Mono, Poly & Co

Dein Wissens-Podcast rund um Beziehungsgestaltung

#1 - E wie Eifersucht

Was kann ich tun? Unsere Praxistipps

17.09.2023 23 min Sonja Jüngling

Zusammenfassung & Show Notes

Folgende Episoden sind zum Thema Eifersucht geplant:
- Teil 1: Ursachenforschung und Mechanismen erkennen
- Teil 2: Wieso es hilfreich ist, sie zu umarmen
- Teil 3: Was kann ich tun? Unsere Praxistipps
- Teil 4: Was ich machen kann, wenn meine Beziehungsperson eifersüchtig ist?

Im heutigen Teil 3 geht es darum, wie du mit deinem Gefühl umgehen kannst.
Nach einer Definition erläutere ich unsere Praxistipps zur Selbstregulation. Dabei schauen wir uns den Umgang mit Bauch (emotionale Ebene), Kopf (kognitive Ebene) und dem Außenfeld (Co-Regulation) an.

Was davon hilft dir am besten? Verändert sich dein Gefühl dadurch? Tritt es nur in bestimmten Situationen auf und in anderen nicht?
Lerne dein Gefühl kennen - denn die spannendste Reise ist die Reise zu dir selbst.

Über die Forschung von Marie Thouin zu Compersion: https://www.whatiscompersion.com/research 

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Transkript

Und das Wichtigste bei dem Bereich draußen ist natürlich, dass ich die Unterstützung auch annehme. Wir alle sind soziale Wesen, das heißt, wir brauchen Selbstregulation, aber wir brauchen auch Co-Regulation. Wir kommen ohne die gar nicht klar und wir dürfen um Hilfe bitten und der Clou ist ja, dass die meisten Menschen sich ja wirklich freuen zu helfen und insofern da durchaus um Hilfe mal bitten. Hallo, herzlich willkommen bei Monogamie, Polyamorie und Co., dem Podcast für alle Formen von Beziehungen. Mein Name ist Sonja Jüngling, ich bin Paar- und Sexualberaterin Workshopleiterin, Aufklärerin, Mutter, Naturliebhaberin, Musikerin, Dresseurin, Grenzgängerin und Gegensatzaushalterin. Zusammen mit meinem wunderbaren Helferlein Luna möchte ich Wissen und Verständnis weitergeben für alle Formen von und Wünsche in Beziehungen. Unter anderem wirst du in jeder Folge unseres Podcasts finden: Unterstützung für ganz individuelle Lösungen in Beziehungsformen, nicht nur, aber auch abseits unserer westlich gelebten Normen. Wissen, Impulse, Tipps und Tricks für höhere Beziehungsqualität und ganz viel Infos rund um das Thema gute Beziehungen und Selbstfürsorge. Ganz wichtig ist uns noch zu sagen, dass das Hören dieses Podcasts dir viel geben kann, gleichzeitig allerdings keine Paarberatung oder Therapie ersetzen kann und dass es unheimlich sinnvoll sein kann, sich früh eventuell sogar gemeinsame Unterstützung in welcher Form auch immer zu suchen. Schaff Raum für das, was dich bewegt. Und nun viel Spaß mit der heutigen Folge. Und jetzt geht's los mit der Folge 5. E wie Eifersucht, Teil 3, was kann ich tun, unsere Praxistipps. Insgesamt wird es vier Folgen geben, also vier Teile von E wie Eifersucht. Der erste Teil wird sein, Ursachenforschung und Mechanismen erkennen. Der zweite Teil wird sein, wieso es hilfreich ist, sie zu umarmen. Der dritte Teil, den hörst du heute, was kann ich tun, unsere Praxistipps. Und der vierte Teil, was kann ich machen, wenn meine Beziehungsperson eifersüchtig ist. Okay, was gibt es heute in der Folge E-Wie-Eifersucht Nummer 3? Was kann ich tun? Unsere Praxistipps. Es wird eine kurze Definition geben und ein paar einführende Worte und dann wird es drei Bereiche für Praxistipps geben, den Umgang mit dem Bauch, dem Kopf. Und dem Außenfeld. Mir ist nochmal ganz wichtig zu sagen, dass sich es um eine Folge handelt, die der eifersüchtigen Person