. Genau, im Endeffekt ist es eine Kombination aus allen, wo die Person dann sagt, okay, ich finde alle Sprachen ganz wunderbar und kann mich auf allen Sprachen gut bewegen, da gibt es recht viel Ausgleich und da ist keine Sprache, die jetzt quasi hinüberfällt. Was natürlich zu sehr, sehr viel Abwechslung führt auf der einen Seite, weil der Shapeshifter dann quasi sagen kann, okay, heute bin ich mal energetic unterwegs und mit der Person bin ich jetzt besonders kinky unterwegs und so. Das kann man natürlich dann auch auf verschiedene Personen ausweiten und daran liegt natürlich auch unheimlich viel Charme. Auf der anderen Seite ist schon so eine Gefahr, dass der Shapeshifter, dadurch, dass er ja sehr breit aufgestellt ist, auf jemanden trifft, der vielleicht nur in Anführungszeichen eine Sprache spricht oder primär spricht und dass sich der Shapeshifter dann vielleicht gelangweilt fühlen könnte. Also das ist dann in dem Moment eine Gefahr. Da darf man dann nochmal genauer hinschauen, wenn man feststellt, ich bin sehr breit aufgestellt und meine Partnerperson ist das vielleicht nicht. Können wir vielleicht mal gucken, dass wir irgendwie aneinander wachsen und nochmal was Neues zusammen erleben.
Sonja Jüngling
00:45:31
Ja, also ich kann mir auch vorstellen, dass Shapeshifter Unter Umständen offene Konzepte tatsächlich genau dafür nutzen, weil wenn ich dann als Shape-Shafter zum Beispiel mit einem Sensory zusammen bin, dann bin ich ja auf eine Form quasi eingeschossen und ja spannend, voll spannend.
Ina
00:45:52
Absolut.
Sonja Jüngling
00:45:53
Wie bist du auf das Konzept gekommen?
Ina
00:45:56
ich habe tatsächlich ein Coaching mit meinem Partner immer mal wieder gemacht, also so ein Coaching-Konzept, sage ich jetzt mal. Und ich weiß gar nicht mehr, wie das genau war. In einem Call mit mehreren anderen Personen ist das irgendwie so am Rande mal aufgeploppt. Und da sage ich so, ja irgendwie, ich weiß auch nicht, ich habe so das Gefühl, dass ich etwas ganz Spezielles suche, in Anführungszeichen, weil wir auch ein offenes Konzept haben. Ich suche etwas ganz Spezielles. Ich kann das aber nicht greifen und weiß auch nicht, wonach ich suche und es würde mir total helfen, wenn ich wüsste, wie ich es denn definieren könnte. Da ist dann tatsächlich dieser Begriff Erotical Blueprints gekommen und ich dachte so, Moment, okay, guck, da gucke ich dann erstmal direkt nach und habe dann sofort alles konsumiert und ich dachte so, boah. Das ist unglaublich. Das ergibt so viel Sinn. Auf einmal habe ich das Gefühl, ich bin nicht mehr allein. Ich habe erst gedacht, ich bin da irgendwie mit meiner Energie und meinem Wunsch nach Verbindung, nach echter, tiefer Verbindung, bin ich da total alleine. Und dann jemand zu finden da, besonders in dieser Bubble in Anführungszeichen, das ist doch quasi unmöglich. Aber als ich dann so ein Label für mich einmal hatte... Und das hat mir so vieles leichter gemacht. Das war wirklich schön. Das war wirklich schön. War für mich echt mindblowing.
Sonja Jüngling
00:47:10
Voll cool. Also es ist eine der wenigen Situationen, oder ich weiß nicht, ob es wenige sind, aber es ist eine der Situationen, wo Psycho-Irkation tatsächlich das Leben verändern kann, ne?
Ina
00:47:18
Absolut. Absolut. Vor allem ist es dann nicht nur für mich gut gewesen, dass ich weiß, wie ich denn halt bin, um dann halt nach außen gehen zu können, sondern auch vielleicht für andere Menschen mich dann zu verstehen, dass... wenn das jetzt hier zu schnell geht, dass es dann für mich vorbei ist.