hilft und nicht der Person, die daneben steht. Und ich möchte auch auf eine weitere Folge verweisen, nämlich eine Folge, die noch kommen wird über den generellen Umgang mit negativen Gefühlen. Okay, was ist Eifersucht? Die ganz klassische Definition ist, ich habe Angst, etwas zu verlieren, von dem ich glaube, dass es mir gehört. Die Abgrenzung zu Neid ist dabei, ich möchte auch etwas haben, das jemand anders hat oder das ich irgendwo sehe. Eifersucht kann auch andere negative Gefühle beinhalten. Allgemeingültig wird oft alles als Eifersucht bezeichnet, was negative Gefühle bezüglich des Umgangs mit dritten Personen angeht. Das heißt, Eifersucht kann auch beinhalten, eine generelle Verlustangst, eine konkrete Angstform verlassen werden von dieser Person, eine Erinnerung an schlechte diesbezügliche Erfahrungen oder auch einfach Trigger von alten Erfahrungen, weil man schon mal betrogen wurde zum Beispiel. Es kann eine Urpanik enthalten sein, weil die Situation einfach ungewohnt ist. Oder ich kann mich einfach generell unwohl damit fühlen, weil das von einer Gesellschaft nicht gut geheißen wird. Eifersucht kann also unheimlich viele Punkte beinhalten und da ist eine Differenzierung sinnvoll, um zu gucken, wie gehe ich denn damit um. Oft ist es so, dass alle negativen Gefühle bei Interaktion mit Dritten als ist doch nur Eifersucht abgetan werden. Das finden wir aus zwei Gründen problematisch. Einerseits, weil ich finde, dass es eine Zuschreibung ist und wenn ich negative Gefühle habe, dann sollte ich als Einzige die Macht haben zu definieren, was für ein Gefühl das ist, denn nur ich fühle das. Und als zweitens ist es natürlich sehr abwertend und auch verniedlichend, denn Eifersucht ist ein großes und wichtiges Gefühl. Und sendet mir wie alle Gefühle, wertvolle Hinweise über das, was gerade passiert, über mich, über die andere Person. Das ist das eine. Und das andere ist, dass aufgrund von Eifersucht immer wieder Gewalttaten in Deutschland passieren und jeden dritten Tag davon. dadurch eine Frau zu Tode kommt. Und deswegen, Eifersucht ist durchaus wichtig und ernst zu nehmen. Und sie darf auch sein, nur ein toxischer Umgang damit. Also zum Beispiel, dass ich dann meine Freundin umbringe, weil die jemand anders geküsst hat. Das geht natürlich gar nicht. Das heißt, wir sollten das ernst nehmen. Und was mir als wichtiger Punkt zu Eifersucht als letztes wichtig ist, ist, dass ich als eifersüchtige Person die bin, die die Handlungsgewaltmöglichkeit und Pflicht hat und nicht die Person, die die Eifersucht auslöst. Okay, das war der Punkt, was ist Eifersucht? Jetzt kommen wir in die Praxistipps. Da haben wir drei Bereiche identifiziert, die ganz konkret bei einem akuten Anfall von Eifersucht helfen können und auch langfristig helfen kann. Allerdings, was die langfristige Bearbeitung des Themas angeht, verweise ich nochmal auf die anderen Folgen. Okay, also wir fangen an mit dem Bauch, mit der Selbstregulation oder dem Umgang mit Gefühlen. Das Erste, was mir hilft, Raum zwischen den Reiz und die Reaktion zu bringen, also Raum dazwischen zu bringen, ich empfinde etwas oder sehe etwas und ich reagiere darauf, ist ganz klassisch das Atmen. Tief einatmen und tief ausatmen. Das macht unheimlich viel. Das klingt so elbern und pisselig, aber das macht unheimlich viel. Aber es macht auch was mit unserem Gegenüber. Wenn wir also mitten in einer Situation, die schon sehr angespannt ist, anfangen, plötzlich die Augen zu schließen und zu atmen, kann das sehr negativ empfunden werden. Es wäre also durchaus günstig, wenn du für dich diese Methode ausprobieren willst, dass du deine Partneys vorwarnst. Tief ausatmen. dass das passieren kann und dass das nichts mit ihnen zu tun hat. Ich mache das schon mal, wenn ich atme mit meinen Kindern. Ich sage dann auch, ich muss jetzt erstmal atmen. Dann sage ich aber auch dabei, dass die jetzt nichts falsch gemacht haben, sondern dass gerade einfach etwas in mir vorgeht, wo ich erstmal rausfinden muss, was da los ist. Und oft stellt sich dann hinterher heraus, dass es mit denen gar nichts zu tun hat. Und dass sie zwar der Auslöser, aber nicht der Grund für meine Gefühle waren. Das sage ich aber an anderer Stelle in einer anderen Folge noch mehr. Wichtig ist einfach für dich, dass du dir den Raum nimmst, dieses Atmen und dass du im Hinterkopf hast, dass das bei anderen Leuten triggernd sein kann und dass das okay ist und dass ihr da auch einen Umgang mit finden könnt. Okay, also das Erste, was zur Selbstregulation hilft, ist, dass ich mir Raum schaffe zwischen Reiß- und Reaktion, indem ich atme. Dann kann ich, wenn das noch nötig ist, mich zurücknehmen, sammeln oder reflektieren. Das heißt, ich kann mich, wenn ich möchte, reflektieren. aus der Situation nehmen, um mich selbst zu regulieren. Aber das heißt natürlich nicht, dass ich mitten in einem Gespräch einfach weggehe, sondern dass ich zum Beispiel sage, ey, irgendwie passiert gerade was in mir, mir geht es gerade nicht gut oder ich bin gerade wütend oder ich bin gerade traurig oder ich muss mich erst mal sortieren. Ist es okay, wenn ich kurz rausgehe? Ich komme gleich wieder, ich verspreche dir, wir reden darüber, aber ich brauche jetzt gerade einen Moment, weil ich nicht unfair sein will, zum Beispiel. Ja, und dann nehme ich mich aus der Situation raus und kann dann als erstes erstmal bemerken, dass ich eifersüchtig bin. Ja, ich kann erstmal bemerken, okay, das, was ich empfinde, ist das Eifersucht und kann mir einfach Zeit nehmen, einfach ist gut und kann mir die Zeit nehmen, Und ich kann dann so in mich reingehen und kann gucken, okay, wo sitzt sie denn? Bauch, Unterleib? Bin ich wütend? Habe ich Angst? Was für Gefühle spielen da noch eine Rolle? Wie fühlt sich das überhaupt an? Ist es ein Stechen, ein Drücken, ein Ziehen? Verändert sich das vielleicht in dem Moment, wo ich drauf gucke von einem Ziehen in ein Drücken? Einfach durchzuführen. Ich sage das immer so einfach, das ist aber gar nicht einfach, da hinzuspüren, wie sich das anfühlt. Und für mich, wenn das hilft, vielleicht einfach beschreiben, aha, jetzt kribbelt es in der Höhe der Leber und jetzt merke ich aber auch noch so ein Ziehen im Bauch. Das ist unheimlich hilfreich, da wieder in meinen Erwachsenen-Ich zu kommen. Ich kann auch in die betreffende Beziehung rein spüren und mir die Einzigartigkeit klar machen. Diesen Punkt werden wir gleich auch noch beim Kopf haben. Aber damit meine ich, ich lege vielleicht die Hand auf meinen Bauch und spüre mal in die Beziehung rein, was für schöne Momente wir haben, wie die Beziehung sich normalerweise anfühlt. Und mache mir die Einzigartigkeit klar, sodass ich ein Gegengewicht habe zu der Angst davor, diese Beziehung zu verlieren oder diesen Menschen zu verlieren. Ich kann dazu kreative Methoden benutzen. Wie zum Beispiel Tagebuch schreiben, malen, meditieren, häkeln. Also alles Mögliche kann ich mit dem Thema Eifersucht bearbeiten. Und es wäre auch sinnvoll, eventuell inneren Stress abzubauen, weil Eifersucht kann auch stressig sein. Starke