Sonja Jüngling
00:47:35
Du kannst halt genau deinen Finger drauflegen. Und wenn ich mir so meinen Job angucke, das ist natürlich für Partnerschaften, wie du es anfangs ja auch gesagt hast, total erleichternd und befriedigend am Ende, wenn klar wird, okay, ich bin nicht kaputt, du bist nicht kaputt, wir sind beide gut so, wie sie sind, nur unsere Blueprints passen nicht besonders gut zusammen. Und was können wir denn tun? Also ich könnte mir zum Beispiel ja vorstellen, ich weiß nicht, ob du mir das beantworten kannst, Und dass es durchaus sein kann, wenn jetzt ein Sensual mit einem Sexual zusammen ist und die stellen das fest, dass man dann durchaus verhandeln kann und sagen kann, okay, denn heute ist einmal eher meins und morgen ist einmal eher deins und so, dass dann halt beide irgendwie zum Zuge kommen, weil es ist ja nicht so, dass ich als Sensual mit Sexual, vermutlich ist es nicht so, dass ich als Sensual mit Sexual so gar nichts anfangen kann, sondern da gibt es sicherlich Möglichkeiten, darüber zu verhandeln. Und durch die Klarheit der Verhandlungsmasse und dessen, was jeder haben will, hat man natürlich viel mehr Möglichkeiten.
Ina
00:48:32
Ja, definitiv. Und du lernst natürlich auch unheimlich viel über dich und deinen Partner und stellst vielleicht auf den Weg dahin, in einem anderen Blueprint, darauf fest, dass du vielleicht doch ein bisschen kinky Anteile hast, dass du vielleicht doch ein bisschen sexual Anteile hast, wie auch immer und so. da dann einfach die Offenheit zu haben und zu sagen, hey, weißt du was, wir probieren uns einfach mal komplett durch und schauen einfach mal, was passiert und vielleicht entdecken wir uns ja neu, weil, wie du sagst, wie bei den Sprachen der Liebe, das kann sich alles ändern mit der Zeit. Es muss ja nicht immer genauso bleiben, wie es jetzt gerade ist. Und das ist das Schöne daran. Wir dürfen alle uns weiterentwickeln und wie immer jemand anders werden, uns umentscheiden und nochmal umentscheiden. Das ist das Schöne daran.
Sonja Jüngling
00:49:13
Man kann sogar wieder zurück.
Ina
00:49:15
Ja, tatsächlich. Unglaublich aber wahr. Wahnsinn, oder?
Sonja Jüngling
00:49:19
Ja, voll schön. Also in was für einem Luxus wir leben, dass wir uns über sowas Gedanken machen können und wechseln und so, das kann man nicht oft genug sagen, dass wir uns über sowas Gedanken machen können. Das zeigt ja auch, dass alle anderen Dinge einfach versorgt sind und das ist einfach richtig schön. Ja. Ina, das war total schön, vielen Dank. Ich danke dir. Gibt es noch irgendwas, was du loswerden möchtest, was wir vergessen haben heute in dem Gespräch?
Ina
00:49:47
Ich glaube erst einmal nicht. Was mir auf jeden Fall auch wichtig ist, dass sich alle Menschen inkludiert fühlen in dem, was ich gesagt habe. Also wenn das gendern vielleicht mal nicht ganz so funktioniert hat, wie ich mir das wünsche, dann bitte verzeiht es mir. Ich möchte da keinen mit ausschließen.
Sonja Jüngling
00:50:04
Dankeschön. Finde ich gut. Habe ich aber auch vorher nicht gedacht, dass du, das ist halt auch einfach eine Übungssache, das muss man ganz klar so sagen. Tatsächlich. Okay. Gut, dann danke ich dir, dass du dir den Abend für mich Zeit genommen hast, für uns. Und dann wünsche ich dir noch einen fantastischen Resttag. Ich danke dir. Bis bald. Tschüss. Bis bald. Schön, dass du bei der heutigen Folge dabei warst. Wir freuen uns, wenn du etwas Wertvolles mitnehmen konntest. Vielleicht magst du es dir kurz notieren? Was hat dich bewegt? Gab es einen Aha-Moment? Möchtest du etwas vom Gesagten umsetzen? Möchtest du uns dazu etwas mitteilen? Dann schreib uns unter podcast@sonjajuengling.de oder auf Instagram @mopoco_podcast. Wir sind total dankbar, wenn du uns Hinweise oder Tipps gibst, die den Podcast verbessern oder meine Arbeit ergänzen können. Und wir sind dankbar, wenn du uns unterstützt, finanziell oder ganz praktisch. und wenn du uns weiterempfiehlst. Alle Infos dazu findest du unter mono-poly-co.letscast.fm Und wir freuen uns, wenn du ganz viel Wohlwollen in die Welt und in dein Herz trägst. Denn jede Person darf fühlen, was sie fühlt und hat gute Gründe für alles, was sie tut. Also begegne jeder Person mit Wohlwollen, auch ganz besonders dir. Lass uns die Welt liebevoller und verständnisvoller machen. Bis zum nächsten Mal.

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