Gefühle können stressig sein. Stresshormone sind aber tatsächlich, die bauen sich nicht von alleine ab, sondern die werden fast, ausschließlich durch Bewegung abgebaut. Also wenn ihr das mal in der Doku gesehen habt, eine Antilope, die gejagt wurde und die überlebt hat, die schüttelt sich danach erstmal ganz doll, weil sie die Stresshormone loswerden muss. Und genau dasselbe würde ich für eine ganz akute Eifersuchtsanfälle, wenn ich davon gestresst Das bin auch empfehlen, indem ich dann zum Beispiel Sport mache, laufe, keine Ahnung, eine Bewegungsmeditation mache, ein Kissen verprügel oder anschreie, indem ich ganz aggressiv putze. Das hilft mir immer besonders gut. Und der letzte Tipp in Bezug auf die Selbstregulation und den Bauch ist, dass ich mich ablenke. Also das ist nicht mein Mittel der Wahl, weil es die Gefühle nur stoppt. Und naja, wir alle haben nur einen... so und so großen Raum, in den man Gefühle stopfen kann und irgendwann kommen die wieder hoch. Gleichzeitig kann das eine wunderbare Strategie sein, wenn es gerade nicht anders geht. Also wenn ich gerade im Restaurant sitze mit drei kleinen Kindern und meine Lieblingsperson steht gerade am Tresen eigentlich nur, um die Rechnung zu bezahlen und flirtet dann und das pikst mich an, dann kann ich in dem Moment nicht atmen und Selbstregulation betreiben und meine Eifersucht spüren und schlaue Dinge tun, sondern ich bin damit beschäftigt, meine Kinder irgendwie ins Haum zu halten und dann kann ich mich ablenken, weil ich gerade keine Zeit dafür habe, indem ich zum Beispiel ganz bewusst in die Interaktion mit den Kindern gehe oder indem ich mir mein Handy zücke und an was anderes denke, irgendwie so. Genau. So, der zweite große Bereich, der hilfreich sein kann bei einem akuten Anfall von Eifersucht, ist, dass ich ganz kognitiv daran gehe, dass ich meine Haltung überdenke, die Vogelperspektive einnehme. Das heißt, ich könnte mir zum Beispiel klar machen, was für Langzeitziele und Werte ich habe. Egal, was wir vereinbart haben, also ob wir hier gerade über eine offene Beziehung sprechen oder einfach, wie gesagt, eine ganz normale Situation in einer Gaststätte und die Monogamie wurde vereinbart und das Gespräch zwischen den beiden Menschen ist mir doch ein Hauch zurückgefallen. Ja. zu flirty. Wir haben da sicherlich schon mal drüber gesprochen. Was sind da unsere Werte? Kann ich mich darauf verlassen? Was will ich im Leben? Will ich die Beziehung aufs Spiel setzen, weil ich nicht damit umgehen kann, dass da vielleicht zu viel geflirtet wird? Also da ist es diese typische Situation. Habt ihr bestimmt schon mal gehört. wo kleine Kinder vor ein Überraschungsei gesetzt werden und denen wird gesagt, wenn du das nicht isst, kriegst du in zehn Minuten zwei. Dass ich mich da rein versetze, dass ich denke, okay, ich möchte diesen Frust jetzt aushalten, damit ich das große Ganze nicht aufs Spiel setze und damit ich am Ende mehr davon habe. Das kann ja sinnvoll sein, zu sagen, okay, ich halte jetzt die Füße still und nehme mir heute Abend in Ruhe Zeit, mit meinem Partner darüber zu reden, weil dann die Kinder nicht dabei sind und ich dann auch ein bisschen sortiert habe, was mich eigentlich so angepiekst hat. War es der Ton, war es die Bewegung, war es die andere Person und so weiter. Also ich mache mir meine Langzeitziele, meine Werte klar und habe den Blick fürs große Ganze. Das ist das eine, was ich kognitiv tun kann. Das andere ist kognitive Anerkennung, dass meine Gefühle meine Verantwortung und Sache sind und dass ich in erster Linie die Gestaltungsmacht habe. Also mir einfach klar machen, wieder dieses Wort einfach, ist zu mir leid, aber ich habe das ganz oft, dass ich mir klar mache, dass es hier um Selbstbestimmung versus Fremdbestimmung geht, weil ich kann die andere Person nicht kontrollieren, ich kann ihr nichts vorschreiben, ich kann ihr nichts verbieten und ich kann mir nicht mehr kontrollieren, ich kann mir nicht mehr kontrollieren, ich kann mir nicht mehr kontrollieren, ich kann mir nicht mehr kontrollieren, Ich kann alleine mich kontrollieren und das natürlich nicht zu 100 Prozent. Und da kann es eben hilfreich sein, mir klarzumachen, dass ich die Person bin, die das beeinflussen kann, dass ich die Person bin, die handeln kann und dass ich nicht abhängig bin von irgendjemandem. Und dass ich mich frei mache von dem, was die andere Person tut. Das ist der zweite Punkt. Dann kann ich mir noch klar machen, dass ich liebenswert bin und welche positiven Eigenschaften ich habe, beziehungsweise welche Eigenschaften meine Partnerperson eigentlich an mir schätzt. Ich kann mich ganz kognitiv hinsetzen und ganz bewusst hinsetzen und sagen, vor zwei Wochen, Hat sie oder er mir gesagt, wie toll ich organisieren kann oder wie doll sie unseren Alltag wertschätzt oder keine Ahnung. Also mir einfach klar machen in diesem Moment, hey, das ist jetzt diese Situation, aber es gibt noch hundert andere, die einfach zeigen, dass diese Person mich vorzieht vor allen anderen. Oder mich vorzieht im Alltag, keine Ahnung, es kommt halt auf das Lebenskonzept an, dass diese Person mich für diesen Bereich in ihrem Leben vorzieht. Und ich kann ganz kognitiv mich berufen oder mich daran erinnern, dass ich Vertrauen habe in diese Beziehung, in meine Partnerperson, dass ich Vertrauen habe in unsere Absprachen und den wohlwollenden Umgang mit meinen Emotionen und Gefühlen und dass ich das in den Fokus rücke. Und da ist dann der Bereich, den ich gerade schon mal angesprochen habe, da kann ich natürlich auch rein spüren. Also es ist eine Sache, ganz kognitiv da drauf zu gucken und zu sagen, ja okay, das haben wir zum Beispiel auf unserer Hochzeit besprochen, das war im letzten Urlaub, da kann ich ganz kognitiv drauf gucken und sagen, guck mal, das hast du gehört, das. Das passiert zwischen euch. Ihr blickt auf so und so viele Jahre Beziehungen zurück. Was hat die andere Person? Und du kannst das ganz emotional machen, indem du da wirklich reinspürst, die Hand auf den Bauch legst, vielleicht die Augen zumachst und dich an wirklich innige Situationen erinnerst, die du mit dieser Partnerperson schon hattest. Okay, das war der zweite Bereich, die Haltung, die kognitive Herangehensweise und der dritte Bereich in einem Anflug von akuter Eifersucht ist das Draußen, also die Interaktion mit dem Umfeld, nach außen gerichtete Unterstützung. Das erste ist natürlich immer Sprechen. Darüber reden hilft immer. Ich kann mit meinem Partner darüber reden, ich kann mit Freunden darüber reden, ich kann mit einer Therapeutin darüber reden, ich kann mit Vertrauten darüber reden und die Art, wie ich darüber rede, hat auch einen Einfluss, also indem ich zum Beispiel auf der einen Seite vielleicht wirklich darüber jammere und sage, ich finde das richtig blöd und das frustriert mich und ich finde es gemein und wieso habe ich dieses Gefühl schon wieder, also wirklich Dampf ablassen, frustriert sein, jammern. Und gleichzeitig aber auch lösungsorientiert draufblicken, Fragen stellen wie, was stärkt eigentlich unsere Verbindung oder bilde ich mir da gerade wirklich was ein oder ist da wirklich was dran? Also da durchaus beide Aspekte, nämlich die emotionale Bestätigung als auch die lösungsorientierten Fragen und das, was weiterbringen kann, in den Fokus rücken. Bei den Gesprächen mit Partnern, PartnerInnen, Vertrauten, TherapeutInnen und so weiter. Ich kann in die Compersion gehen. Compersion heißt frei übersetzt mit Freude. Marie Thuin beschäftigt sich sehr viel mit dem Thema, die hat ganz viele Workbooks und Bücher und so. Hier geht es in erster Linie darum, dass ich feststelle, wenn meiner Herzensperson etwas Gutes passiert und ihr es damit gut geht. Also ich freue mich daran, dass sie gut gedeiht, dass es ihr gut geht, dass sie tolle Dinge erlebt. Und ich will nicht sagen, und das ist mir ganz wichtig, dass Compersion der Gegenspieler von Eifersucht ist oder die Eifersucht ersetzt. Aber Compersion bietet die Möglichkeit, einen zusätzlichen Umgang mit der Situation zu erspüren. Und Compersion kann man tatsächlich auch ein bisschen lernen und da kann ich mich auch darauf fokussieren. Das heißt nicht, dass die Eifersucht davon weggeht. Manchmal existiert beides. Ich bin gleichzeitig Eifersucht und voller Mitfreude und Mitgefühl. Allerdings ist es eben auch eine Möglichkeit, damit umzugehen, indem ich eben nach außen blicke und gucke, was hat die Person eigentlich davon. Also Eifersucht bedeutet, ja, mir geht's schlecht, aber was hat denn die andere Person davon? Ist es vielleicht für uns insgesamt gesehen günstig, dass das passiert, weil meine Person dadurch bessere Laune hat und dadurch läuft es bei uns zu Hause auch wieder gut? Dann kann ich mir nochmal klar machen, dass über Eifersucht und Gefühle reden, die Verbindung zu meinem Partner stärkt. Das heißt, das ist nochmal ein Grund dafür, mehr sich mit Partnerpersonen auseinanderzusetzen, was Eifersucht angeht. Natürlich unter den Sachen, die wir schon kennen, so Ich-Botschaften, achtsame Kommunikation ohne Vorwürfe und so weiter, das ist gar nicht so leicht. Deswegen solltest du, wie bei allem, was ich hier sage, das nur dann machen, wenn sich das für dich stimmig anfühlt. Ich kann mir auch Unterstützung holen, indem ich mich eben mit dem Thema grundsätzlich beschäftige, indem ich zum Beispiel mit den Materialien von Marie Thuyen anhöre, indem ich einfach Podcasts höre, tust du ja schon, Bücher lese, Blogs lese, indem ich einfach mich auf welche Möglichkeit auch immer weiterbilde, Videos anschaue, Seminare anschaue oder Workshops mitmache, also einfach so. Ich nutze dann das Umfeld, in dem ich mich mit diesem Thema beschäftige. Das kann auf kognitiver Ebene, das kann aber auch auf emotionaler Ebene passieren. Ich kann mir von außen Bestätigung holen durch Komplimente von anderen oder indem ich mir zum Beispiel von meiner Partnerperson einen Brief schreiben lasse oder Textbotschaft. oder Sprachnachrichten und Textnachrichten aufhebe und für solche Situationen raushole und mir dadurch die Bestätigung hole, wie toll ich bin oder was an mir schätzenswert ist. Und da kann ich eben auch an meine Verwandtschaft, an meine Freundschaft rantreten, dass ich da... Und das Wichtigste bei dem Bereich draußen ist natürlich, dass ich die Unterstützung auch annehme. Wir alle sind soziale Wesen, das heißt, wir brauchen Selbstregulation, aber wir brauchen auch Co-Regulation. Wir kommen ohne die gar nicht klar und wir dürfen um Hilfe bitten. Und der Clou ist ja, dass die meisten Menschen sich ja wirklich freuen zu helfen und insofern da durchaus um Hilfe mal bitten. Okay, jetzt sind wir schon wieder am Ende der Folge. Ich fasse nochmal zusammen. Ich habe erstmal definiert, was Eifersucht klassische, ganz wortsinnige Eifersucht überhaupt ist, nämlich ich habe Angst davor etwas zu verlieren, von dem ich überzeugt bin, dass es mir gehört. Und da eine klare Differenzierung hinzukriegen, worum geht es hier gerade, hilft mit akuter Eifersucht einen Umgang zu finden. Dann haben wir drei Bereiche identifiziert, die bei der akuten Situation helfen, nämlich den Bauch, den Kopf und das. draußen. Beim Bauch geht es in erster Linie um Selbstregulation, zum Beispiel mit kreativen Methoden, Stressabbau durch Bewegungen. Ich kann die Eifersucht wertfrei bemerken. Ich kann atmen, mich sammeln, reflektieren und zurückziehen. Der zweite Bereich ist die Haltung oder die Ziele und Werte klar mache, indem ich mir klar mache, dass es meine Verantwortung ist und ich in erster Linie die Gestaltungsmacht habe über meine Gefühle, indem ich mir klar mache, dass ich liebenswert bin und welche positiven Eigenschaften meine Partnerperson an mir schätzt und indem ich Vertrauen in meine Partnerschaft und die Absprachen und meinen Partner habe. Und dann gibt es den dritten Bereich, die Interaktion mit dem Umfeld. Ich kann in die Compersion gehen, ich kann mit vielen Menschen darüber sprechen. Mit meinem Partner wird das die Verbindung sogar noch stärken, wenn ich das auf eine achtsame Weise tue. Ich kann mich in jeder Form mit dem Thema beschäftigen, ich kann mir Bestätigung holen durch Komplimente von anderen oder meiner Partnerperson und wichtig ist eben, dass ich mir generell erlaube, Unterstützung anzunehmen. Ihr seht, es gibt ganz, ganz viele Handlungsmöglichkeiten, was Eifersucht angeht. Akute Eifersucht. Und langfristig gesehen ist es durchaus sinnvoll, mal auf die Ursachen zu gucken und auch Verlustängste und Panik und andere Gefühle zu betrachten, Neid. Aber wichtig ist eben, dass wir das Thema ernst nehmen, weil tatsächlich jeden dritten Tag in Deutschland eine Frau aufgrund von Eifersucht zu Tode kommt. Und ich finde, dies ist ein sehr wichtiges Thema. Das ist einfach Grund genug, dieses Gefühl ernst zu nehmen, da einen achtsamen und aufmerksamen Umgang mitzufinden. Also nehmt euch ernst, nehmt die anderen Menschen ernst, werdet aktiv, wenn ihr eifersüchtig seid, nehmt sie ernst und unterstützt andere Menschen, die Probleme mit Eifersucht haben. Und jetzt wünsche ich noch einen schönen Tag. Schön, dass du bei der heutigen Folge dabei warst. Wir freuen uns, wenn du etwas Wertvolles mitnehmen konntest. Vielleicht magst du es dir kurz notieren? Was hat dich bewegt? Gab es einen Aha-Moment? Möchtest du etwas vom Gesagten umsetzen? Möchtest du uns dazu etwas mitteilen? Dann schreib uns unter podcast.sonjajoenglin.de oder auf Instagram at MoPoCo-podcast. Wir sind total dankbar, wenn du uns Hinweise oder Tipps gibst, die den Podcast verbessern oder meine Arbeit ergänzen können. Und wir sind dankbar, wenn du uns unterstützt, finanziell oder ganz praktisch. und wenn du uns weiterempfiehlst. Alle Infos dazu findest du unter mono-poly-co.letscast.fm Und wir freuen uns, wenn du ganz viel Wohlwollen in die Welt und in dein Herz trägst. Denn jede Person darf fühlen, was sie fühlt und hat gute Gründe für alles, was sie tut. Also begegne jeder Person mit Wohlwollen, auch ganz besonders dir. Lass uns die Welt liebevoller und verständnisvoller machen. Musik Bis zum nächsten Mal.

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